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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Befürchtung und schloß zur Spitzengruppe auf, um sie Saedelaere mitzuteilen. Er zog mich zur Seite, damit die anderen uns nicht hören konnten.
    »Ich weiß, daß es auf der Erde bestimmte Insektenarten gibt, die ihre Eier in die Körper lebender Wesen legen«, sagte ich leise.
    »Die Schlupfwespen zum Beispiel«, stimmte er zu. »Sie nehmen doch nicht an …?« Seine Stimme verstummte.
    »Hoffen wir, daß wir nicht die Wirte für die Nachkommen dieser Heuschrecken sind«, sagte ich. »Es wäre schrecklich.«
    Er rief Ras Tschubai zu sich und informierte ihn über die Befürchtungen.
    »Das wäre grauenhaft«, sagte der Teleporter bestürzt. »Wir können nur hoffen, daß Sie sich täuschen.«
    »Wir können nur warten.« Saedelaere blickte zu den Bergen hinauf. »Wir behalten die einmal eingeschlagene Richtung bei und versuchen, das Land hinter den Bergen zu erreichen.«
    Inzwischen hatte Tolot die Führung übernommen. Der Haluter wollte jeden unverhofften Angriff zum Stehen bringen. In den zwei nächsten Stunden geschah jedoch nichts. Als wir die Ausläufer der Berge erreicht hatten, kam plötzlich kühler Wind auf. Die dunkle Wolke geriet in Bewegung. Wie eine lebendige Masse kroch sie die Hügel herab und breitete sich immer weiter aus.
    Tolsom war der erste, der Kopfschmerzen bekam und sich übergeben mußte. Er zog sich hinter ein paar Felsen zurück. Ich hatte ihn jedoch beobachtet und ging ihm nach. Als er aufblickte, stand ich neben ihm. Sein Gesicht war kreidebleich. Auf der Stirn des Springers hatten sich Schweißtropfen gebildet. Seine Hände zitterten.
    »Nur eine vorübergehende Übelkeit«, sagte er hastig. Er mußte sich gegen den Felsen lehnen. »Die anderen brauchen nichts davon zu wissen.«
    Ein Mann der AYCROM-Besatzung tauchte in unserer Nähe auf. Auch ihm schien übel zu sein.
    »Wahrscheinlich eine Reaktion auf die Substanz, die uns die Riesenheuschrecken verabreicht haben«, sagte ich. »Saedelaere muß informiert werden.«
    Tolsom ergriff mich am Arm und wollte mich festhalten. Unter normalen Umständen wäre ihm das mühelos gelungen, doch jetzt war er erstaunlich schwach.
    »Warten Sie hier!« sagte ich.
    Bevor ich zur Hauptgruppe zurückkehren konnte, begann es über uns in den Bergen zu donnern. Es war kein Donner, wie er bei einem Gewitter aufzutreten pflegte, sondern ein grollendes Geräusch, das tief aus den Bergen zu kommen schien und den gesamten Planeten erschütterte. Der Boden unter meinen Füßen wurde von Beben durchlaufen.
    »Ein Erdbeben«, sagte Tolsom.
    Ich schaute zu den Gipfeln hinauf. Und dann sah ich es!
    Eine Steinlawine ungeahnten Ausmaßes wälzte sich die Berghänge herab und riß alles mit sich. Der Schock raubte mir einen Augenblick die Sprache.
    »Die Lawine!« keuchte Tolsom, der sie jetzt auch entdeckt hatte. »Sie kommt auf uns zu.«
    Die Steine, die sich herabwälzten, würden uns zerschmettern. Ich rannte auf den Hang hinaus, wo die anderen inzwischen angehalten hatten.
    »Sofort umkehren!« schrie Alaska.
    Doch wir wußten alle, daß es zu spät sein würde. Wir konnten das flache Land nicht mehr schnell genug erreichen. Tschubai konnte vielleicht vier oder sechs Raumfahrer retten, aber die anderen waren verloren.
    Da griff Icho Tolot ein. Der riesenhafte Haluter deutete auf eine Felsengruppe.
    »Dorthin!« brüllte er. »Ich werde eine Schutzschanze errichten.«
    Er kümmerte sich nicht darum, ob wir seiner Aufforderung nachkamen, sondern begann sofort aktiv zu werden. Er bewegte sich jetzt schneller als jemals zuvor. Ich sah mit aufgerissenen Augen, wie er metergroße Felsbrocken, von denen jeder einzelne mehr als eine Tonne wiegen mußte, vom Boden aufhob und blitzschnell übereinander stapelte. Saedelaere rief irgend etwas, doch wir sahen nur die Bewegungen seines Mundes; der Donner war jetzt so laut, daß wir uns nicht mehr verständigen konnten.
    Saedelaere deutete in die Richtung, wo wir die Lawine nach Tolots Ansicht vielleicht überleben konnten.
    Die Felsen, hinter denen wir Schutz suchten, waren durchschnittlich drei bis vier Meter hoch und ragten steil über den Hang hinaus. In die Lücke warf Tolot die großen Felsen, so daß eine Art Überhang entstand, unter dem wir uns zusammendrängten. Inzwischen war es weiteren Raumfahrern übel geworden.
    Tolot arbeitete wie ein Rasender. Auch als die Lawine nur noch hundert Meter von uns entfernt war, rannte er noch hin und her und vergrößerte den Wall.
    Die Luft selbst schien jetzt zu dröhnen.

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