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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entweder durch mühevolles, manchmal tagelanges Abhören in Erfahrung bringen, oder er konnte von einer zentralen automatischen Auskunft erfahren werden. Bei dem beachtlichen Umfang des terranischen Lagers wagte Terengi San zu hoffen, daß es eine solche Auskunft gebe. Er besorgte sich zunächst ein kleines, jedoch vielseitig verwendbares Telekom-Gerät. An diesem brachte er im Verlauf des Vor- und Nachmittags einige Verbesserungen an, die ihm zum Beispiel erlaubten, im Rahmen des gesamten Sprech- und Bildbandbereiches nach Belieben von einem Teilnehmerband zum nächsten zu springen. Ein Bildgerät war mit seinem Empfänger ebenfalls gekoppelt. Auf Bildübertragungen von seiner Seite aus legte der Haluter aus leicht erkennbaren Gründen jedoch keinen Wert. Es ging auf Sonnenuntergang, als er sich zum erstenmal in den terranischen Bildsprechverkehr einschaltete.
    Fünfzig Kilometer nördlich von Segnikur begann, wie der Graue gesagt hatte, die Steppe. Endlos dehnten sich zu beiden Seiten der Straße Flächen grünblauen Grases, das bis zur halben Mannshöhe wuchs. Hier und da unterbrachen, Inseln gleich, kleine Gruppen von Büschen und Bäumen die Einöde. Mintru Kansel und Paul Reit hatten sich einen Gleiter geliehen, mit dem sie sich, um die Verabredung nicht zu verpassen, schon kurz nach zwölf Uhr auf den Weg zum Stelldichein gemacht hatten.
    Der große Augenblick stand unmittelbar bevor. Für die beiden Agenten gab es keinen Zweifel, daß des Grauen angeblicher Kunde ein Mann Rhodans, des Diktators, war. Er kam, um zu erfahren, ob die beiden Tramps, wie sie tagelang lauthals behauptet hatten, tatsächlich ein Geheimnis besaßen, das ihnen bei dem bevorstehenden Sonnen-Marathon einen Vorsprung sicherte. Solches hatte sie in die Gruppe der ernstzunehmenden Gegner des Diktators gereiht, und als solche waren sie seiner besonderen Beachtung gewiß gewesen. Denn man munkelte, daß Rhodan keinen Spaß kannte, wenn es um den Siegeslorbeer im Sonnen-Marathon ging. Mancher, der bei früheren Rennen unversehens auf der Strecke geblieben war, verdankte sein Geschick den Machenschaften des Diktators.
    Die Psychologen an Bord der MARCO POLO I hatten den Plan ausgearbeitet, nach dem Kansel und Reit alias Wessel und Schmittke jetzt vorgingen. Er beruhte auf der Gier des Diktators nach dem Marathon-Sieg und machte sich diese zunutze. Im Lager des Diktators hatte man sich inzwischen wohl ausgerechnet, daß es sich bei dem Geheimnis der beiden Tramps um die echten Koordinaten eines Zwischenziels handeln müsse. Der geheimnisvolle Kunde würde also darauf bestehen, daß er, bevor er die vereinbarte Summe auszahlte, sich von der Richtigkeit und Verläßlichkeit der Daten überzeugen könne. Die nötigen Unterlagen trugen Kansel und Reit bei sich. Aus der Reaktion des Kunden würde sich dann erkennen lassen, ob die angegebenen Koordinaten richtig waren oder nicht. Die Frage, wann mit dieser Reaktion zu rechnen sei, bildete einen der Faktoren der Unsicherheit in dem Plan, nach dem die beiden vermeintlichen Tramps vorgingen. Dies war der Grund, warum Kansel, der am Steuer des Gleiters saß, nicht den von dem Grauen beschriebenen Weg einschlug, um zum Ort des Stelldicheins zu gelangen.
    Vom Kilometer 78 aus war die Gruppe von Affenbrotbäumen, die sich knapp zwei Kilometer westlich der Straße erhob, deutlich zu sehen. Kansel fuhr zehn Kilometer weiter nach Norden. Dann erst bog er nach links von der Straße ab und fuhr querfeldein in westlicher Richtung. Als er schließlich nach Süden einschlug, war er von der Überlandstraße in westlicher Richtung weiter entfernt als die Baumgruppe. Diese lag, als sie nach kurzer Zeit in Sicht kam, halblinks vor ihm. Er hielt an und gab Paul Reit Gelegenheit, die Gegend durch sein Feldglas zu mustern.
    »Ein einziges Fahrzeug am Westrand der Gruppe«, meldete Reit, nachdem er sich ausgiebig umgeschaut hatte.
    »Groß?«
    »Mittelgroß. Sechs bis acht Passagiere.«
    »Leute zu sehen?«
    »Zwei Männer. Sie stehen seitwärts der Baumgruppe und spähen in Richtung Straße.«
    Kansel warf einen Blick auf die Uhr. Es war drei Minuten nach dreizehn.
    »Sie warten auf uns«, stellte er fest. »Halt deine Knarre schußbereit, falls sie noch ein As im Ärmel stecken haben!«
    Er fuhr weiter. Erst als er sich der Baumgruppe bis auf hundert Meter genähert hatte, hörten die beiden Wartenden das Geräusch seines Motors. Sie wandten sich um. Der eine war der unscheinbare Mann, der sich als Informationsmakler

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