Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
Wunsch der Stimmen der Qual waren, wurden sie fordernd; dann zwangen sie uns, Handlungen zu tun, die wir aus eigenem Antrieb …«
»Moment, Heydrac Koat!« unterbrach Rhodan hastig. »Sie sprechen plötzlich in der Mehrzahl. Waren nicht nur Sie von den Stimmen der Qual betroffen?«
»Nein«, sagte Heydrac Koat; in der Stimme des Übersetzungsautomaten lag Erstaunen. »Habe ich das noch nicht deutlich gemacht? Mein ganzes Volk, all die Milliarden Asporcos, werden von den Stimmen der Qual beherrscht! Jeder einzelne auf Asporc ist geistig versklavt … Wir …«
»Heydrac Koat, was ist mit Ihnen?« rief Rhodan.
Der Asporco griff mit seinen Händen haltsuchend um sich. Er stützte sich an der Panzerglaswand ab, konnte jedoch nicht verhindern, daß seine stämmigen Beine langsam nachgaben.
»Ich … fühle mich schwach«, kam es stockend aus dem Translator. Heydrac Koat hob seinen Kopf, und es schien, als blicke er aus seinen vorgewölbten Facettenaugen Atlan und Rhodan gleichzeitig an. »Wir haben große Angst, die Stimmen der Qual könnten auch andere Völker ins Unglück stürzen. Perry Rhodan … Atlan – helft uns, oder ihr werdet untergehen.«
»Das soll geschehen!« versicherte Rhodan. Er wandte sich um. »Ribald! Gucky! Erkennt ihr den Grund für den Schwächeanfall des Asporcos? Sind es die Stimmen der Qual?«
»Nein«, versicherte Ribald Corello und kam auf den Prallfeldern seines Tragerobots heran gefahren. »Niemand von uns verspürt jene Art von Repressionen, wie sie bei unserer ersten Begegnung mit Heydrac Koat auf uns lasteten.«
»Der Asporco sagt die Wahrheit«, erklärte Gucky. »Es ist, als hätten sich die Stimmen der Qual vollkommen zurückgezogen. Jedenfalls sind sie für uns nicht wahrnehmbar.«
Rhodans Gesicht drückte Ratlosigkeit aus, als er sich wieder dem Asporco zuwandte. Er war in sich zusammengesunken und schleppte sich mit kraftlosen Bewegungen über den Boden.
»Wir haben uns, gleich nachdem Sie uns das erstemal warnten, dazu entschlossen, Ihre Heimatwelt anzufliegen. Hören Sie mich, Heydrac Koat? Wir werden alles in unseren Kräften Stehende tun, um Ihrem Volk zu helfen!«
»Er muß Sie verstanden haben, Sir«, rief Professor Eileind vom Kontrollpult her. »Aber jetzt sind seine Gehirnfunktionen völlig erloschen. Er ist wieder in den todesähnlichen Zustand verfallen.«
»Stimmt«, bestätigte Gucky. »Die Stimmen der Qual sind allerdings dafür nicht verantwortlich zu machen. Wahrscheinlich hat er nur eine zu schwache körperliche Konstitution.«
»Wenn das zutrifft, dann wird er früher oder später wieder zu sich kommen«, sagte Rhodan. »Ich möchte, daß zwei Mutanten in seiner Nähe bleiben. Wer weiß, vielleicht steht er bei seinem nächsten Erwachen wieder unter dem fremden Einfluß. Dann möchte ich zumindest nicht unvorbereitet sein.«
»Du gibst wohl nichts mehr auf unser Urteil«, sagte Gucky angriffslustig. »Ich wette ein Steak gegen eine Mohrrübe, daß sich die Stimmen der Qual, was immer sie auch sind, zurückgezogen haben.«
»Das mag sein, Kleiner«, sagte Rhodan und legte dem Mausbiber gedankenverloren die Hand auf die Schulter, »aber ich traue dem Frieden nicht. Ich habe nämlich eine Vermutung, was diese sogenannten Stimmen der Qual sein könnten.«
»Denkst du an die Wahrscheinlichkeitsberechnung, die wir vor dem Start anstellten, deren Ergebnis jedoch keinen Sinn ergab?« erkundigte sich Atlan.
Rhodan nickte. »Genau. Die Wahrscheinlichkeitsberechnung besagte, daß Heydrac Koat durch hypnosuggestive Parapsi-Sendungen beeinflußt wird. Daraus ließ sich folgern, daß irgendeine unbekannte Machtgruppe sich seiner für irgendwelche dunklen Zwecke bedient. Doch erschien es uns sinnlos, daß jemand solchen Aufwand betreibt, um ein einzelnes Wesen zu beeinflussen. Jetzt, da wir wissen, daß ein ganzes Milliardenvolk davon betroffen ist, sieht die Sache schon anders aus. Der technische und anderweitige Aufwand steht dafür. Es müssen gigantische und unglaublich weitreichende Anlagen sein, die Impulse aussenden, die nicht nur aus den Asporcos willenlose Marionetten machen, sondern ihnen darüber hinaus auch noch Mutantenfähigkeiten verleihen, die sie ebenfalls gegen ihren Willen anwenden. Ich kann nicht glauben, daß die Unbekannten plötzlich von Heydrac Koat abgelassen haben. Auch nicht dann, wenn sie von unserer Existenz erfahren haben.«
»Oder gerade deswegen nicht!« fügte Atlan hinzu.
Rhodan nickte. »Die Parapsi-Sendungen wurden
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