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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ständig in der Nähe der gewaltigen Paratronkugel auf.
    »Die Götzen scheinen eingesehen zu haben, daß sie nichts gegen unseren Schirm unternehmen können«, sagte Perry Rhodan.
    Die MARCO POLO befand sich an der Spitze von fünftausend Schiffseinheiten. Die Flotte näherte sich auf Schleichfahrt dem neuen Standort des Solsystems; der Flug ging langsam, vorsichtig und unter Beachtung aller Sicherheitsvorkehrungen vor sich, die nötig waren, um nicht entdeckt zu werden. Jede Auseinandersetzung, die zu einer Raumschlacht ausarten konnte, sollte auf alle Fälle vermieden werden.
    »Die Götzen warten ab, Perry Rhodan!« sagte Sandal Tolk, der durch eine Gehirnoperation inzwischen mentalstabilisiert worden war, wie auch sein Freund Tahonka-No. Sie saßen in der Zentrale des riesigen Schiffes.
    »Und weil sie abwarten, ist für uns die Chance plötzlich besonders groß geworden.«
    Rhodan hatte durch den Kurier einen genauen Bericht über verschiedene Vorfälle erhalten. Er wußte ziemlich genau, was ihn erwartete, wenn er das Solsystem erreichte. Zudem hallte dieser Teil des Kosmos wider von den Notrufen und Anordnungen der Schwarmbeherrscher – unter den Götzen und ihren Untergebenen schien ein Chaos ausgebrochen zu sein. Verständlich, wenn man überlegte, was die terranischen Kommandos angerichtet hatten.
    »Welche Chance, mein Freund?« fragte Rhodan.
    Sandals Finger spielten mit der runden, roten Koralle in seinem Ohrläppchen. Er biß auf seine Unterlippe.
    »Wir sollten diesem Idiotenplaneten einen Besuch abstatten«, sagte er. »Nur eine kleine Gruppe, die sich mehr oder weniger unsichtbar bewegen kann.«
    Rhodan überlegte scharf: Mit Hilfe der Cynos, die sich auf Terra aufhielten, war die genaue Position des merkwürdigen Planeten errechnet worden, den Atlans Kommando während der Prüfungen auf dem Planeten Tester zu sehen bekommen hatte, und auf dem sich gewaltige Mengen offensichtlich ›geistesgestörter‹ Götzen aufhielten. Oder wurden sie dort in Gefangenschaft gehalten?
    »Ich weiß, daß diese Position bekannt ist«, sagte Rhodan nachdenklich. »Du willst dorthin?«
    Sandal nickte. »Ich will dorthin! Ich habe dem Schwarm und seinen Herrschern Rache geschworen. Zwar habe ich nicht vor, sie alle zu töten und Burg Crater zu rächen, aber ich kann zusammen mit Tahonka-No wichtige Geheimnisse aufspüren. Nur wer den Gegner genau kennt, kann siegen.«
    Rhodan blieb skeptisch. »Das ist zweifellos richtig«, sagte er und betrachtete die Panoramagalerie. »Aber es ist auch gefährlich, Freund Sandal.«
    »Das ganze Leben ist eine gefährliche Angelegenheit«, zitierte Sandal und grinste. »Von der Geburt an sind wir von Vernichtung, Krankheit und Tod umgeben. Das wissen Sie besser als ich. Lassen Sie uns gehen, Tahonka und mich. Und noch einige andere Männer. Und meine Freundin Chelifer. Wir werden versuchen, das Geheimnis dieses Planeten herauszufinden.«
    »Natürlich – es könnte uns wichtige Aufschlüsse über die Götzen bringen. Kennen wir die Götzen, dann wären unsere Kenntnisse über ihr merkwürdiges Verhalten größer. Und was ist, wenn sie euch fangen? Wenn ihr in eine Falle geht?«
    Der Mann von Exota Alpha erwiderte nicht ohne Stolz: »Tahonka und ich sind durch tausend Gefahren gegangen. Und niemals sind wir gefangen worden!«
    »Das mag für viele andere Planeten gelten, aber nicht für alle. Bekanntlich geht der Krug so lange zum Brunnen, bis er bricht.«
    Sandal senkte den Kopf und dachte nach. Man hatte aus allen Erkenntnissen geschlossen, daß auf diesen Planeten jene Götzen gebracht wurden, die aus bislang noch unbekannten Gründen ihren Verstand verloren hatten. Eine Masse von Fragen war aufgetaucht, nachdem Atlan Bericht über die Ereignisse auf Tester und die dort gemachten Beobachtungen erstattet hatte. Natürlich kam niemand auf die Idee, die Götzen und ihre Untergebenen für dumm zu halten, oder für unfähig, eine Kommandotruppe zu entdecken.
    »Der Krug wird nicht brechen!« versicherte Sandal.
    Rhodan schnippte mit den Fingern und beobachtete die Schriftsätze, die auf den kleinen Dechiffrierschirmen auftauchten. Die positronischen Geräte liefen ununterbrochen und übersetzten die Meldungen; sie schilderten deutlich, daß auch die Götzen ihr Imperium gefährdet sahen. Rhodan wußte, daß jede Kenntnis eventueller Schwächen der Schwarmbeherrscher Terra und ihm selbst nutzen konnte. Sandals Angebot, oder vielmehr das Drängen des jungen Mannes, der entschlossen

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