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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorteil errungen. Nicht nur wußte man nun mit Sicherheit, daß Rhodan II im Laufe der nächsten Tage in diesem Raumsektor auftauchen würde. Man hatte außerdem erreicht, daß er keinen Verdacht schöpfte. Er wurde ahnungslos in die Falle gehen.
    Am 24. Oktober meldete die Sonde das Auftauchen einer Gruppe von zehn schweren und zwei überschweren Raumschiffen. Nach der Charakteristik ihrer energetischen Streustrahlung zu urteilen, handelte es sich um Einheiten der Solaren Flotte. Sie gingen rings um Verko-Voy in Stellung. Die zehn schweren Einheiten bildeten einen Kreis von etwa einer Lichtstunde Durchmesser. Die überschweren Giganten patrouillierten außerhalb des Kreises. Wie Perry Rhodan vermutet hatte, verließen zwei der schweren Einheiten nach kurzer Zeit ihre Position im Kreis und näherten sich der Sonne, um die Korona zu durchforsten. Sie taten dies mit solcher Gründlichkeit, daß die MARCO POLO, wenn sie sich wie üblich in der Korona versteckt hätte, unweigerlich entdeckt worden wäre.
    Der große Augenblick war gekommen. Die Liste der Teilnehmer war bekanntgegeben worden, nachdem alle Raumschiffe ihre Startplätze bezogen hatten. An Bord der MARCO POLO II bekam Rhodan II einen neuen Tobsuchtsanfall, als er den Namen ANAHALUT las. Wenn Leutnant Wessel noch dagewesen wäre, hätte er diese Stunde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überlebt. Rhodans gefährlichster Gegner war immer noch mit im Rennen. Was nützte es ihm dagegen, daß die XROCHT und die SANAKAI im Laufe der kommenden Stunde wegen Rechner- oder Maschinenschaden ausfallen würden? Neben der ANAHALUT waren sie kaum ernst zu nehmen. Rhodan hatte sie ausgeschaltet sehen wollen, um seines Sieges nicht nur neunundneunzig, sondern einhundert Prozent sicher zu sein. Jetzt jedoch mußte er sich mit fünfzig Prozent begnügen.
    Es beruhigte ihn auch nicht, daß in den Wettbüros die MARCO POLO hoher Favorit war. Das lag daran, daß sie seit Menschengedenken – entweder sie selbst oder ihre Vorgängerinnen als Flaggschiffe der Solaren Flotte – jeden Sonnen-Marathon gewonnen hatte. Und daran, daß Terengi San ein Unbekannter war, der sich dieses Jahr zum erstenmal am Marathon beteiligte und von dem nur Rhodan II wußte, welch ein genialer Mathematiker und Kosmonaut er war.
    Wenn überhaupt etwas zu Rhodans Beruhigung beitrug, war es der Umstand, daß die MUTTER BEMM nicht auf der Teilnehmerliste stand. Es war also schließlich doch so gekommen, wie Atlan vermutet hatte: Die beiden Tramps hatten mit dem Haluter unter einer Decke gesteckt. Nach Erledigung ihres Auftrags hatten sie sich verflüchtigt. Damit konnte als sicher angenommen werden, daß ihnen die echten Koordinaten des ersten Zwischenzieles nicht bekannt waren. Sie besaßen nur Bruchstücke davon, die sie benutzt hatten, um Leutnant Wessel hereinzulegen. Hätten sie den gesamten Koordinatensatz besessen, wäre es ihnen wohl kaum auszureden gewesen, an dem Marathon teilzunehmen.
    Beruhigende Meldungen trafen auch aus dem Sektor Verko-Voy ein. Zwölf Wacheinheiten der Solaren Flotte waren dorthin unterwegs und würden fahrplanmäßig am 24. Oktober im Zielgebiet eintreffen. Sie bildeten für den Diktator die Gewähr, daß ihm beim Auftauchen aus dem Linearraum keine unangenehme Überraschung in der Form einer Begegnung mit seinem Doppelgänger bevorstand.
    Pünktlich um achtzehn Uhr erfolgte die Ausgabe der Zwischenziel-Koordinaten. Rhodan und der Arkonide befanden sich im Rechenlabor, als die Daten eintrafen. Lange, komplizierte Gruppen von Ziffern und Symbolen erschienen auf dem großen Datenbildschirm, der von jedem der mehr als einhundert Terminal-Anschlüsse aus eingesehen werden konnte. Rechnerspezialisten erwachten plötzlich zu hektischer Aktivität. Gemurmel, Gesumm und das verhaltene Tak-tak-tak der Zeilendrucker erfüllten den Raum, in dem bisher atemlose, gespannte Stille geherrscht hatte.
    Atlan lächelte spöttisch. »Sie tun, als ob es ernst wäre«, bemerkte er.
    Rhodan nickte. »Für sie ist es ernst. Oder meinst du, ich lasse jeden x-beliebigen Rechnerhengst wissen, daß ich das Marathon-Komitee übers Ohr haue?«
    »Nein. Ich habe dich schon immer für einen äußerst schlauen Mann gehalten.«
    Rhodan erkundigte sich: »Von welchem Punkt aus sind die Koordinaten berechnet?«
    »Einem fiktiven Punkt weit außerhalb der Milchstraße«, lautete die Antwort. »Er muß zunächst mit hoher Genauigkeit bestimmt werden. Dann können die Koordinaten der Zwischenziele auf das

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