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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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behinderten. Er sprang von seinem Felsen und schrie auf die Tubbods ein.
    Ronkon gesellte sich zu ihm. Er war sichtlich verwirrt.
    »Vergib mir, Saman!« sagte er. »Ich habe an der Güte, der Liebe und der Macht Antaranaras gezweifelt. So wahr du bei jedem Wasserspiel zu betrügen versuchst, ich will es nie wieder tun.«
    Saman strahlte über das ganze Gesicht. »Das ist nicht nur die Stunde Antaranaras«, antwortete er stolz. »Das ist auch meine Stunde!«
    »Ganz so sicher wäre ich an deiner Stelle nicht«, mahnte Ronkon.
    Saman lachte ihn aus. Er lief mit weit ausgebreiteten Armen vor die hilfesuchenden Tubbods.
    »Zurück«, schrie er. »Zurück! Macht den Dämonen Platz!«
    Das waren seine letzten Worte.
    Die purpurnen Wesen feuerten erneut. Die Energiestrahlen, die zischend und fauchend über die Felsen hinwegzuckten, verbrannten sowohl Saman als auch einige hundert Tubbods und einige tausend Karties. Damit lösten sie eine Panik aus, welche die Tubbods ins Tal zurücktrieb. Zwischen die Fronten geraten, dachten die Eingeborenen von Born Wild jedoch nicht daran, einfach aufzugeben. Ronkon stimmte das Kriegsgeschrei an. Die heillose Flucht der Tubbods endete vor der Front der herannahenden Karties, deren Zahl sich durch die Teilungen ständig vergrößerte.
    Ronkon griff als erster zu seiner Säureschleuder, einer einfachen Schlinge aus elastischen Pflanzenfasern, in die er ebenfalls von Pflanzen gewonnene Säurebällchen einlegte. Er wirbelte die Schleuder um den Kopf und ließ das Geschoß gegen den Körper eines eben durch Teilung entstandenen Karties fliegen. Es zerplatzte. Die grünliche Säure verteilte sich auf der dünnen Haut des Jungen, zerfraß sie und tötete den Gelben innerhalb von zwei oder drei Sekunden.
    Die anderen Tubbods hatten diesen Angriff genau verfolgt. Sie brüllten begeistert auf, als sie das Ergebnis sahen – und griffen ebenfalls mit ihren Schleudern an.
    Ronkon behielt die Nerven. Er trieb seine Mitkämpfer zu beiden Seiten auseinander, um der tödlichen Feuerflut der roten Zwerge einen Weg zu bahnen. Seine Befehle kamen schon fast zu spät.
    Die ›Dämonen‹ schossen erneut wie blind in die Masse hinein und verbrannten dabei noch einmal etwa dreißig Tubbods. Damit steigerten sie die Angst und die Verzweiflung der Eingeborenen noch weiter. Die Tubbods begleiteten ihre Angriffe auf die Gebärenden mit wilden Schreien. Die Karties wimmerten und miauten ununterbrochen, so daß das Tal von ihren Lauten widerhallte. Nur die purpurnen Mörder blieben stumm. Dafür zischten und fauchten ihre Waffen um so lauter.
    »Sie haben das Feuer eröffnet«, stellte Roi Danton fest.
    Kanterdrahn Argo tippte dem Piloten auf den Arm und sagte: »Tempo jetzt!«
    Der Gleiter beschleunigte und folgte den vorausgeflogenen Maschinen.
    Roi Danton blickte noch einmal in das Tal zurück. Die gelbe Flut stieg noch immer an. Die Karties quollen in einem wahren Gebärtaumel aus ihrem Schiff.
    Der Kampfgleiter erreichte ein Gebiet, in dem die Vegetation schlagartig dichter wurde. Die drei anderen Fluggeräte hatten einen Tunnel in das Lianenwerk gebrannt, das ein dichtes Geflecht quer über den Einschnitt gebildet hatte. Unterhalb der Laubdecke aus grünlichblauen, gelben und violetten Blättern, braunen Schlinggewächsen und schwarzen, aufgesplitterten Holzstämmen flogen die Gleiter auf eine etwa zweihundert Meter entfernte Höhe zu. Sie blieben dabei in ausgezeichneter Deckung und konnten von dem gigantischen Bauwerk des Götzen aus noch nicht entdeckt werden.
    Auf einen befehlenden Wink des Majors hin, zog der Pilot den Gleiter so hoch, daß er über die Pflanzen hinwegfliegen konnte.
    »Sir – sehen Sie!« rief der Schütze, der hinter Roi Danton saß.
    Weder dieser noch Major Argo hätten den Hinweis benötigt. Sie sahen die Rakete sofort, die aus dem Kopf des Monuments hervorschoß. Sie raste in nur fünfhundert Metern Höhe über sie hinweg, fauchte durch den Engpaß und schlug im Tal hinter ihnen ein. Herumfahrend konnten die Männer im Gleiter den sich ausbreitenden Feuerball mitten unter den gebärenden Karties beobachten. Die Druckwelle der Explosion erreichte sie wenig später. Dann erfolgte eine zweite Detonation, und eine Feuerwelle breitete sich im Tal aus, ohne dem gewaltigen Leib des gelandeten Wabenraumers jedoch etwas anzuhaben.
    »Weiter«, drängte Danton.
    Der Gleiter hatte das Ende der Schlucht erreicht. Das Götzenbild war jetzt nicht mehr weit von ihnen entfernt. Wenn sie die

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