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Silberband 061 - Terra im Brennpunkt

Titel: Silberband 061 - Terra im Brennpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Berge bebten, und die Felsen, unter denen wir kauerten, bekamen feine Risse. Über dem gesamten Hang hing ein feiner Staubschleier. Das letzte, was ich sah, bevor ich mein Gesicht gegen den nackten Stein preßte und die Arme über dem Kopf verschränkte, war Tolot, der von den ersten Felsen getroffen und zu Boden gerissen wurde. In Sekundenschnelle war er verschüttet.
    So dicht es ging, preßte ich mich gegen den Untergrund. Ich bezweifelte, daß Tolots Schutzschanze ihren Zweck erfüllen würde. Der Lärm steigerte sich noch, obwohl ich das nicht für möglich gehalten hätte.
    Dann war die Lawine über uns.
    Die Reiter der Apokalypse können sicher keinen schlimmeren Schrecken verbreiten als dieser Berg, der über uns hinwegrollte. Es wurde fast dunkel, die Luft begann zu vibrieren, und meine Trommelfelle schienen der Belastung nicht mehr standhalten zu können. Ich begann zu schreien, wollte aufspringen, doch ein rettender Instinkt hielt mich am Boden. Die Felsen schienen zu leben, sie sprangen, rollten und taumelten den Hang hinab, als wollten sie den gesamten Berg platt walzen. Dabei prallten sie gegeneinander, rieben sich an den Seitenflächen oder zerplatzten beim Aufprall auf den Boden.
    Geröll rieselte auf mich herab. Ich hörte ein Knirschen, als sollte das gesamte Gebirge in zwei Teile gespalten werden, doch es war nur Tolots Schanze, die dem ungeheueren Druck nachzugeben begann. Der Donner schien nicht mehr verstummen zu wollen.
    So groß kann die Lawine doch nicht sein! dachte ich verzweifelt, spürte kaum, daß ich in Schweiß gebadet war.
    Dann hatte ich den Eindruck, daß das Rumoren nachließ. Vorsichtig hob ich den Kopf.
    Die Steinlawine war über uns hinweggegangen. Ich sah sie tief unten im Tal weiterrollen, langsamer jetzt, aber immer noch imponierend in ihrer Breite und Wucht. Unsere Umgebung hatte sich völlig verändert. Es war, als hätte man uns mit einem Schlag in eine andere Berglandschaft versetzt.
    Ich richtete mich auf. Übelkeit überkam mich. Kaum hatten wir die Lawine überstanden, begannen sich die anderen zu regen: graue Gestalten mit vor Schreck starren Gesichtern. Ich begriff, daß ich nicht viel besser aussah, meine Kleidung war von einer Staubschicht überzogen.
    »Wir hatten Glück«, krächzte Saedelaere. »Ohne Tolot würden wir jetzt nicht mehr leben.« Er sah sich um. »Wo steckt der Haluter überhaupt?«
    Ich deutete auf einen Felsenberg. »Dort liegt er begraben«, sagte ich.
    Wir saßen, lagen und standen zwischen den Felsen. Ein verlorener Haufen, der kaum noch daran glaubte, daß er die ihm gestellte Aufgabe bewältigen konnte. Alle hatten Fieber und starke Anfälle von Übelkeit; auf unseren Körpern hatten sich dort überall, wo wir Rüsselhiebe erhalten hatten, blasenähnliche Geschwüre gebildet. Tolsom, der ein paar Dutzend Stiche abbekommen hatte, war am ganzen Körper entstellt. Der Springer versuchte, eines der Geschwüre mit dem Vibratormesser zu öffnen, doch er empfand dabei solche Schmerzen, daß er den Versuch sofort wieder aufgab.
    »Wir müssen ein Risiko eingehen«, sagte Saedelaere entschlossen. »Tschubai, teleportieren Sie zur Gruppe Atlan und stellen Sie fest, was dort geschieht. Vielleicht hatten die anderen mehr Glück als wir.«
    Tschubai erklärte sich sofort bereit, den Teleportersprung zu wagen, obwohl die Gefahr bestand, daß unsere heimlichen Beobachter die parapsychische Energie orteten.
    Doch niemand erhob Einwände. Wir brauchten irgendeine moralische Unterstützung; die geheimnisvolle Krankheit, die uns befallen hatte, griff uns nicht nur physisch, sondern auch psychisch an.
    Als Tschubai entmaterialisieren wollte, begann es in unserer Nähe zu rumpeln. Dort, wo Tolot begraben worden war, teilten sich die Felsen. Der Haluter tauchte unter ihnen auf und kam unbeschadet auf uns zu. Er wurde begeistert empfangen. Für ein paar Augenblicke vergaßen wir unsere Schwierigkeiten.
    »Da bin ich wieder, meine Kinder«, begrüßte uns Icho Tolot mit seiner dröhnenden Stimme. »Ich hoffe, daß ihr alles gut überstanden habt.«
    »Fragen Sie nicht nach uns, Tolot«, erwiderte Alaska. »Wir befürchteten schon, daß wir Sie nicht mehr wiedersehen würden.«
    »Ich gebe zu, daß mir meine Befreiung schon leichter gefallen ist«, sagte der Haluter. »Andererseits brauchte ich, um zu überleben, nur meine atomare Zellstruktur zu verhärten. Die Felsen konnten mich nicht verletzen.«
    Er trat mitten unter uns und sah uns an. Seinem unbewegten

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