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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bildaufzeichnung lief ständig. Alle Eindrücke, die Delson Gibb optisch aufnahm, wurden gleichzeitig gespeichert, hinzu kamen alle anderen verfügbaren Daten, die Größe der Gebäude, die Ausdehnung des bebauten Geländes, der wahrscheinliche Zweck der Anlagen und so weiter.
    Als Delson Gibb glaubte, genug gesehen zu haben, bekam er eine Echolotung auf den Orterschirm. Es war ein Reflexecho. Mit anderen Worten: Man hatte ihn doch entdeckt!
    Er nahm sich nicht die Zeit, seine Verfolger auszumachen; das hätte wertvolle Sekunden in Anspruch genommen, die er jetzt zur Flucht benötigte. Denn auch der Gegner mußte die einmal gefundene Spur erst aufnehmen und die Verfolgung einleiten. Diese Zeitspanne galt es zu nutzen.
    Mit einem Handgriff schaltete er sämtliche Aufzeichnungsgeräte ab, um unnötige Energieabstrahlungen zu vermeiden, die ihn nur verraten hätten. Der nächste Handgriff galt dem Antrieb.
    Der kleine Jäger raste mit höchster Beschleunigung davon und verließ die obersten Schichten der Atmosphäre, noch ehe die Reibungshitze zu groß werden konnte. Je höher seine Geschwindigkeit war, desto weniger Energie benötigte er für das Übergleiten in den Linearraum, also versuchte Gibb, vorerst ohne Linearflug auszukommen.
    Der sechste Planet versank hinter ihm, ohne daß einer seiner mutmaßlichen Verfolger in Sicht gekommen wäre. Die gelbe Sonne blieb rechts zurück, als er die Lichtgeschwindigkeit fast erreichte und mühelos in eine Linearetappe glitt, die er vorher in aller Eile programmiert hatte. Sie brachte ihn bis auf hundert Lichtjahre an die MARCO POLO heran.
    Mentro Kosum begutachtete die Korvette CMP-29 mit dem seltsamen Eigennamen FOUR PIPES. Sie stand im Ausschleushangar der MARCO POLO und war von Rhodan für den Einsatz ausgesucht worden. Außer den Begleitern Rhodans würden dreißig ausgewählte Männer das Sonderkommando begleiten.
    Captain Moritz, der sonst die Korvette kommandierte, übergab sie Mentro Kosum mit einem unübersehbaren Gefühl des Bedauerns. »Ein gutes Schiff. Es tut mir leid, nicht an der Expedition teilnehmen zu dürfen.«
    »Ein Kurzurlaub wird Ihnen nicht schaden, Captain«, tröstete der Emotionaut. »Sie bekommen Ihr Schiff heil zurück, wenn alles nach Plan verläuft.«
    »Das tut es nur selten«, meinte Moritz pessimistisch.
    Mentro Kosum gab keine Antwort mehr. Er war damit beschäftigt, die Kontrollinstrumente durchzuprüfen, und wies die ersten Männer des Spezialkommandos in ihre Kabinen ein.
    Ein erfahrener Einsatzoffizier, Major Ragos Delta, kommandierte die kleine Truppe, die Rhodan und seine Leute begleiten sollte. Delta wußte, worum es ging, nachdem Atlan ihn eingeweiht hatte. Vorerst kümmerte er sich lediglich darum, daß seine Männer gut in der Korvette untergebracht wurden.
    Durch einen Seiteneingang betraten zwei weitere Teilnehmer des Sonderkommandos den Hangar. Gucky hatte sich bei Lord Zwiebus untergehakt, der seine Keule als Spazierstock benutzte. Das ungleiche Paar näherte sich der Korvette und blieb dicht davor stehen.
    »Ein Zwerg gegen achthundert Wabenraumer«, stellte Zwiebus fest.
    »Und an Bord jedes Wabenschiffes befinden sich zwei Millionen von Karties!« fügte Gucky hinzu. »Wo stecken denn die anderen? Sollten wir mal wieder die ersten sein – abgesehen von Kosum und den Delta-Männern?«
    Zwiebus zupfte an seinem Kampfanzug herum, der ihm längst nicht so gut stand wie sein üblicher Lendenschurz, den er allerdings nur noch selten trug. »Wir sind eben pflichtbewußt«, stellte er sachlich fest.
    Captain Moritz verließ die Korvette und kam an ihnen vorbei. Er blieb stehen. »Bringen Sie mir mein Schiff bitte wieder zurück, wenn es sich machen läßt. Es ist ein gutes Schiff …«
    »Deshalb nehmen wir es ja«, beruhigte ihn Gucky und ließ Lord Zwiebus endlich los. »Und wenn wir Pech haben, bekommen Sie einen neuen Kahn, ganz bestimmt.«
    Der Kommandant der CMP-29 ging weiter, als hätte er den Trost nicht vernommen. Gucky schüttelte den Kopf.
    »Möchte nur wissen, warum er das Schiff FOUR PIPES getauft hat! Findest du nicht auch, daß er damit vielleicht einen ganz bestimmten Zweck verfolgte? Man hätte ihn fragen sollen.«
    »Das ist doch egal, wie er sein Schiff genannt hat. Er sieht es sowieso nicht mehr wieder.«
    »Hoffnungsloser Pessimist!« schimpfte Gucky, kam aber sofort wieder auf das alte Thema zurück. »Ausgerechnet ›Vier Pfeifen‹! Wen mag er wohl damit gemeint haben?«
    Lord Zwiebus deutete auf sich,

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