Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 067 - Die Para-Bank

Titel: Silberband 067 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meldete sich Leutnant Bradmayr von Bord der CDIN-3. Bradmayr war zurückgeblieben und hatte das Kommando über das Beiboot übernommen.
    Bradmayrs Stimme klang undeutlich, als wäre er Lichtjahre weit entfernt. Auch im Gebiet, das Matoscho als Standort für sein Schiff gewählt hatte, machten sich die Störungen durch die PPAAs noch bemerkbar.
    »Wir orten eine Energieentfaltung in der Nähe der Explosionsstelle, Major!«
    »Ja«, sagte Matoscho geistesabwesend. Er war ganz auf das halutische Schiff konzentriert. »Das wundert mich nicht. Die Paramags von Wabe 1000 sind sicher noch aktiv.«
    »Sollen wir irgend etwas unternehmen?« erkundigte sich Bradmayr.
    »Nein«, sagte der Major. »Wir würden nur die Paramags auf uns aufmerksam machen. Beobachten Sie das Gebiet um Wabe 1000 weiter! Wir werden weiter versuchen, Kontakt mit dem Haluter aufzunehmen.«
    Die Linse war jetzt bis auf wenige hundert Meter an das schwarze Raumschiff herangekommen. Leutnant Taimar beobachtete es mit gemischten Gefühlen. Wenn der Haluter jetzt seine Bordkanonen einsetzte, waren die beiden Männer, die flach auf der Linse lagen, verloren.
    »Es bleibt unheimlich still!« sagte Taimar, um seine Nervosität zu überspielen. »Entweder hat er uns noch nicht entdeckt, oder er will uns ignorieren.«
    Eigentlich hätten sie jetzt umkehren müssen, überlegte Matoscho. Das Risiko war einfach zu groß.
    Er wandte sich an Taimar. »Fliegen Sie zurück! Ich mache allein weiter.«
    Der Leutnant verzog das Gesicht. »Ich würde lieber bei Ihnen bleiben, Kommandant.«
    »Das war ein Befehl.«
    Taimar verzog das Gesicht. Er ließ sich von der Linse gleiten und schaltete sein Rückenaggregat ein.
    Matoscho sah einen Flammenschweif, dann flog der Leutnant davon. Matoscho wandte seine Aufmerksamkeit sofort wieder dem halutischen Schiff zu. Er wußte nicht genau, was ihn daran so fesselte. Denn der tiefere Grund, warum er den Kreuzer verlassen hatte, war Faszination. Er glaubte nicht im Ernst daran, Tondor Kerlak zum Verbündeten gewinnen zu können. Aber dieses Schiff zog ihn an. Nicht nur das Schiff, gestand sich Matoscho ein, sondern auch sein Besitzer. Ja, je länger er überlegte, desto mehr war Matoscho davon überzeugt, daß sein Interesse in erster Linie diesem einsamen Kämpfer galt.
    Vielleicht deshalb, weil Tondor Kerlak etwas repräsentierte, was in Matoschos ersticktem Gefühlsleben bestimmte Reaktionen hervorrief. Eigentlich hatte der Major nach dem Tod seiner drei Kinder sich ebenfalls in die Einsamkeit zurückziehen wollen. Er hatte von einem Leben für die Rache geträumt, aber da war nichts mehr, woran er sich hätte rächen können.
    Deshalb war Kerlak sein Vorbild. Der Haluter kämpfte gegen alles und jeden, er hatte keine moralischen Bedenken. Tondor Kerlak kämpfte, weil er das Verlangen dazu spürte.
    Matoscho war nicht sicher, ob er sich im Kampf abreagieren konnte, aber er hoffte es zumindest. Seit sie mit Kerlak zusammengetroffen waren, hoffte er es. Kerlak präsentierte ihm die Lösung, nach der er so lange gesucht hatte. Auf geheimnisvolle Weise fühlte Matoscho sich mit dem Haluter verbunden.
    Matoscho war so in Gedanken versunken, daß er kaum merkte, wie die Linse in den schwachen Gravitationsbereich des halutischen Schiffes geriet und angezogen wurde. Plötzlich sah Matoscho über sich die beleuchtete Öffnung einer offenstehenden Schleusenkammer.
    Die Erkenntnis ließ den einsamen Mann auf der Flugscheibe zusammenzucken: Tondor Kerlak befand sich nicht mehr an Bord seines Schiffes! Der Haluter war ausgestiegen.
    Alarmiert blickte Matoscho sich um, doch er konnte Kerlak nirgends entdecken. Wo war der Haluter?
    Matoscho hatte geglaubt, daß er keine Angst mehr empfinden könnte, doch jetzt fühlte er sich unbehaglich. Die Vorstellung, daß Kerlak ihn vielleicht beobachtete, ließ ihn nicht los.
    Nun gut, dachte er trotzig. Auch er konnte ein gewagtes Spiel treiben. Er warf eine Magnettrosse gegen die Außenwand des halutischen Schiffes, so daß die Linse nicht wegtreiben konnte. Dann verließ er die Scheibe und arbeitete sich mit Hilfe seines Rückstoßaggregats bis an die offene Schleusenkammer heran.
    Spätestens jetzt hätte seiner Ansicht nach etwas geschehen müssen.
    Doch Kerlak blieb verschwunden.
    Die Gedanken des Majors waren so stark auf Kerlak projiziert, daß er nicht in der Lage war, die richtigen, logischen Zusammenhänge zu begreifen, sonst hätte er spätestens jetzt Kerlaks Verschwinden mit dem von Leutnant

Weitere Kostenlose Bücher