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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Raumfahrzeug, ein umgebauter Lightning-Jäger, hatte sich vom Verband gelöst, kaum daß Delson Gibb die Koordinaten des Systems erhalten und gespeichert hatte. Er war allein, denn auch der Sitz des Kopiloten war dem Umbau für die Spezialgeräte zum Opfer gefallen. Mit Hilfe dieser Geräte – verbesserte Fernorter und siganesische Auswertungscomputer – war es Gibb möglich, selbst auf große Entfernung hin genaueste Beobachtungen vorzunehmen.
    Mit annähernder Lichtgeschwindigkeit stieß er quer zur Flugrichtung des Schwarms vor, während er die entscheidende Linearetappe vorbereitete, die ihn zu der gelben Sonne bringen sollte. Der Verband der Wabenraumer befand sich bereits hinter ihm. Er hatte ihn überholt.
    Er fürchtete keine Entdeckung. Die Wachflotte des Schwarms hatte im Augenblick sicherlich andere Sorgen.
    Als die Daten vorlagen, ging er in den Linearraum und kam wenige Lichtminuten von seinem Ziel entfernt in das Einsteinuniversum zurück. Mitten auf dem Bildschirm stand die gelbe Sonne. Mit sicherem Blick fand er die Planeten, aber nur mit Hilfe seiner Spezialgeräte und des Computers konnte er den sechsten identifizieren und bestimmen. Die Hauptdaten kannte er: Schwerkraft, Rotation und Lebensverhältnisse. Ihm oblag es, weitere Einzelheiten festzustellen und dem Oberkommando zuzuleiten.
    Mit halber Lichtgeschwindigkeit näherte er sich dem Planeten, der als einziger des Systems für einen Geburtenvorgang der Karties in Frage kam. Die Orter verrieten ihm das Vorhandensein einiger Wachschiffe, deren Besatzungen ihn jedoch nicht bemerkten. Außerdem konnte er ihnen geschickt ausweichen. Sie beschränkten ihre Tätigkeit darauf, das System selbst zu überwachen, und kümmerten sich kaum um den sechsten Planeten.
    Kontinente konnte Gibb nicht ausmachen, wohl aber gewaltige Inselketten, die durch Landzungen verbunden waren und damit wiederum doch eine einheitliche Landmasse herstellten. Der Pflanzenwuchs konnte als üppig bezeichnet werden, aber es gelang Gibb bei der ersten Umrundung noch nicht, Zeichen einer Besiedlung festzustellen. Der erste Eindruck deutete darauf hin, daß der Planet unbewohnt war.
    Erst bei der zweiten Umkreisung erwies sich dieser Eindruck als falsch: Es gab Bewohner!
    Delson Gibb entdeckte gigantische Werksanlagen mitten in einem unübersichtlichen Urwaldgebiet, das durch eine breite Fahrbahn mit einem Raumhafen am Meer verbunden war. Auf einer riesigen Lichtung ganz in der Nähe eines ausgedehnten Gebirgszuges lagen flache, weit auseinandergezogene Gebäudekomplexe, deren Zweck Gibb unbekannt war. Er konnte nicht wissen, daß es sich um die Melkanlagen für die neugeborenen Karties handelte, die nach ihrer Geburt außerhalb des Schwarms hierhergebracht wurden, um ihres für die Götzen so wertvollen Ausscheidungssekrets beraubt zu werden.
    Der Pilot des Erkundungsjägers konnte sich aber denken, daß seine Beobachtung für das Oberkommando interessant sein würde, also drosselte er nach der nächsten Umkreisung seine Geschwindigkeit derart, daß er mit seinem Raumschiff bewegungslos über den Gebäudekomplexen stand, hoch in der Stratosphäre und im Orterschutz des Magnetfeldes.
    Die Vergrößerung brachte ihm die Anlagen auf scheinbare Greifnähe heran, so daß er jede Einzelheit genau sehen konnte. Und als das geschehen war, begann er zu ahnen, was er entdeckt hatte.
    Die runde Halle mit dem durchsichtigen Dach fesselte seine Aufmerksamkeit besonders. In langen Reihen war die ganze Halle mit großen Wannen angefüllt, zu denen Rohrleitungen führten. Die Wannen waren jetzt leer, aber Gibb wußte plötzlich, wozu sie dienten. Sie wurden mit dem Sekret, dem Lebenselixier der Götzen, gefüllt, wenn diese ihr Bad der Unsterblichkeit nehmen wollten.
    Einige tausend neugeborene Karties warteten außerhalb eines quadratischen Gebäudes auf ihre Abfertigung. Sie mußten noch gemolken werden. Roboter sorgten dafür, daß sie zusammenblieben und nicht davonkrochen. Die Karties, die riesigen Schnecken glichen und sich nur langsam fortbewegen konnten, waren nicht schwer zu bewachen. Geduldig ergaben sie sich in ihr Schicksal. Sie kannten es nicht anders.
    Delson konnte sich vorstellen, was hier geschehen würde, wenn die Flotte der Wabenraumer programmwidrig landete. Seiner Meinung nach mußten sich auch Götzen auf dem Elixierplaneten aufhalten, obwohl er noch keine entdeckt hatte. Aber auf dem Raumhafen am Meer standen einige Schiffe, die zweifellos den Götzen gehörten.
    Die

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