Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
jetzt wäre Gelegenheit dazu.«
»Und das PEW-Metall?«
»Hat Zeit bis später. Wir müssen herausfinden, was mit der OSSATA geschehen ist, zumindest sollten wir den Positronenspeicher und seine Werte sicherstellen. Versuchen Sie, Kosum, den genauen Landeplatz ausfindig zu machen. Wir werden nicht landen, sondern die Teleporter hinabschicken.«
»Gucky und Ras?«
»Ja, und vielleicht zwei Techniker. Suchen Sie den Platz, ich kümmere mich um das Spezialkommando.«
»In zwanzig Minuten etwa werden wir ihn überfliegen.«
Rhodan schaltete den Interkom ein und beorderte Gucky und Ras Tschubai in die Kommandozentrale. Er bat sie, Kampfanzüge anzulegen. Dann ging er die Liste der an Bord der TIMOR befindlichen Techniker durch und suchte zwei erfahrene Männer aus. Sie sollten sich ebenfalls binnen zehn Minuten einsatzbereit bei ihm melden.
Gucky war der erste. Fünf Minuten nach dem Einsatzbefehl erschien er in der Kommandozentrale.
»Natürlich noch niemand da!« stellte er fest und setzte sich.
Ras Tschubai erschien. Er war ebenfalls teleportiert. Dann erst betraten zwei andere Männer den Kommandoraum, die Helme der Kampfanzüge noch geöffnet.
»Dr. Rockford und Faren Dan«, stellten sie sich vor.
Rhodan bat sie, Platz zu nehmen.
»Wir haben noch genau elf Minuten Zeit, dann werden unsere beiden Teleporter Sie hinab zur Oberfläche von Asporc bringen. Sie haben alle vier die Aufgabe, die verschollene OSSATA zu finden, in das Schiff einzudringen und die Daten der Positronik herauszuholen. Bei der nächsten Umrundung der TIMOR kehren Sie zu uns zurück. Sie haben also nahezu anderthalb Stunden Zeit. Alles klar?«
Faren Dan, Positroniker, hatte eine Frage: »Die Positronik eines Schlachtschiffes liegt unter Kode. Wie sollen wir da herankommen, wenn es keine Überlebenden gibt?«
»Ich habe Sie für diesen Auftrag gewählt, Mr. Dan! Genügt Ihnen das als Antwort?«
Faren Dan nickte mit ausdruckslosem Gesicht. »Danke, das genügt.«
»Außerdem haben Sie Gucky«, fügte Rhodan hinzu. »Wenn Sie gewisse Sperren lahmlegen, sollte es zumindest ihm gelingen, die Daten aus dem Speicher zu holen. Wir werden sie später einmal benötigen.« Er sah in Richtung Mentro Kosum. »Wie lange noch?«
»Drei Minuten höchstens. Position liegt annähernd fest.«
»Ihr müßt ein wenig suchen, befürchte ich«, sagte Rhodan zu Ras Tschubai. »Verliert keine unnütze Zeit. Und wenn Asporcos auftauchen sollten, geht ihnen aus dem Weg.«
»Ist der Kontinent nicht unbewohnt?« fragte Gucky erstaunt.
»Er ist nicht besiedelt – das ist ein Unterschied.«
Sie verschlossen die Anzüge und machten sich fertig zur Teleportation. Gucky nahm Faren Dans Hand, Ras kümmerte sich um den schweigsamen Energetiker Dr. Rockford. Dann stellten sie untereinander die Verbindung her.
»Jetzt!« sagte Mentro Kosum, als sie den leeren Kontinent überquerten.
Die vier Personen verschwanden. Gleichzeitig fast deutete Kosum auf den Panoramaschirm.
»Sehen Sie dort das Gebirge, Sir? Die Hufeisenform?«
Es lag fast im Zentrum des Kontinents, und schräg von oben betrachtet erinnerte es in der Tat an ein riesiges Hufeisen. Es mußte eine beträchtliche Höhe besitzen, mindestens zwanzig Kilometer, aber das allein war es nicht, was Mentro Kosum meinte. Die TIMOR überflog diesen Teil des Planeten zum erstenmal, da sich die Umlaufbahn jedesmal verschoben hatte. Sonst hätte ihnen das Ungeheuerliche, das sie nun plötzlich sahen, vorher nicht entgehen können.
In der genauen Mitte des Hufeisengebirges, dessen Durchmesser etwa dreihundert Kilometer betrug, ragte schräg nach oben ein gigantisches Gebilde in den Himmel und reckte sich dem Raumschiff regelrecht entgegen. Erste Messungen ergaben, daß der schiefe Turm bis zu siebzig Kilometer über die Oberfläche des Planeten hinausragte.
»Das müssen wir uns näher ansehen«, sagte Rhodan, als die TIMOR mit rasender Geschwindigkeit über den geheimnisvollen Monolithen hinwegglitt. »Aber zuerst die Mutanten und die OSSATA …«
Das Gebirge und der Monolith versanken wenig später hinter dem Horizont.
***
Sie rematerialisierten in einer steinigen, öden Hochebene. Gucky ließ die Hand des Positronikers los.
»Da drüben ist ein hoher Berg. Ich werde mir die Gegend von dort aus einmal ansehen. Ras, wo etwa müßte die OSSATA liegen?«
»Im Umkreis von hundert Kilometern. Ich nehme an, wir konnten sie nur deshalb von der TIMOR aus nicht sehen, weil sie in einer Schlucht oder in bewaldetem
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