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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zusammengewürfelten Haufen, der sich stolz Allround-Command nennt.«
    Perry stutzte. »Captain Promax? Etwa Cuno Promax, den Metabo-Künstler?«
    Der Arkonide lächelte flüchtig.
    »Richtig. Cuno Promax, Duxant und Metabo-Künstler, wegen Menschenschmuggel vor drei Jahren für fünf Jahre nach Carlotta geschickt, nach Verdummungseintritt immun geblieben und mit einem Raumschiff des Wachkommandos geflohen, zur Erde geflogen und sich freiwillig beim Flottenkommando gemeldet.«
    »Ja, ich erinnere mich an den Mann«, sagte Rhodan. »Deighton und Mike stellten ihn mir kurz vor. Er sah grau und unscheinbar aus. Er wurde wegen Menschenschmuggel verurteilt?«
    »Nun, eigentlich hat er nur Tefrodern dabei geholfen, sie von der galaktischen Eastside ins Hoheitsgebiet des Solaren Imperiums einzuschleusen, sie mit falschen Pässen auszustatten und ihnen Arbeitsstellen zu vermitteln. Das ist natürlich gesetzwidrig, aber genau betrachtet hat Promax niemandem geschadet.«
    »Früher hätten wir härter über ihn geurteilt«, sagte Rhodan leise. »Ich glaube, der Schwarm hat uns geläutert. Viele Dinge sehen heute anders aus als ehedem.«
    Er hob den Kopf, als der Interkommelder summte. Mit einem Blick aktivierte er das auf normalenergetischer Basis arbeitende Gerät. Auf dem 3-D-Bildschirm tauchte das Bild eines Offiziers der Ortungszentrale von Imperium-Alpha auf.
    »Erde wird von einem Pararaumrichtstrahl getroffen, Sir«, meldete der Offizier. »Herkunft offenbar aus Schwarmkopfnähe. Abnahme wegen Hyper-D-Stille nicht möglich. Was sollen wir tun?«
    »Das könnte eine Nachricht von Oberst Pontonac sein«, überlegte Rhodan. Oberst Edmond Pontonac war mit dem Kreuzer GOOD HOPE II in der Nähe des Schwarmkopfes stationiert, um zu beobachten.
    »Vielleicht ist der Schwarm schon transitiert«, warf Atlan ein. »Hoffentlich verschwindet der Manip bald, damit wir Verbindung mit Pontonac bekommen.«
    Perry nickte, dann blickte er zum Interkomschirm.
    »Wir holen die Hyperkomimpulse nicht auf die normalenergetische Ebene zurück«, entschied er. »Jedenfalls nicht, solange der Manip sich innerhalb des Solsystems aufhält.«
    Er ging zum nächsten Versorgungsautomaten und tastete sich einen Espresso. In einer der schmalen, schall- und lichtgeschützten Pausennischen lehnend, schlürfte er das starke heiße Getränk aus bestem terranischem Kaffee. Dabei schweiften seine Gedanken zur Hundertsonnenwelt der Posbis ab, auf der sich Professor Geoffry Abel Waringer und Professor Mart Hung-Chuin seit etwas über drei Wochen fieberhaft darum bemühten, mindestens 100.000 GrIko-Netze produzieren und nach Terra schicken zu lassen.
    GrIko-Netze – mit vollem Namen ›Gravokonstante-Intelligenzkorrektur-Netze‹ – waren Antiverdummungsgeräte, die die vom Schwarm verringerte galaktische Gravitationskonstante für ihre Träger wieder aufstockten, wodurch die Ursache der Verdummung und damit die Verdummung selbst aufgehoben wurden. Es hatte sich als nicht unproblematisch erwiesen, Menschen mit solchen Netzen auszustatten. Ungefähr vierzig von hundert Personen reagierten negativ darauf. Sie liefen entweder Amok, verfielen in Depression oder völlige Teilnahmslosigkeit oder erlebten das, was man das Zweite Gesicht nannte. Aber das mußte man eben riskieren, wenn man den künftigen Ereignissen halbwegs gewappnet entgegentreten wollte. Außerdem ließ sich das Risiko für die GrIko-Träger und ihre Umwelt dadurch verringern, daß man sie so lange beobachtete, bis man ihre Reaktion entweder als negativ erkannte und ihnen das Netz wieder abnahm oder bis man sicher war, daß sie positiv darauf reagierten.
    Das schrille Summen seines Armbandtelekoms riß Perry aus seinen Gedanken und aus seiner relativen Abschirmung. Er winkelte den Arm an.
    »Rhodan.«
    »Hier Atlan. Manip nimmt Anlauf zu Transition, will wahrscheinlich das Solsystem verlassen.«
    »Ich komme.«
    Der Großadministrator verließ die Pausennische, stellte die Tasse auf die Rückgabeplatte und begab sich wieder zu seinem Platz. Eine der Großortungsstationen auf Mars gab laufend die Positionsdaten des Manipulatorschiffes durch. Es war unverkennbar, daß es zu einer Transition ansetzte – und fünf Minuten später war es aus dem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum verschwunden.
    Im nächsten Augenblick stellte Perry Rhodan die Interkomverbindung zur Funkzentrale von Imperium-Alpha durch und befahl, den Pararaumrichtstrahl ins Normalkontinuum zu transformieren, sofern er noch

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