Silberband 068 - Anti-Universum
Identifizierung … aktiviert«, schnarrte der Robot.
»Du erkennst mich!« drängte Rhodan.
»Ich … erkenne … Großadministrator … Rhodan …«
Der Mann im Schatten der Robotwracks atmete auf. Das erste Hindernis war überwunden.
»Du gehorchst meinem Befehl!« ermahnte er das Maschinenwesen.
»Ich … gehorche …«
Er sah sich vorsichtig um. Der Ausbruchsversuch war zurückgeschlagen worden. Zwei Männer waren auf der Strecke geblieben. Die übrigen hatten sich auf die Mauerkronen zurückgezogen. Von dort aus beharkten sie die Roboter mit Strahlenfeuer, und die Roboter feuerten zurück. Es war ein Uhr vier. Unten im Gebäude saß Waringer mit seinem Team und beobachtete ein primitives Meßgerät, das er im Lauf der vergangenen Tage angefertigt hatte. Es sollte ihm anzeigen, wann der Gegner versuchte, das Überladungsfeld von neuem zu errichten. Sobald er die erste Anzeige erhielt, würde er die Männer ins Innere des Gebäudes zurückrufen.
Rhodan beobachtete, wie die Männer von der Höhe der Mauern plötzlich ins Innere des Gebäudes verschwanden. Sekunden später sah er unmittelbar über den Wänden ein milchiges Flimmern erscheinen. Das Überladungsfeld war wieder aktiv. Der Ausbruchsversuch war beendet – erfolglos, wie es dem Gegner erscheinen mußte.
Rhodan wandte sich von neuem dem Robot zu, dessen Schädel einen halben Meter über ihm hing.
»Du bist nur beschädigt«, raunte er ihm zu. »Man kann dich reparieren. Laß dich zur Reparaturstätte bringen!«
Die Reaktion der Kampfmaschine war unhörbar. Die Wirkung war dafür um so deutlicher. Eine Gruppe von Kampfrobotern kam auf die fünf Robotwracks zu. Sie bildete einen Kreis um die gefallenen Genossen. Sechzehn Arme griffen gleichzeitig zu und hoben das Gewirr von Metall- und Plastikteilen auf. Mit koordiniertem Schritt ging es an der Seitenwand des Gefängnisses entlang. Perry Rhodan, der sich im Innern der Wracks ein verhältnismäßig bequemes Versteck ausgesucht hatte, sah die Front des Gebäudes, in dem er die vergangenen Tage verbracht hatte, auftauchen und wieder verschwinden. Die Roboter hatten den Lichtkreis der Sonnenlampe verlassen. Finsternis herrschte ringsum. So ging es ein oder zwei Minuten. Dann hielt die Gruppe an.
Von irgendwoher kam ein surrendes Geräusch. Perry Rhodan in seinem Versteck fühlte einen Hauch frischer, kühler Luft. Ein Außentor der großen Kuppelhalle war geöffnet worden. Der Transport setzte sich wieder in Bewegung. In ungewissem Dämmerlicht sah Rhodan die graue Struktur der Hallenwand über sich hinweggleiten.
Kurze Zeit später wurden die fünf ineinander verkeilten Wracks zu Boden gesetzt. Die Gruppe der Kampfroboter wandte sich ab und kehrte durch die Öffnung der Hallenwand ins Innere der Halle zurück. Rhodan sah dies beim schwachen Schein der Sterne. Es war still ringsum. Aber in wenigen Minuten würden die Lastroboter erscheinen, die die Wracks zur nächsten Reparaturstätte schaffen sollten.
Es war Zeit, das Weite zu suchen. Perry Rhodan entwand sich dem Gewirr von Metall und Plastik und atmete auf, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Er sah in die Höhe. Zu seiner Linken hing tief am Himmel der große Wagen und wies mit seiner Hinterachse auf den Polarstern. Vor ihm also lag die Stadt, deren Lichtschein ihm die riesige Kuppel der Ausstellungshalle verbarg.
Der Ausbruch war gelungen.
5.
Gegen vier Uhr am Morgen des 25. August näherte Perry Rhodan sich den Wohnvierteln im Westen von Terrania City. Er hatte den Weg von der Ausstellungshalle, die knapp zwölf Kilometer westlich lag, zu Fuß zurückgelegt. Nirgendwo hatte er Anzeichen verdächtiger polizeilicher Aktivität bemerkt. Es schien, als sei das große Wagnis gelungen.
Um so fraglicher erschien sein weiteres Vorhaben. Seine große Hoffnung – und die derer, die er im Gefängnis zurückgelassen hatte – baute auf die Erkenntnis, daß auf dieser Bezugsebene dieselben Personen existierten wie auf der Ebene, die man unfreiwillig verlassen hatte, und auf die Einsicht, daß auf dieser Ebene alle Moralität ins Umgekehrte dessen verwandelt sei, was man von der eigenen Bezugsebene gewohnt war. Niemand hatte bislang den Beweis erbracht, daß dem wirklich so sei. Man war von Hinweisen ausgegangen und hatte sich daraus eine Hypothese gebaut. Davon, ob diese Hypothese richtig oder falsch war, hingen Wohl und Wehe der Gefangenen ab.
Um vier Uhr fünfzehn erreichte Perry Rhodan die Grenze eines
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