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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Akteuren des Dramas eine gewisse Sorge bereitete, da er auf einer Hypothese basierte, die bislang erst durch eine geringere Anzahl von Beobachtungen plausibel gemacht und erhärtet worden war. Sie ging davon aus, daß auf dieser Bezugsebene dieselben physikalischen Gegebenheiten existierten wie auf der, von der man gekommen war, daß sich jedoch gewisse psychologische und verhaltenstechnische Gegebenheiten ins Gegenteil umgekehrt hatten. Das überzeugendste Beispiel war die Duplizität der Person Perry Rhodans. Es gab auch auf dieser Bezugsebene einen Perry Rhodan, der seinem Doppelgänger aus dem Parallel-Universum in physischer Hinsicht bis aufs Haar glich. Die Charaktere der beiden Männer jedoch, ihre Denk- und Verhaltensweisen waren gegensätzlich. Wo der eine Freude empfand, spürte der andere Leid. Wo der eine einen Zug zur Milde aufwies, entwickelte der andere einen Drang zur Härte.
    Zur Verwirklichung ihres Planes bedurften die Gefangenen der Hilfe von außen. Wer sollte ihnen diese Hilfe bringen? Mit wem mußte der einzige, dem der Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis gelingen würde, sich in Verbindung setzen? Es mußte ein Mensch sein, der drüben, auf der heimatlichen Bezugsebene, ein Gegner des echten Perry Rhodan war. Sein Doppelgänger würde auch hier ein Feind des Rhodan-Doppelgängers sein. Dadurch jedoch wurde er zum Bundesgenossen des echten Perry Rhodan.
    Vor sechs Jahren, als Perry Rhodan sich den Bürgern des Solaren Imperiums zur Wahl stellte, war ein Kandidat der links stehenden Sozialgalaktischen Bürgerrechts-Föderation, SBF, gegen ihn angetreten, in dessen Charakter die Planer des Ausbruchs alle diejenigen Eigenschaften vereinigt sahen, die, wenn sie hier wirklich ins Gegenteil umgekehrt waren, den Mann zu dem idealen Bundesgenossen schlechthin machten. Es handelte sich dabei um Tycho Ramath, einen Oberst der Raumflotte, der von der SBF als Kandidat für das Amt des Großadministrators aufgestellt worden war, obwohl seine politischen Ansichten und Neigungen mit den Zielen der auf den Fortschritt drängenden SBF nicht sonderlich gut übereinstimmten. Tycho Ramath war ein konservativer, an den Wert des Überlieferten und Herkömmlichen glaubender Mensch. Die Ehe zwischen ihm und der SBF war nur deswegen zustande gekommen, weil erstens Ramath sich politisch zu betätigen wünschte, um Perry Rhodan, den er für ›der Menschheit schlimmsten Übeltäter‹ hielt, Widerstand zu leisten und womöglich von der politischen Bühne zu verdrängen, und es sich zweitens so ergab, daß die SBF im Wahljahr 3450 keinen zugkräftigen Kandidaten aus ihren eigenen Reihen besaß.
    Tycho Ramath hatte sich mit aller Kraft ins Zeug gelegt. Seine Wahlkampagne gegen Perry Rhodan bestand aus einer Serie von Diffamierungen, Ehrabschneidungen und Lügen, die darauf ausgerichtet waren, den Großadministrator den Wählern gegenüber in Mißkredit zu bringen. Als der gewünschte Erfolg ausblieb, kam es zu einem Attentat auf den Großadministrator, dem dieser nur um Haaresbreite entging. Tycho Ramaths Beteiligung an diesem Anschlag wurde niemals eindeutig nachgewiesen; jedoch zweifelte die öffentliche Meinung keine Sekunde lang daran, daß Ramath der Drahtzieher des Unternehmens gewesen sei. Perry Rhodan gewann die Wahl.
    Dem Druck der Öffentlichkeit folgend, sah die Regierung sich gezwungen, Tycho Ramath frühzeitig aus dem Dienst bei der Flotte zu verabschieden. Ramath hatte sich daraufhin ins Privatleben zurückgezogen und lebte in Terrania City. Man nahm an, daß er auch weiterhin politisch aktiv sei. Aber obwohl er seinen Namen inzwischen geändert hatte, wagte er es niemals mehr, ins politische Rampenlicht zu treten, in dem er sechs Monate lang eine so erbärmliche Rolle gespielt hatte.
    Tycho Ramath war der Mann, auf den sich in diesem Paralleluniversum die Hoffnungen der Gefangenen richteten. Wer aber sollte derjenige sein, dem der Ausbruch aus dem Gefängnis gelingen würde?
    Die Wahl des Mannes, der den Ausbruchsversuch wagen sollte, bereitete nur emotionelle, aber keine logischen Schwierigkeiten. Es konnte nur der Mann sein, dem die Menschheit schon Dutzende von Malen in kritischen Situationen die Rolle des Führers übertragen hatte. Es mußte der Beste sein, den die Gefangenen aufbieten konnten. Niemand anders kam in Frage.
    Es mochte sein, daß die Menschheit der parallelen Bezugsebene ihren Anführer verlieren würde.
    Trotzdem gab es keinen Zweifel. Perry Rhodan war der Mann!
    In der Nacht vom 24.

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