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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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notwendige Vorsichtsmaßnahme, denn Rhodan wollte verhindern, daß sein Antipode durch Abhören der Funksprüche vorzeitig gewarnt wurde. Noch immer war nicht bekannt, in welchem Gebiet der Galaxis sich die andere MARCO POLO herumtrieb. Wie dem aber auch war, es mußte verhindert werden, daß der Parallel-Rhodan über die Aktivitäten der solaren Einheiten informiert wurde. Denn sonst würde er nicht in die Falle gehen.
    Rhodan II war noch immer von der bevorstehenden Aufgabe fasziniert. Es verursachte ihm einen prickelnden Nervenkitzel, sich in die Psyche seines entarteten Doppelgängers hineinzudenken und dessen Verhaltensweise zu kopieren. Er tat das nicht nur seinen engsten Vertrauten gegenüber, sondern auch, wenn er allein war. Ersteres war freilich nicht immer leicht, denn sie versuchten es zu ihrem Vorteil auszuwerten, wenn er sich scheinbar eine Blöße gab – und dann ging gelegentlich sein Temperament mit ihm durch.
    So wie etwa bei dem Zwischenfall mit Roi Danton, Rhodans Sohn, der sich zweifellos selbst gern als Großadministrator gesehen hätte. Roi Danton war Chef der Kreuzer- und Korvettenflottille. Er hatte seit dem Start von Terra, eigentlich schon von dem Zeitpunkt an, als er Einzelheiten über Atlans Plan erfuhr, ständig zynische Bemerkungen über Rhodans gespielten Persönlichkeitswandel gemacht.
    Einmal sagte er: »Wenn du nach Tschirmayn gehst, solltest du eine Bibel mitnehmen. Daraus kannst du viel mehr lernen als unter dem Psychoschuler. Vergiß nie, wenn dich einer schlägt, auch die andere Wange hinzuhalten!«
    Das ging in dieser Tour so weiter. Aber Roi zeigte sich auch in anderen Belangen aufsässig. Er schikanierte die ihm unterstehenden Beibootkommandanten absichtlich mehr als sonst, nur um Rhodan zu reizen. Er ließ sie nach jeder Linearetappe, während der Orientierungsflüge im Einsteinraum, exerzieren, Gefechtsbereitschaft üben und andere vollkommen unnötige Manöver ausführen. Aber das war es nicht, was Rhodan störte, ihm behagte allein die Begründung nicht, die Roi Danton ihm für sein Verhalten gab.
    »Ich muß auf alle Eventualitäten vorbereitet sein«, erklärte der ehemalige König der Freifahrer. »Es wäre theoretisch immerhin möglich, daß du von deinem Einsatz auf Tschirmayn nicht mehr zurückkommst. Dann muß ich eine schlagkräftige Gruppe haben, um das Steuer in die Hand nehmen zu können. Du möchtest doch, daß die Macht über das Solare Imperium in der Familie bleibt, oder?«
    »Du redest so, als stünde fest, daß ich von Tschirmayn nicht zurückkehre«, entgegnete Rhodan kühl. »Aber diesen Gefallen werde ich dir nicht tun.«
    »So würde dein Antipode aber nie mit seinem leiblichen Sohn reden, Dad«, sagte Danton spöttisch. »Wenn du dich nicht einmal dazu überwinden kannst, mir gegenüber Zuneigung zu heucheln, wie willst du dann die Tschirmayner täuschen? Ich sehe schon, du bist dieser Aufgabe nicht gewachsen. Die Chancen, daß dich die Tschirmayner entlarven und töten, stehen gut. Du siehst, daß es notwendig ist, mich auf die Machtübernahme vorzubereiten. Ich muß das Ruder schnell an mich reißen, bevor sich die anderen wie die Geier auf den verwaisten Thron stürzen. Vielleicht lockt dich sogar Atlan, dieser schlaue Fuchs, nur in eine Falle, um dich von seinen Neu-Arkoniden beseitigen zu lassen.«
    Rhodan mußte um seine Beherrschung ringen. Er war nahe daran, Roi Danton mit einer drastischen Strafe in die Schranken zu weisen. Aber er durchschaute, daß es dieser schlaue und gerissene Bursche nur darauf abgesehen hatte, ihn aus der Reserve zu locken. Rhodan erkannte, daß er hier einer schweren psychologischen Prüfung unterzogen wurde. Wenn er sich jetzt gehenließ, seinem eigenen Sohn gegenüber, dessen Hinterhältigkeit er kannte, dann würde er auch der harten emotionellen Belastung auf Tschirmayn nicht gewachsen sein.
    Wie würde sich sein Antipode in dieser Situation verhalten? Rhodan versuchte, sich in dessen Psyche hineinzuleben, und glaubte, die Antwort gefunden zu haben.
    »Genug damit, Mike«, sagte er mit mühsam unterdrücktem Groll. »Ich sehe hinter deiner Provozierung die gute Absicht. Du wolltest mich auf die Probe stellen. Aber das ist hier nicht der richtige Ort und Zeitpunkt.«
    Für einen Moment war Roi Danton so verblüfft über Rhodans Reaktion, daß er kein Wort über die Lippen brachte. Aber dann stahl sich ein höhnisches Lächeln um seinen Mund.
    »Ja, du hast die Probe bestanden, Dad«, sagte er abfällig. »Du

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