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Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Überzeugungskraft, sie umzustimmen und für meinen Plan zu begeistern.
    Ein Zeitparadoxon ist eine gefährliche Sache, besonders dann, wenn man es selbst herbeiführt. Auf der anderen Seite fragte ich mich ernsthaft, was wohl fünfzigtausend vor der Jetztzeit im terranischen Sonnensystem wirklich geschehen wäre, würden wir das Paradoxon ›heute‹ nicht herbeiführen …
    Meine Idee kam mir immer logischer vor, und ich versuchte, intensiver darüber nachzudenken. Ich kannte Terras Geschichte. Vor fünfzigtausend Jahren etwa hatten die Haluter die Lemurer überfallen, und es war zu einem mörderischen Krieg gekommen. Die damalige Invasion aus dem Weltraum hatte die Erde und ihre Bewohner an den Rand des Abgrunds gebracht. Der Erdteil Lemuria war dabei im Stillen Ozean versunken, die überlebenden Lemurer hatten sich in alle Teile der Welt verstreut, und die Erinnerung an sie ging genauso unter wie ihre Zivilisation und Kultur.
    In den Aufzeichnungen wurden jedoch die Paramags niemals erwähnt. Sie hatten demnach Zeut nie gefunden. Warum nicht?
    Weil wir es ›jetzt‹, vor fünfzigtausend Jahren, verhindert hatten!
    Na klar, das war die Lösung! Es konnte gar keine andere Antwort geben!
    In aller Ruhe lauschte ich nun wieder der Diskussion meiner Freunde, die Vermutung über Vermutung anstellten und zu keinem greifbaren Ergebnis gelangten.
    Als eine Pause eintrat, begann ich zu reden. Sicher, es mag bessere Redner geben als mich, das liegt bestimmt an meiner natürlichen Bescheidenheit, die mir von den Menschen immer wieder abgesprochen wird, weil sie den Spott über sich selbst kaum kennen und meinen, er untergrabe ihre Autorität. Ich denke in diesem Fall umgekehrt: Nur wer es sich leisten kann, darf sich selbst verspotten.
    Ich erläuterte Icho Tolot und den Mutanten meinen Plan. Wie erwartet gab es heftige Proteste und Gegenargumente, die jedoch im Verlauf der folgenden Unterhaltung immer ruhiger und sachlicher wurden, bis sie plötzlich verstummten.
    Betty Toufry meinte: »Kleiner, an deiner Idee ist etwas dran …«
    Ich sah Icho Tolot an, daß sein Gehirn wie ein Computer zu arbeiten begann. Wie ich ihn kannte, rechnete er sämtliche Möglichkeiten des Paradoxons durch, besonders die negativen. In Sekundenschnelle liefen in seinem Planhirn die parallelen Entwicklungen eines Eingriffs in die Vergangenheit wie in einem Film ab.
    »Danke, Betty, du bist ein vernünftiges Mädchen«, flüsterte ich, um Icho Tolot nicht zu stören. »Ist doch klar, daß alles, was wir von ›jetzt‹ aus in fünfzigtausend Jahren erleben, auch das mit Asporc, eine Folge unseres jetzigen Eingriffs sein wird. Es kann überhaupt keine logischere Sache geben als diese. Wir müssen den Meteoriten am Start hindern, das ist alles.«
    Betty schüttelte den Kopf. »Das wäre falsch«, sagte sie zu meiner Überraschung. »Du wirst es sofort von Icho Tolot hören – er ist fertig.«
    Ich hatte keine Zeit mehr, in ihren Gedanken herumzustöbern, um ihre Begründung auszuforschen.
    Der Haluter sagte: »Ich habe insgesamt fünfzig Möglichkeiten logisch weiterentwickelt und mit dem wirklichen Ergebnis verglichen. So war es unvermeidlich, daß ich die Real-Entwicklung herausfand. Dann war es einfach, die Ursache rückwirkend zu konstruieren. Von den fünfzig Möglichkeiten kommt nur eine einzige in Frage: Wir müssen verhindern, daß der Meteorit das Sonnensystem voll manövrierfähig erreicht, er muß vorher umzukehren versuchen, die falsche Richtung einschlagen und dann auf Asporc abstürzen. Ich habe weiter nachgeforscht und stellte fest, daß ein Zeitparadoxon nur dann eintritt und damit die Zukunft verändert wird, wenn wir jetzt nichts unternehmen. Wir müssen demnach also ein Paradoxon durch ein anderes Paradoxon verhindern.«
    »Da komme ich nicht mehr mit«, seufzte Wuriu Sengu verzweifelt. »Ganz abgesehen von Ihren komplizierten Schlußfolgerungen, Tolot, aber ich frage Sie: Wie sollten wir einen solchen Flug des Meteoriten verursachen? Das scheint mir unmöglich zu sein.«
    »Es ist absolut logisch, das Ergebnis liegt für uns ja bereits vor. Ich habe von diesem Ergebnis aus nur zurückextrapolieren müssen, das war alles.«
    »Was passiert, wenn wir nichts unternehmen?« fragte André Noir.
    »Das kann ich mit ziemlicher Sicherheit voraussagen«, kündigte Betty Toufry entschlossen an. »Während Icho und Gucky unterwegs waren, nutzte ich die Gelegenheit, die Paramags telepathisch zu überwachen. Sie sind fest entschlossen,

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