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Silberband 063 - Das Tabora

Titel: Silberband 063 - Das Tabora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir ihn derart, daß er sich nicht mehr um uns kümmert. Auf diese Weise könnten wir uns selbst dazu verdammen, bis zu unserem Ende in dieser schrecklichen Form zu existieren.«
    Der Transmittergeschädigte mußte zugeben, daß diese Gefahr bestand. Sie kannten Schmitt viel zu wenig, um zu wissen, wie er jetzt reagieren würde.
    »Geben Sie nicht nach, Alaska!« empfahl Corello. »Schmitt muß endlich einsehen, daß er die Rolle nicht weiterspielen kann, an die er sich seit seinem Auftauchen an Bord der MARCO POLO gewöhnt hat.«
    Alaskas Gedanken eilten für einen Augenblick zurück in die Vergangenheit. Wie lange war das jetzt eigentlich schon her, daß sie von der MARCO POLO aufgebrochen waren?
    Es schien unendlich weit zurückzuliegen. Wahrscheinlich galten Alaska und seine Begleiter auf der Erde längst als tot.
    Vorausgesetzt, daß durch ihren Transmittersprung in den Hyperraum keine Zeitverschiebung eingetreten war.
    Saedelaere verbannte diese Gedanken aus seinem Bewußtsein. Solange er noch denken konnte, durfte er die Hoffnung auf Rettung nicht aufgeben. Schmitt und sein seltsamer Behälter waren ihre Chance.
    »Alaska Saedelaere!« Der telepathische Ruf kam von Schmitt.
    »Antworten Sie nicht!« forderte Corello den Maskenträger auf.
    Doch Saedelaere wollte herausfinden, was der Cyno beabsichtigte. Immerhin bestand die Möglichkeit, daß Schmitt sein Schweigen endlich brechen würde.
    »Doch, ich werde antworten!«
    Er konzentrierte sich auf Schmitt. Während er seine Gedankenfühler nach dem Cyno ausstreckte, sah er im Hintergrund ein quallenförmiges Universum vorbeitreiben. Es war ein Bild von erhabener Größe; das gesamte Gebilde vollführte gleichmäßige Bewegungen, es sah fast aus, als würde es atmen. Alaska wurde sich der Tatsache bewußt, daß eingebettet in dieses Universum Millionen von Galaxien ebenfalls Eigenbewegungen vollführten.
    Niemals zuvor war er sich der Unermeßlichkeit der Schöpfung in dieser Weise bewußt geworden. Das Gefühl löste Beklemmung, ja Furcht in ihm aus. Alles, was er bisher getan hatte, erschien ihm sinnlos angesichts der Unendlichkeit. Andererseits glaubte er sicher sein zu können, daß seine Existenz unauslöschlich mit dieser unfaßbaren Größe verbunden war, daß jedes Atom noch Bedeutung und Funktion besaß.
    »Es hat keinen Sinn, wenn Sie darüber nachdenken«, meldete sich Schmitt, der alles aufgefangen hatte. »Ich bin schon ein Stück weiter als Sie in die Ewigkeit vorgedrungen und weiß doch nicht mehr.«
    »Diese Gedanken waren nicht für Sie bestimmt!« Alaska fühlte sich wie ein Kind, das man bei einer verbotenen Tätigkeit erwischt hatte.
    »Schämen Sie sich etwa dieser Gedanken?«
    »Ich weiß es nicht!« Das war die Wahrheit. »Jeder sollte sich selbst klarwerden, wie er darüber denkt.«
    Ein telepathisches Lächeln war die Antwort.
    »Aber wir wollen uns mit anderen Dingen befassen«, lenkte Saedelaere ab. »Sie wissen, daß wir den Entschluß gefaßt haben, Sie in Zukunft zu ignorieren, wenn Sie uns nicht in alle Einzelheiten einweihen.«
    »Ich weiß«, dachte der Cyno.
    »Haben Sie eine Entscheidung getroffen?«
    »Sie sind wie Kinder«, dachte Schmitt. »Sie glauben, daß Sie mit Geschrei alles erreichen können.«
    »Sie werden also weiterhin schweigen?«
    »Das kommt auf die Situation an.«
    Alaska verbarg seine Enttäuschung nicht. Er hatte gehofft, daß der Cyno sein Wissen nun endlich vollständig preisgeben würde. Doch Schmitt ließ sich durch nichts beeindrucken.
    Plötzlich nahm Alaska eine Bewegung wahr. Vor ihm tauchten die schattenhaften Umrisse jenes Zylinders auf, den Schmitt von Stato mitgenommen hatte und den er als Behälter und Paradimschlüssel bezeichnete. Das Ding rotierte langsam um die eigene Achse.
    Alaska rief Corello.
    »Ich sehe es ebenfalls!« bestätigte der Mutant. Auch Tschubai und Irmina Kotschistowa hatten den Zylinder inzwischen entdeckt und beobachteten ihn aufmerksam.
    »Er wird allmählich stofflich!« stellte Saedelaere fest. »Das widerspricht allen Kenntnissen, die wir vom Hyperraum besitzen.«
    »Was geschieht mit dem Paradimschlüssel?« fragte Saedelaere den Cyno.
    Er bekam keine Antwort.
    Gespannt beobachtete er weiter. Er selbst hatte keine Erklärung für das Phänomen. Normalerweise widersprach es allen hyperphysikalischen Gesetzen, daß ein Körper im Raum zwischen den Universen materialisierte. Wenn jedoch nicht alles täuschte, wurde Alaska in diesem Augenblick Zeuge eines solchen

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