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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer beginnenden Krise befand. Bisher hatte er keine Erklärung dafür gefunden, warum er nicht mehr als Großadministrator kandidieren wollte.
    Vielleicht, überlegte er, war es ein besonderer Grad an Vermessenheit, daß er über Jahrhunderte geglaubt hatte, er allein könnte die Wege vorbereiten, die die Menschheit gehen sollte. Es war eine gegenseitige Abhängigkeit gewesen. Die Menschheit hatte sich auf ihn verlassen, genauso wie er sich auf sie verlassen hatte. Doch dieses Verhältnis hatte sich abgenutzt. Er konnte nicht darauf bauen, daß ein expandierendes Volk, das kosmisch zu denken gelernt hatte, sich immer auf ihn konzentrieren würde.
    Es war möglich, daß sich das Verhältnis noch einmal kitten lassen würde. Aber die Bruchstellen würden unter dem Zement bleiben. Es würde niemals mehr so sein wie früher.
    Es gab immer mehr Menschen. Sie lebten überall in der Galaxis, viele hatten den Namen Perry Rhodan sogar noch nie gehört. Die Menschheit war über Perry Rhodan hinausgewachsen. Sie brauchte einen neuen Wegbereiter.
    Rhodan stürmte durch den Gang und erreichte den nächsten Antigravschacht. Strafte er seine Gedanken nicht Lügen, indem er sich jetzt in großer Eile ins Hauptquartier begab? Jetzt war er wieder der alte Perry Rhodan, der entschlossen ans Werk ging, um das Rätsel um Ribald Corello zu lösen.
    Vor seinem geistigen Auge erschien das Bild von Orana Sestore. Liebe ich sie? fragte er sich. Oder sah er in ihr nur eine willkommene Abwechslung in dieser Situation? Ihr wäre das wahrscheinlich völlig gleichgültig gewesen, denn sie hatte sich ohne Vorbehalte für ihn entschieden.
    Er riß die Tür zur Zentrale auf und wäre fast mit Galbraith Deighton zusammengeprallt, der herausgestürmt kam und die Verschlüsse seines Schutzanzugs zuhakte.
    »Sir!« rief der Gefühlsmechaniker atemlos. »Fellmer Lloyd und Merkosh haben Spuren gefunden. Die anderen Mutanten sind bereits nach Carumerq unterwegs, um alles abzuriegeln.«
    »Warten Sie!« befahl Rhodan. »Ich komme mit.«
    ***
    Der Pilot kippte den Gleiter seitwärts. Tausend Meter tiefer konnte Perry Rhodan das Stadion Carumerq sehen. Es lag unter einer riesigen Energieglocke, die das gesamte Gebiet abriegelte. Außerhalb dieser Kuppel aus Energie waren Fahrzeuge mit schweren Feldlinienprojektoren aufgefahren. Rund um das Stadion wimmelte es von Gleitern. Überall sprangen Spezialisten mit Antigravprojektoren ab.
    Fellmer Lloyd meldete sich über Bildsprechfunk. Sein breites Gesicht ließ keine Rückschlüsse zu.
    Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an. Er hoffte, daß die Suchkommandos schnell genug reagiert hatten.
    Doch Lloyd sagte: »Wir sind zu spät gekommen, Deighton. Die ersten Untersuchungen lassen uns befürchten, daß Corello und Saedelaere geflohen sind, bevor wir den Energieschirm errichteten.«
    Rhodan richtete sich steil im Sitz auf. »Corello und Saedelaere?«
    »Ja. Wir haben allen Grund anzunehmen, daß die beiden seit einiger Zeit zusammen sind. Wir haben hier ein paar Menschen, die offenbar von Corello beeinflußt wurden, ohne daß wir den Grund dafür sagen können. Es handelt sich ausnahmslos um prominente Persönlichkeiten.«
    »Ich möchte mit diesen Menschen sprechen.«
    »Sie werden noch von den Mutanten behandelt, weil wir sie von posthypnotischen Blöcken befreien müssen, die ziemlich stark in ihnen nachwirken.«
    Rhodan beugte sich zu dem Piloten vor. »Landen Sie jetzt!«
    ***
    Lloyd erwartete Rhodan in der Nähe zweier schnell aufgestellter Karasit-Kuppeln, die von den Mutanten und den Suchkommandos der Solaren Abwehr als provisorisches Hauptquartier benutzt wurden. Die beiden Kuppeln standen auf dem Parkplatz vor dem Stadion. Unmittelbar dahinter lag die äußere Grenze des Energieschirms.
    »Gucky und Takvorian sind durch eine Strukturschleuse in das Stadiongebiet eingedrungen«, berichtete Lloyd. »Erste Funknachrichten besagen, daß Corello und der Maskenträger verschwunden sind.« Er zuckte bedauernd mit den Achseln. »Wir sind zu spät gekommen, aber immerhin haben wir jetzt ein paar Anhaltspunkte.«
    Er ging mit Rhodan auf die Kuppel zu, vor der zwei Medoroboter standen.
    »Wir haben zwei der beeinflußten Menschen hier. Es sind Kerbol Markel von der ARCAS und Kallto Predjuzin, der Fußballspieler.«
    Rhodan trat durch die Schleuse. Im Innern der Kuppel hielten sich ein paar Offiziere der Abwehr sowie Ras Tschubai, Lord Zwiebus und Balton Wyt auf. Im Hintergrund standen zwei Betten, die von einigen

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