Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
Ärzten umringt wurden.
»Verdammt!« rief Tschubai. »Diesmal hätten wir sie fast erwischt.«
Rhodan nickte nur und trat an die Betten. Er kannte die beiden Männer, die da lagen, nicht persönlich, aber er hatte schon Bilder von ihnen gesehen.
Predjuzin blinzelte überrascht, als er Perry Rhodan erkannte. »Keiner Ihrer Männer kann mir sagen, wie das Spiel gestern abend ausgegangen ist.«
»Unentschieden«, sagte Rhodan. »Zwei zu zwei.«
»So ein Mist!« entfuhr es Predjuzin impulsiv. »Gestern abend hielt ich mich noch für Solarmarschall Julian Tifflor. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn ich unter diesen Umständen mitgespielt hätte.«
»Und ich hatte mich in einen Arbeiter verwandelt!« rief Kerbol Markel dazwischen. »Ich hätte wahrscheinlich den Hammer geschwungen, wenn man mir nur Gelegenheit dazu gegeben hätte.«
»Wir wissen nicht, wie viele Menschen Corello beeinflußt hat«, mischte sich Lloyd ein. »Aber sieben haben wir bisher in diesem Gebiet gefunden. Wir müssen damit rechnen, daß er dieses Spielchen in anderen Erdteilen fortsetzt.«
»Und zu welchem Zweck?«
Lloyd wußte darauf keine Antwort.
»Die Beeinflussung war leicht zu durchbrechen«, sagte Ras Tschubai. »Ich werde den Eindruck nicht los, daß Corello nur experimentierte. Doch irgend etwas ging schief. Wir müssen damit rechnen, daß Corello irgendwo inzwischen größere Erfolge erzielt hat.«
Nachdenklich verließ Rhodan die Kuppel. Zwei der Mutanten, Tschubai und Lloyd, folgten ihm.
»Was hat er vor?« fragte Rhodan. Diese Frage quälte ihn jetzt noch mehr als zuvor. Er sah keinen Sinn darin, daß Corello versucht hatte, die Persönlichkeiten einiger Menschen zu ändern. Ein bestimmter Verdacht stieg in ihm auf.
»Vielleicht ist alles nur ein Ablenkungsmanöver«, sprach er ihn aus. »Es kann sein, daß Corello das alles nur inszeniert hat, um uns von seinen eigentlichen Plänen abzulenken.«
Vor ihnen flimmerte die Luft. Gucky und Takvorian wurden sichtbar. Der Ilt hockte auf dem Rücken des Movators.
»Wie wir befürchtet hatten!« rief der Mausbiber. »Niemand mehr da.«
Er sah Rhodan und schwang sich vom Rücken des Zentauren. Er watschelte auf den Großadministrator zu.
»Wir müssen weiter nach Corello suchen. Hier können wir die Zelte abbrechen.«
Die Jagd geht weiter! dachte Rhodan enttäuscht.
Markel trat vor die Kuppel. Er sah Rhodan bei den Mutanten stehen und kam zu ihm.
»Kann ich Ihnen behilflich sein?« erkundigte er sich. »Ich bin sehr interessiert daran, daß diese Sache aufgeklärt wird.«
»Wir müssen Sie vorläufig unter Quarantäne stellen«, sagte Rhodan.
»Aber ich habe doch keine ansteckende Krankheit«, entrüstete sich der ehemalige Prospektor.
»Ich meine eine Quarantäne besonderer Art«, versetzte Rhodan. »Psi-Quarantäne. Solange wir nicht sicher sind, daß Sie vollkommen in Ordnung sind, müssen wir Sie beobachten. Das gilt für alle Menschen, die mit Ribald Corello Kontakt hatten.«
Obwohl Rhodan nicht glaubte, daß Markel und die anderen vorübergehend beeinflußten Menschen eine Gefahr bedeuteten, wollte er kein Risiko eingehen. Solange sie nicht wußten, was Corello beabsichtigte, durften sie keine Vorsichtsmaßnahme außer acht lassen.
»Er hat sich mit Saedelaere zusammengetan«, stellte Galbraith Deighton fest. »Ob Alaska freiwillig bei ihm ist?«
»Vielleicht will der Transmittergeschädigte den Mutanten weiterhin an Selbstmordversuchen hindern«, vermutete Tschubai.
Rhodan war davon nicht überzeugt. Er glaubte vielmehr, daß Saedelaere beeinflußt worden war. Corello hatte einen Helfer benötigt. Seine Wahl war auf Alaska Saedelaere gefallen. Das bedeutete, daß der Supermutant eine zusätzliche gefährliche Waffe besaß.
»Schaltet den Energieschirm ab!« befahl Rhodan. »Die Jagd geht weiter. Die Mutanten kehren in ihre Einsatzgebiete zurück.« Zusammen mit Deighton ging er zum Gleiter zurück.
»Es war sicher nicht zum letztenmal, daß wir ins Leere gestoßen sind«, befürchtete der Abwehrchef. »Solange Corello die Teleportation beherrscht, kann er uns immer wieder entkommen, wenn er schnell genug auf unsere Ankunft reagiert.«
Rhodan hing seinen Gedanken nach. Er ahnte, daß das, was in den letzten Stunden geschehen war, nur ein erstes Geplänkel darstellte. Jene, die Corello beherrschten, hatten ganz andere Pläne. Aber was wollten sie tatsächlich? Wer waren sie, und woher kamen sie?
Rhodan kletterte in den Gleiter.
»Wenn ich etwas zu sagen
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