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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unbekannter sagte zu ihr: »Wir haben Sie aus der wracken SAGITTARIUS geborgen und einstweilen auf diese Raumstation gebracht. Wenn Sie die Folgen des Schocks überstanden haben, werden wir Sie zur Erde zurückbringen.«
    Sie entspannte sich. »Was … ist aus den anderen geworden?« fragte sie nach einer Weile. Sie wagte es nicht, einen bestimmten Namen auszusprechen.
    »Wir konnten den Großteil der Mannschaft lebend bergen«, sagte der Unbekannte. »Denken Sie nicht mehr an dieses schreckliche Erlebnis. Vergessen Sie, schlafen Sie!«
    »Es … hat Tote gegeben?«
    »Denken Sie nicht mehr daran.«
    »Aber es hat Tote gegeben«, sagte sie und spürte, wie ihr Körper von einem Schüttelfrost befallen wurde. Sie überwand sich und stellte die alles entscheidende Frage:
    »Befindet er sich unter den Opfern?«
    »Wer?«
    »Demidegeve.«
    »Wir haben die Toten noch nicht identifiziert«, kam die ausweichende Antwort.
    Vaila wußte, daß das eine Lüge war. »Er ist also tot!« stellte sie fest. Seltsamerweise erlitt sie keinen Nervenzusammenbruch, sondern blieb ruhig. Sie wiederholte: »Ich weiß, daß er tot ist.«
    »Sie irren«, sagte eine andere Stimme.
    Vaila öffnete die Augen weit, um den Neuankömmling besser erkennen zu können. Der andere zog sich zurück, um dem hinzugekommenen Mann Platz zu machen.
    Sie hatte ihn noch nie gesehen, aber ein Gefühl sagte ihr, daß es sich um Demidegeves Bruder handeln mußte. Obwohl er kleiner war und ganz andere Gesichtszüge als Demidegeve hatte, war doch eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden. Vor allem der ruhige, klare Blick der unergründlichen, graugrünen Augen erinnerte sie an Geve.
    »Ich bin Geves Bruder Demidestapha«, stellte er sich vor. »Ich habe viel von ihm über Sie erfahren, Vaila.«
    Sie schloß die Augen und nickte. »Ich weiß alles über Ihre empathische und telepathische Verbindung. Geve hat es mir nicht verschwiegen.«
    »Um so besser«, sagte Demidestapha. »Dann werden Sie alles leichter verstehen.«
    »Sie wollen mir doch nur begreiflich machen, daß Geve tot ist«, sagte Vaila verloren.
    »Nein«, erwiderte Demidestapha. »Geve lebt. Als er seinen Körper verlor, flüchtete sein Geist zu mir. Geve lebt in mir weiter. Wenn Sie es wünschen, dann wird er durch meinen Mund zu Ihnen sprechen.«
    Vaila begriff. Sie wollte etwas sagen, aber über ihre Lippen kam kein Ton. Sie schüttelte den Kopf und schaute den Fremden an. Es würde für sie immer ein Fremder bleiben, auch wenn Geves Geist in ihm wohnte.
    »Leb wohl, Vaila!« Mit diesen Worten, die von Geve gekommen waren, verließ Stapha-Geve den Krankenraum.
    Sie hat mich nicht akzeptiert, dachte Stapha.
    Das Leben geht trotzdem weiter, dachte Geve ohne Bitternis.
    Es wird nicht leicht sein, uns mit dieser neuen Form der Existenz abzufinden, Geve.
    Es müßte uns gelingen, eine Kompromißlösung zu finden, Stapha. Wenn wir jeder unsere besten Wesenszüge zur Verfügung stellen, dann werden wir aus dieser Mischung eine starke Persönlichkeit entwickeln.
    Mit diesem Vorsatz trat Stapha-Geve in einen neuen Lebensabschnitt. Geve dachte:
    Zwei Tage sind erst seit dem Auftauchen des blauen Riesen vergangen. Wie sich das Weltbild innerhalb einer so kurzen Zeitspanne verändern kann! Das Solsystem wurde um 900 Lichtjahre transistiert, die 200.000 Schwarmschiffe haben sich zurückgezogen, als sie einsehen mußten, daß sie hier nichts zu bestellen haben. Perry Rhodan hat sich in einem Funkspruch von Bord der MARCO POLO gemeldet und eine baldige Rückkehr in Aussicht gestellt. Die Strukturerschütterungen wurden von der MARCO POLO angepeilt und richtig ausgewertet. Wie bedeutungslos sind wir beide im Vergleich zur gesamten Menschheit.
    »Du hast recht, Geve«, sagte Stapha laut. »Unsere Symbiose ist nur ein unbedeutendes Wunder am Rande.«

13.
    Marco Polo
    Der gesamte Kosmos innerhalb des dahinjagenden Schwarmes schien erwartungsvoll zu zittern. Die Funksprüche und die Hyperkomsignale spiegelten diese Unruhe wider.
    Reginald Bull war es gelungen, seine zehntausend Raumschiffe wieder ins Solsystem zurückzubringen. Für kurze Zeit war auf den Planeten eine trügerische Ruhe eingetreten. Alle Kräfte arbeiteten zusammen, um die Schäden der Bebenwelle und der Vulkanausbrüche zu beseitigen.
    Die mehr als zweihunderttausend Schiffe, die von verschiedenen Richtungen aus dem Schwarm gekommen waren und den Paratronschirm angegriffen hatten, zogen sich noch weiter zurück – nur eine Wachflotte hielt sich

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