Silberband 062 - Götzendämmerung
Säurewaffen der Tubbods getroffen worden.
»Meine Leute haben den Verstand verloren«, sagte Bodamore. »Sie haben jene angegriffen, von denen sie glaubten, daß es ihre Freunde sind.«
Tonka Valuz entdeckte den Eingang zu einem Liftschacht. Aus der Tiefe des Stützpunktes näherten sich weitere Schwarze Dämonen. Das Funkeln der Hypnokristalle war deutlich zu sehen. Ihr Anblick schien in Bodamore Haß hervorzurufen. Der Weise blieb scheinbar tatenlos stehen, obwohl in seiner Nähe ein Splitterregen aus abgesprengtem Kunststein niederging.
Valuz, der den Lift schon erreicht hatte, drehte sich um. Er sah, wie Bodamore beschwörend gestikulierte, und dann konnte er beobachten, daß drei Schwarze Dämonen laut stöhnend zusammenbrachen. Ihre mächtigen Leiber versperrten nachrückenden Lacoons den Weg. Nur die Schlangenköpfe waren über den schwarzen Körpern zu sehen.
»Ich wußte es, mein Freund«, sagte Boda Bodamore fröhlich zu dem Sergeanten. »Boda Bodamore, der Weise von Rischahan und Effnaphal, der Sohn des großen Akym von …«
»Tempo, Tempo, Boda, zu Lobeshymnen haben wir jetzt keine Zeit«, unterbrach ihn Tonka Valuz.
Der Tubbod ließ sich in das Antigravfeld stoßen und nach oben tragen. Tonka Valuz blieb neben ihm. Erstaunt stellte er fest, daß der Weise sich weder überrascht noch erregt zeigte. Er nahm den Lift so selbstverständlich hin, als habe er ihn schon immer benutzt.
»Du hast mich unterbrochen, Freund«, sagte Bodamore mit tadelndem Unterton. »Ich war gerade dabei, festzustellen, daß meine Macht die der Dämonen weit überragt. Bodamore, der Sohn des großen Akym von …«
»Paß auf, Tonka, daß dein Freundchen jetzt nicht wieder das Unterbrecherspiel treibt, sonst sausen wir schlagartig in die Tiefe«, rief Mandry O'Loon.
Valuz blickte nach oben. Phil Aupon hatte den Schacht bereits verlassen. Mandry O'Loon folgte ihm. Als Boda Bodamore die Öffnung erreichte, mußte Tonka Valuz kräftig nachhelfen, um ihn und seinen Diener aus dem Schacht zu befördern. Arialeinens Körperumfang erwies sich als ein wenig zu groß für den Ausstieg, der vermutlich nur für die kleinen Purpurnen vorgesehen war.
»Tritt ihm ruhig in sein Hinterteil!« rief Bodamore. »Er hat es verdient.«
Tonka Valuz folgte dieser Empfehlung mit einigem Vergnügen, doch der Spaß währte nur kurz. Schon beim zweiten Tritt in die feiste Rückseite des Dieners bemerkte der Sergeant, daß tief unter ihm zwei Purpurne im Schacht erschienen. Sie richteten ihre Strahlwaffen auf ihn.
Der Terraner feuerte zuerst. Die Wirkung war verheerend. Die Hitze staute sich in der Röhre. Die Verkleidung platzte an zahlreichen Stellen auf, und dann stieg unerträglich heiße Luft nach oben. Das spürte nicht nur der Sergeant, sondern auch Arialeinen, der aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte. Er kreischte in höchsten Tönen – und schlüpfte plötzlich ganz leicht durch die Öffnung. Tonka Valuz folgte ihm sofort.
6.
»Höret, ihr Söhne und Töchter aus edlem Geschlecht, wenn ihr Antaranara den Gehorsam verweigern solltet, so wird er, der Allgegenwärtige und Allmächtige, euch zu strafen wissen. Not und Elend, Krankheit und Seuchen werden über das Land kommen, und euch bei jedem Atemzug daran erinnern, daß ihr seinen Schatten verlassen habt.«
Kahana – 137. Mira
»Der Spruch geht noch weiter, Sir«, sagte Alex Saris, der Schütze. Er befand sich zusammen mit Roi Danton, Major Argo und den anderen sechzehn Männern des Kommandos wenige Meter unterhalb einer Raketenwerferstellung auf der Außenwand des gigantischen Götzenbildes in einer Höhe von etwa fünfhundert Metern. Hier hatten sie den in das Material eingeschmolzenen Spruch gefunden, der in Interkarties abgefaßt worden war.
Unter ihnen tobte die Schlacht weiter. Die Karties wehrten sich verzweifelt gegen die Feuerflut, die ihnen entgegenschlug. Sie feuerten selbst mit Energiewaffen auf die Purpurnen und die Schwarzen Dämonen. Einige tausend Karties wurden von Lacoons mit ihren hypnotischen Kräften kampfunfähig gemacht und dann mit Handfeuerwaffen vernichtet.
Die Tubbods zogen sich kämpfend aus dem Tal zurück. Sie schleuderten ihre Säurebällchen nunmehr nicht mehr nur auf die Gelben Eroberer, sondern auch auf die Purpurnen und die Schwarzen Dämonen. Sie hatten endlich erkannt, daß die Hilfstruppen des Götzen keineswegs ihre Freunde waren und nicht daran dachten, ihre Interessen zu wahren.
Roi Danton schwebte langsam an der blankpolierten, mit
Weitere Kostenlose Bücher