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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf die Beine. Verängstigt wandte sie sich an ihn.
    »Das war eben ein Erdbeben«, sagte sie ungläubig. »Ich hatte gedacht, das katastrophenträchtige Gebiet der Anden sei schon vor langer Zeit saniert worden.«
    »Die Erschütterungen müssen andere Ursachen als tektonische Beben haben«, erklärte Demidegeve bestimmt. »Aber es ist besser, wenn du dich schleunigst ins Freie in Sicherheit bringst.«
    »Und was wird aus dir?«
    »Ich muß sehen, daß ich nach Imperium-Alpha komme, bevor die Transmitter ausfallen«, kündigte er an.
    »Ich bleibe bei dir«, sagte sie und klammerte sich an ihn. Als sie seinen abweisenden Blick sah, fügte sie schnell hinzu: »Immerhin habe ich neben meiner ezialistischen Schulung eine Ausbildung als Sanitäter. Vielleicht kann ich helfen.«
    In den Lautsprechern der Rundrufanlage gab es ein Knacken, dann ertönte eine Stimme: »Es besteht kein Grund zur Panik. Erste Untersuchungen haben ergeben, daß es zu keinen weiteren Erdbewegungen mehr kommen kann. Die beiden kurz aufeinanderfolgenden Erschütterungen sind nicht auf physikalische Vorgänge und auch nicht auf einen Erdbruch zurückzuführen. Wir haben herausgefunden, daß es sich um einen hyperphysikalischen Prozeß gehandelt hat, dessen Natur wir noch nicht kennen. Fest steht nur, daß die fünfdimensionalen Stützpfeiler, die die absinkende Lithosphärenplatte im Andengebiet festigen sollen, durch Hyperschockwellen erschüttert wurden, als die Aggregate und Umwandler für Sekunden ausfielen. Die Gefahr ist inzwischen beseitigt worden.«
    »Jetzt hast du es gehört«, sagte Vaila triumphierend; sie wirkte äußerst gefaßt. »Es besteht keine Gefahr mehr.«
    »Also schön, komm mit«, gab Demidegeve nach.
    Als sie in den Hauptkorridor einbogen, kam ihnen ein dunkelhaariger Mann in einem bunten, knielangen Hemd entgegen. Bei Demidegeves Anblick breitete er theatralisch die Arme aus.
    »Ich habe Sie schon überall gesucht«, rief er. »Dem Himmel sei Dank, daß wir einander in diesem Chaos begegnen. Was sagen Sie zu diesen unerklärlichen Vorgängen, die zu Erdbeben führen?«
    Manuel Orchez war ein Reporter der regionalen Fernsehstation. Demidegeve hatte ihm in einer Anwandlung von Leichtsinn versprochen, ihn über die Ergebnisse seiner Nachforschungen zu unterrichten. Seitdem wurde er von dem Reporter auf Schritt und Tritt verfolgt.
    »Ich kann Ihnen jetzt überhaupt nichts sagen«, erklärte Demidegeve schroff. »Ich muß in einer dringenden Angelegenheit nach Imperium-Alpha.«
    »Dann hat Ihre Arbeit Früchte getragen?« erkundigte sich Orchez interessiert. Er stellte sich vor Demidegeve auf das Förderband und richtete die Kamera auf ihn. »Haben Sie herausgefunden, was aus den Himmelskörpern jenes Gebiets geworden ist, in dem der Schwarm materialisierte?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, sagte Demidegeve wütend und wollte Orchez die Kamera aus der Hand schlagen; aber der Reporter wich geschickt einen Schritt zurück. »Sind Ihnen die jüngsten Ereignisse nicht Sensation genug?«
    »Die Menschheit hat ein Recht darauf zu erfahren, was aus den gefährdeten Sonnensystemen geworden ist«, rief Orchez anklagend, während er Demidegeve filmte. »Es handelt sich dabei oft um Siedlerwelten, auf denen Verwandte und Freunde der solaren Menschheit leben. Den Terranern darf nicht verschwiegen werden, welches Schicksal sie erlitten haben. Explodierten die Sonnen, wurden die Planeten vernichtet, als der Schwarm aus dem Hyperraum donnerte? Oder wurden sie selbst in den Hyperraum abgedrängt? Sind sie dort für alle Ewigkeiten verschollen? Selbst wenn die Wahrheit noch so schrecklich ist, sie muß den Terranern mitgeteilt werden.«
    Demidegeve beruhigte sich. So gesehen hatte Orchez recht. Die Terraner durften über das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht in Ungewißheit gehalten werden.
    »Okay«, sagte Demidegeve. »Kommen Sie mit nach Imperium-Alpha. Dort werden Sie alles erfahren, was ich herausgefunden habe.«
    »Das ist ein Wort!« rief Orchez begeistert und steckte seine Kamera weg. Plötzlich kamen ihm Bedenken. »Hoffentlich gibt mir Deighton grünes Licht für die Veröffentlichung.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    Sie erreichten die Transmitterhalle und mußten sich mit den Ellenbogen eine Gasse durch die Menschenmenge bahnen, die sich dort versammelt hatte. Offensichtlich waren die geflüchteten Ezialisten wieder ins Institut zurückgekehrt, als die Lautsprecherstimme verkündete, daß keine Erdbebengefahr mehr bestünde.
    Am Eingang

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