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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Haut, dolchgroßen scharfen Klauen an den Füßen, stilettartigen Fingernägeln, armlangen Stoßzähnen und handtellergroßen Augen, in denen sich glühende Spiralen zu drehen schienen.
    Das Untier öffnete den Rachen. Eine heiße Wolke schlug mir ins Gesicht und betäubte mich fast mit dem beißenden Aasgeruch, den sie verbreitete.
    In einer Nische entdeckte ich Wentworth Gunnison. Er hatte sich zusammengekauert und den Kopf zwischen den Knien verborgen.
    An einer anderen Wand standen Ras Tschubai und Fellmer Lloyd. Die beiden Mutanten hielten sich an den Händen und starrten unverwandt auf das Monstrum.
    Und in einer Ecke lag der Transportroboter Ribald Corellos. Da ich den transparenten Teil der kugelförmigen Schädelkapsel von meinem Platz aus nicht sehen konnte, wußte ich nicht, ob sich der Supermutant in seinem individuellen Fortbewegungsmittel befand.
    Das Ungeheuer stieß ein markerschütterndes Gebrüll aus. Tschubai und Lloyd zuckten heftig zusammen, hörten aber nicht auf, das Untier anzustarren. Mir wurde klar, daß sie bis zuletzt versuchen würden, das Monstrum mit ihren vereinten Parafähigkeiten zu bezwingen.
    Langsam kam das Ungeheuer auf mich zu. Bei jedem Schritt erbebte der Boden.
    »Commander?« fragte ich mit halberstickter Stimme. »Hallo!« Ich winkte zaghaft.
    Ein Arm des Untiers schnellte vor; die riesige Pranke umschloß mich und hob mich empor, zog mich auf das zähnestarrende Drachenmaul zu.
    Voller Verzweiflung holte ich mit der freien Rechten Rorvics Amulett aus dem Oberteil meines Kampfanzuges und schleuderte es in den Rachen des Monstrums.
    Das Maul schloß sich, dann fuhren knatternde Blitze aus den rotierenden Spiralaugen.
    Der fahlweiße fette Leib des Untiers schrumpfte zusammen.
    Ras Tschubai und Fellmer Lloyd stöhnten laut.
    Die Pranke öffnete sich.
    Ich fiel zu Boden und wich langsam zurück, den Blick auf das grauenhafte Ungeheuer gerichtet.
    Plötzlich verwandelte sich das Wesen in eine Ballung unerklärlichen Flimmerns. Es sah aus, als ballte sich eine tonnenschwere Ladung Glassplitter kugelförmig zusammen und begänne dann zu rotieren, schneller und immer schneller.
    Bis die wie rasend rotierende flimmernde Kugel unsichtbar wurde.
    Einen Herzschlag später gab es einen dumpfen Schlag, dann wurde eine große, übergewichtige Gestalt sichtbar: Dalaimoc Rorvic.
    Der Tibeter lag bewußtlos auf dem Rücken, sein Amulett mit den Händen fest an die Brust gepreßt, ein seliges Lächeln auf dem glänzenden Vollmondgesicht.
    Abermals gab es einen dumpfen Schlag, gleich danach noch einen. Tschubai und Lloyd waren bewußtlos umgefallen. Wahrscheinlich hatten sie ihre Kräfte völlig verausgabt.
    Als mir jemand einen spitzen Gegenstand in den Rücken stieß, sprang ich mit einem Entsetzensschrei in die Luft.
    »Leise!« flüsterte die Stimme von Professor Kase. »Sie machen doch sonst das Ungeheuer wieder aufmerksam auf uns!«
    Er schlich auf Zehenspitzen zum Steuerpult der Nullfeldzentrale, wobei er leise vor sich hin murmelte.
    »Am besten fünfzigtausend Jahre«, sagte er undeutlich. »Dann öffnen wir die Schleusen – und wenn er draußen ist, gehen wir wieder auf Jetztzeitphase.«
    Er betätigte verschiedene Tasten.
    Bevor ich recht begriff, was Tajiri Kase vorhatte, schwang sich Dr. Bhang Paczek ebenfalls aus dem Liftschacht. Er blickte zu dem Ertruser, wurde noch blasser als normal und rief: »Nein, Tajiri! Das Ungeheuer war doch der Tibeter!«
    »Nein, sogar Commander Rorvic ist machtlos«, sagte Kase mit dumpfer Stimme und drückte eine rote Schaltplatte nieder.
    Die Lichter flackerten. Aggregate nahmen dumpf dröhnend ihre Arbeit auf, und die Bildschirme draußen zeigten eine Serie wechselnder Landschaftsbilder, die immer schneller wechselten – bis alles zu einem undefinierbaren Grau verschwamm.
    Wir befanden uns auf dem Weg in die Vergangenheit …

32.
    Bericht Perry Rhodan
    Wir waren auf Stato II gelandet. Zusammen mit Ovaron und Merceile verließ ich die MARCO POLO. Kurz darauf wurde eine golden und grün bemalte Space-Jet ausgeschleust, die LOTOSBLÜTE des Kamashiten Lokoshan. Die Space-Jet wackelte, als sie über uns hinwegflog, dann stieß sie Töne wie ein Nebelhorn aus. Auf Einfälle kam dieser Kamashite! Ovaron und Merceile fanden es lustig. Sie lachten.
    Ich seufzte und blickte hinüber zu dem kleinen weißen Kuppelbau, der Pfortenkuppel zu Imagos unterirdischer Zentralschaltstelle. Von dort aus wurden die energetischen Vorgänge innerhalb des Schwarms

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