Silberband 066 - Kampf der Paramags
auslösten, deren Ausmaß sich bisher noch niemand vorstellen konnte?
Atlan schüttelte den Kopf. Undenkbar!
Der Asporco bemühte sich erneut, etwas zu sagen, aber nur röchelnde Laute kamen aus seiner Kehle. Die beiden Kämme auf seinem Kopf fielen zur Seite und verfärbten sich. Langsam knickten die Beine des Mannes ein. Er drohte umzufallen.
»Mano!« rief Garjoudin.
Manolfo Ax sprang vor und fing den Asporco auf. Der Fremde war federleicht. Schlaff sank er in sich zusammen. Sein Kopf kippte zur Seite, und ein krampfartiges Zittern lief durch seinen Körper. Dann wurde er ruhig.
»Helft«, wisperte er. »Bitte, helft uns!«
Atlan kniete neben ihm nieder. »Er ist tot«, sagte er erschüttert. »Für ihn ist alles vorbei.«
»Verhungert«, stellte Manolfo Ax fest. »Der arme Kerl wiegt höchstens noch ein paar Pfund.«
Der Arkonide richtete sich auf. Seine rötlichen Augen tränten. Das war das einzige Zeichen an ihm, das verriet, wie erregt er war. Er ging ins Schiff zurück. An der Schleuse blieb er stehen und drehte sich noch einmal um.
»Schickt ihn mit seinem Gefährt zurück – wenn ihr es in Gang setzen könnt«, befahl er.
Nachdenklich schwebte er im Antigravschacht nach oben. Was war von den Äußerungen des Asporcos zu halten? Entsprangen seine Worte lediglich der unkontrollierten Phantasie eines Sterbenden? Oder verbarg sich das Wissen um eine wirkliche Gefahr dahinter?
Atlan betrat die Räume, die für ihn reserviert waren. Er schaltete einen der Bildschirme ein, die ihm erlaubten, die Umgebung zu beobachten. Wie ein drohender, dunkler Riese erschien der Meteor über dem Land. Er reichte höher in die Atmosphäre hinauf, als der Arkonide sehen konnte. Lordadmiral Atlan zweifelte nicht daran, daß es der Meteor gewesen war, der den Asporco geängstigt hatte. Ihn selbst überfiel ebenfalls wieder ein beklemmendes Gefühl, wenn er zu dem gewaltigen Gebirge hinaufblickte. Ihm war, als müßten die Felswände in sich zusammenbrechen und alles unter sich begraben, was sich auf der Ebene befand.
Ihm wurde bewußt, wie wenig dieser Felsgigant eigentlich zu dieser Landschaft paßte. Er war ein Geschoß von unvorstellbaren Dimensionen, das als Fremdkörper in der Oberfläche des Planeten steckte.
War es möglich, daß dieser Meteor wieder aus der Kruste von Asporc herausgerissen wurde und ins All zurückkehrte? Atlan, der sich in einen Sessel gesetzt hatte, sprang auf. Er schüttelte den Kopf und schaltete das Bildgerät aus.
»Du läßt dich von dem Asporco verrückt machen, Freundchen«, sagte er laut. »Nichts, absolut nichts könnte diese Masse maschinell bewegen.«
Du bist unlogisch, flüsterte der Logiksektor.
»Der Meteor hat einen Durchmesser von fast zweihundert Kilometern«, versetzte der Arkonide. »Das ist ein kleiner Mond! Welche Macht der Galaxis sollte einen solchen Koloß aus der Schwerkraftfessel eines Planeten wie Asporc befreien? Unmöglich, sage ich.«
Wiederum unlogisch, teilte der Logiksektor mit.
»Ich habe mich von den Träumen eines Verrückten anstecken lassen«, entgegnete Atlan. »Es lohnt sich nicht, noch länger darüber nachzudenken.«
Er lauschte in sich hinein, aber er bekam keine Antwort auf seine Worte.
War wirklich alles so unmöglich, wie er eben noch behauptet hatte?
Er dachte an seine eigenen Beobachtungen anlaufender Maschinen im Inneren des Meteoriten und begann zu rechnen, doch gab er seine Bemühungen bald wieder auf.
Die energetischen Leistungen, die aufgewendet werden mußten, um eine derartige Masse wie den Meteor zu bewegen, entzogen sich der Vorstellungskraft.
»Lassen wir das«, sagte Atlan.
Aber dann fragte er sich, warum er sich nicht an die MARCO POLO wenden sollte. Wenn sich tatsächlich etwas weit unter der Oberfläche von Asporc ereignete, dann konnte das von dem Ultraschlachtschiff angemessen werden.
Der Arkonide zögerte. Er konnte sich vorstellen, daß man nach der gerade überstandenen Kontroverse mit Perry Rhodan seine Worte auf der MARCO POLO leicht befremdet aufnehmen würde.
»Dennoch«, flüsterte er. »Ich will es wissen!«
»Freund Atlan ist von einer Mücke gebissen worden«, sagte der Mausbiber, der mitten im Raum materialisiert hatte.
Perry Rhodan warf den Becher, aus dem er getrunken hatte, in den Abfallschacht. Mißbilligend hob er die Augenbrauen. »Ich habe dich schon oft gebeten, hier nicht so einfach hereinzuplatzen, Gucky.«
»Stimmt genau. Das hast du schon ein paar tausendmal gesagt …«
»Bei dir ist
Weitere Kostenlose Bücher