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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ist damit größer als die Erde. Die Temperaturen sind hoch und relativ angenehm.«
    »Du hast ja ganz schön gearbeitet«, lobte ich ihn, denn dafür war er genauso empfänglich wie jeder andere. »Wie gut, daß ich dich mitgenommen habe.«
    Sein erstaunter Gedanke kam impulsiv und rührte mich nicht. Die Frage blieb offen, wer hier wen mitgenommen hatte.
    In dieser Nacht stellten wir noch eine Wache auf, denn niemand von uns wußte, ob wir sicher waren oder nicht. Auf die Emotionsimpulse der Paramags war in dieser Hinsicht kein Verlaß. Sie waren überall, änderten blitzschnell und scheinbar unmotiviert ihren Standort und ließen sich kaum anpeilen. Betty und ich versuchten es, bevor wir uns die Höhle näher ansahen und ein Lager für die Nacht suchten.
    Ich behielt den Anzug an, er war so gut wie ein ganzes Bett. Vorsichtig sondierte ich die Gedanken meiner neun Gefährten, und trotz der fast verzweifelten Lage konnte ich keine Panik oder Furcht feststellen. Sie hielten sich alle prächtig.
    In diesem Augenblick fiel mir ein, daß Icho Tolot zwar ziemlich großspurig behauptet hatte, wir seien ›ein ordentliches Stück in der Zeit zurückgerutscht‹, aber keine näheren Angaben gemacht hatte.
    Son Okura, der Frequenzseher, hielt vor dem Eingang der Höhle Wache. Wuriu Sengu sollte ihn später ablösen. Icho Tolot lag etwas abseits in einer Nische, keine drei Meter von mir entfernt. An seinen Gedanken war zu erkennen, daß er noch nicht träumte.
    »Icho?« flüsterte ich, ohne mich zu bewegen.
    »Was ist, Kleiner?« kam es ebenso leise zurück.
    »Wir sind in der Vergangenheit, das habe ich endlich begriffen. Du sprachst von einem bemerkenswerten Zeitsprung. Könntest du mir auch verraten, wie groß der ist? Wann sind wir?«
    »Über hunderttausend Jahre in der Vergangenheit – erschrick nicht! Ich bin nicht sicher, aber die Instrumente zeigten hundertzehntausend Jahre an.«
    Mir verschlug es den Atem. Mit dem Nullzeit-Deformator hatte ich schon einmal einen Vorstoß in die Vergangenheit gewagt und war zweihunderttausend Jahre zurückgegangen, aber dabei hatte es sich um eine gezielte Zeitreise gehandelt, und ich hatte gewußt, daß ich sicher in die Gegenwart zurückkehren konnte. Diesmal jedoch war alles ein verrückter Zufall gewesen, ein Versehen oder was auch immer. Es gab keine vernünftige Möglichkeit der Rückkehr. Wir waren in der Zeit gestrandet, im Zeitstrom verschollen, daran konnte nun kein Zweifel mehr bestehen.
    »Hundertzehntausend Jahre!« hauchte ich daher ein wenig benommen. »Da gab es auf der Erde noch nicht einmal die Lemurer!«
    »Richtig, niemand wird uns jetzt und hier vermuten. Und niemand könnte uns hier wegholen und in die Zukunft befördern. Wir sitzen fest, wenn du so willst.«
    »Ich will ja gar nicht!« fauchte ich ihn wütend an, denn sein Gleichmut begann mich allmählich zu reizen. Wie konnte ein Mensch nur so fatalistisch eingestellt sein? Aber er war ja überhaupt kein Mensch, er war ein Haluter. »Da sitzen wir aber schön in der Tinte.«
    »In der Vergangenheit!« korrigierte Icho Tolot gelassen und drehte sich auf die andere Seite, um mir demonstrativ zu bedeuten, daß ich den Mund halten sollte. Außerdem dachte er das auch noch!
    Ich rollte mich zusammen und lauschte auf die regelmäßigen Atemzüge der anderen, die wie Paramags aussahen, aber Menschen waren. Sie schliefen, oder wenigstens taten sie so.
    In diesen Augenblicken wurde mir klar, daß es keine Rettung für uns gab, es sei denn, die Paramags waren bereits intelligent genug, ein wenig von hyperphysikalischer Technik zu verstehen. Das mußten sie eigentlich, weil sie schon paratransdeformierten, also den fünfdimensionalen Raum als Transportmittel benutzten. Vielleicht kannten sie eine Möglichkeit, jemanden in die Zukunft zu schicken.
    Mit diesem etwas optimistischen Gedanken schlief ich endlich ein.

30.
    Am anderen Morgen wurden wir durch Tako Kakutas und Betty Toufrys Vorschlag überrascht, eine Forschungsexpedition zu unternehmen. Die beiden Mutanten mit den Fähigkeiten der Paramags planten, in das Innere des Planeten einzudringen und festzustellen, was dort vor sich ging. Da sie die PEW-Adern benutzen konnten, war es auch ihnen möglich, große Strecken zurückzulegen. Die restlichen sechs Mutanten sollten im Lager zurückbleiben.
    Wir besprachen den Plan. Er hatte einiges für sich, denn die Pseudo-Paramags waren die einzigen von uns, die sich ungefährdet durch die Metalladern fortbewegen

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