Silberband 068 - Anti-Universum
Duplizität der Ereignisse, denn dann wäre Ras Tschubai I vom Tode bedroht.
»Ras ist auf Terra«, sagte Rhodan zu dem Arkoniden. »Er wird dort keinen leichten Stand haben – sofern er noch am Leben ist.«
»Wahrscheinlich hat er die Rolle von Ras Tschubai II übernommen«, vermutete Atlan.
»Wir werden uns früher oder später um ihn kümmern müssen«, entschied Rhodan. »Zunächst einmal haben wir jedoch andere Probleme. Terhera, sind Sie bereit, mit unserer Hilfe eine Widerstandsgruppe gegen den Diktator aufzubauen?«
»Ich war schon immer gegen Rhodan«, sagte Terhera bestimmt. Er lächelte verlegen. »Ich meine natürlich den anderen Rhodan.«
»Rhodan II«, schlug Atlan vor. »Nennen Sie ihn Rhodan II.«
»Glauben Sie, daß wir auf Olymp eine Organisation auf die Beine stellen können?« fragte Rhodan den ehemaligen Politiker. »Ich habe daran gedacht, Anson Argyris nach einiger Zeit einzuweihen. Bestimmt ist der Vario-500 zu beeinflussen. Nötigenfalls muß seine Programmierung geändert werden.«
»Davor kann ich Sie nur warnen«, widersprach Terhera. »Der Robot-Kaiser ist vollständig nach den Gesichtspunkten von Rhodan II programmiert. Im Augenblick gibt es keine Gruppe, die stark genug ist, um das zu ändern. Halten Sie sich von Argyris fern. Ich wäre längst nicht mehr am Leben, wenn ich mich um den Robot gekümmert hätte.«
»Wir wollen nichts überstürzen«, sagte Rhodan. »Terhera kennt jetzt alle Einzelheiten. Wir werden versuchen, regelmäßig Kontakt mit ihm aufzunehmen und ihn beim Aufbau der Organisation zu unterstützen.«
»Ich habe schon lange auf eine solche Gelegenheit gewartet«, gab der ehemalige Marschall zu. »Die meisten meiner politischen Freunde sind nicht mehr am Leben, weil sie zu unvorsichtig waren. Jetzt sehe ich endlich eine Chance, der Diktatur ein Ende zu bereiten.«
Rhodan und Atlan blieben noch zwei Stunden bei Terhera, um weitere Einzelheiten zu besprechen. Danach verließen sie das Haus.
»Wenn das Spitzelsystem auf Olymp so ausgebaut ist, wie Terhera behauptet, besteht die Gefahr einer Entdeckung«, sagte der Arkonide, als sie auf der Straße standen. »Wir sollten versuchen, die Aufmerksamkeit von Terhera abzulenken.«
»Woran denkst du?«
»Wir könnten Argyris einen Scheinbesuch abstatten«, schlug Atlan vor. »Das würde nach einer versuchten Kontaktaufnahme mit anschließender Flucht aussehen. Es würde jeden Verdacht von Terhera abwenden. Tun wir nichts, müssen wir damit rechnen, daß früher oder später ein paar Hinweise unserer Anwesenheit gefunden werden. Man wird darüber nachdenken, wem unser Besuch gegolten haben könnte – und Terhera wird von Anfang an zum Kreis der Verdächtigen gehören.«
Dieser Argumentation konnte Rhodan sich nicht verschließen.
Sie zogen sich in einen anderen Stadtteil zurück. Inzwischen war es dunkel geworden. Die beiden Männer betraten eine der zahlreichen Kneipen, in denen Raumfahrer aus allen Teilen der Galaxis verkehrten. Hier brauchten sie nicht mit einer Entdeckung zu rechnen. Sie hatten die Biomolplaststücke wieder in ihren Gesichtern befestigt, um nicht durch einen Zufall erkannt zu werden.
»Wir müssen vorsichtig sein«, raunte Rhodan seinem Freund zu, nachdem sie sich an einem der kleinen Tische niedergelassen hatten. »Bestimmt gibt es auch hier Spitzel.«
Sie unterhielten sich über belanglose Dinge und tranken dabei Vurguzz, ein alkoholisches Getränk, das bei den Raumfahrern sehr beliebt war.
Ein Schild an der Theke informierte die Gäste darüber, daß die Kneipe die ganze Nacht geöffnet war. Rhodan und Atlan wollten warten, bis der Verkehr weiter nachgelassen hatte. Erst dann würden sie sich in die Nähe des Regierungsviertels wagen.
Doch der Zufall verhalf ihnen früher zu einer Gelegenheit. Am Nebentisch nahmen zwei Männer Platz, von denen der eine stark betrunken war. Obwohl ihn sein Begleiter immer wieder am Reden hindern wollte, verriet der Betrunkene, daß er ein hoher Regierungsbeamter war. Der Mann schien sich über etwas geärgert zu haben und reagierte nun seinen Zorn bei ein paar Gläsern Vurguzz ab.
»Ich bringe Sie nach Hause!« entschied der zweite Mann schließlich. »Sie werden sonst noch Ärger bekommen.«
Der Betrunkene stand auf und stieß dabei seinen Stuhl um.
»Ich lasse mich nicht länger von einem Roboter herumkommandieren!« schrie er mit schwerer Zunge. »Ich will nicht Sklave einer Maschine sein.«
Augenblicklich wurde es still. Die Besucher der
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