Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hätte«, bemerkte Deighton, der hinter ihm einstieg, »müßte man dieses Fußballspiel wiederholen. Ich meine, Predjuzin wurde doch unter mysteriösen Umständen an der Teilnahme gehindert.«
    »Vielleicht«, sagte der Pilot grinsend, »waren ein paar Fanatiker der Kolonialauswahl am Werk.«
    »Man kann sich auf nichts mehr verlassen«, meinte Deighton amüsiert. »Ist es nicht ein Jammer, wovon der Ausgang eines Fußballspiels heutzutage abhängen kann?«
    ***
    Für Alaska waren alle Ereignisse wie ein böser Traum. Vorübergehend wurde ihm immer wieder bewußt, daß er völlig unter dem Einfluß Ribald Corellos stand, aber aus dieser Erkenntnis heraus konnte er keinen Widerstand entwickeln. Dazu reichte seine psychische Kraft einfach nicht aus. In dieser Hinsicht war ihm Corello weit überlegen. Im Grunde genommen war er nicht mehr als ein hilfloser Sklave des Mutanten.
    Der Maskenträger verlor jeden Zeitbegriff. Er wußte nicht, wann und ob er überhaupt schlief. Der ständige Wechsel des Standorts verwirrte ihn. Sie besuchten über ein Dutzend Menschen in Südamerika, ohne daß Saedelaere den Sinn verstand. Manchmal hatte Alaska den Eindruck, daß auch Ribald Corello nicht genau wußte, was sie eigentlich taten.
    Zweifellos stand Corello unter dem Einfluß unbekannter Mächte. Sie hatten ihn jetzt so exakt unter Kontrolle, daß er keine weiteren Selbstmordversuche unternahm.
    In den Augenblicken, da er die Situation einigermaßen klar erfassen konnte, fragte er sich, wie lange Corello standhalten würde. Die parapsychischen Kräfte des Mutanten wurden so stark strapaziert, daß er früher oder später zumindest mit einem Verlust seiner psionischen Energie rechnen mußte.
    Doch bisher zeigte Corello keine Anzeichen von psychischer Schwäche. Ganz im Gegenteil: Er barst förmlich vor psionischer Kraft. Dagegen war seine körperliche Schwäche offensichtlich. Das Wesen mit dem übergroßen Schädel und dem kindlichen Körper hing schlaff im Sitz des Trageroboters und bewegte sich kaum noch. Nur zur Nahrungsaufnahme richtete der Mutant sich auf.
    Als die Gefahr einer Entdeckung in Südamerika immer größer wurde, teleportierte Corello mit Saedelaere und dem Spezialroboter nach Australien. Der große Sprung schien ihm trotz der zusätzlichen Belastung nichts auszumachen. Sie kamen in einem unverschlossenen Jagdhaus heraus. Saedelaere untersuchte die einzelnen Räume und stellte fest, daß das Haus seit ein paar Monaten nicht mehr benutzt worden war. Er hoffte, daß Corello ihm jetzt ein wenig Ruhe gönnen würde. Auf einer Karte, die an der Wand befestigt war, konnte Alaska den Standort des Hauses ausmachen: Es lag etwa hundert Meilen südlich von Perth inmitten eines ausgedehnten Buschwaldes. Durch das Fenster konnte Saedelaere verschiedenartige Tiere sehen, die ohne jede Scheu bis dicht an das Haus herankamen.
    »Alaska!« rief Corello vom anderen Raum aus. »Wo sind Sie?«
    Saedelaere wandte sich vom Fenster ab. Seine Bewegungen wirkten langsam und unbeholfen, es war die Unsicherheit, die aus dem fehlenden eigenen Willen entstand.
    Der Spezialroboter stand mitten im anderen Zimmer. Alaska starrte den kleinen Mutanten im Sitz an.
    »Wir werden von hier aus einige Ausflüge nach Albany unternehmen«, kündigte Corello an. »Sie müssen sich jedoch ein paar Stunden ausruhen. Legen Sie sich schlafen.«
    »Ja«, sagte Alaska bereitwillig.
    Er suchte sich ein paar Decken. Da keine Betten oder Liegen vorhanden waren, ließ er sich auf dem gepolsterten Boden nieder.
    »Schlafen Sie!« hörte er Corello sagen.
    Gleichzeitig spürte er, daß sich der Druck in seinem Bewußtsein verstärkte. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Er schlief ein.
    Corello lenkte den Roboter quer durch das Zimmer.
    Mit einem Greifarm des Roboters stieß er Saedelaere an. Der Transmittergeschädigte rührte sich nicht. Er schlief fest.
    Der Roboter mit dem Mutanten im Tragsitz kehrte in die Mitte des Zimmers zurück und blieb stehen.
    Plötzlich hob Corello den Kopf. Er spürte, wie der Einfluß der fremden Macht nachließ. In den letzten Tagen hatte er nicht mehr klar denken können. Er hatte sich selbst wie einen Fremden beobachtet. Die eigene Handlungsweise war ihm unverständlich. Auch begriff er nicht, was die Unbekannten vorhatten.
    Corello nannte sein eigenes Vorgehen ›tatenloses Tun‹. Er tat etwas, ohne eine Tat zu vollbringen.
    Der Mutant lauschte in sich hinein. War die fremde Macht müde, daß sie ihn jetzt unbeeinflußt

Weitere Kostenlose Bücher