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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht zerstört war. Andere wühlten den Boden auf, um auf diese Weise die tiefer gelegenen, technisch hochwertig ausgerüsteten Stationen zu erreichen.
    Mehrere tausend Kolosse tobten sich aus und vernichteten alles, was einen Weg zur Erde öffnen konnte. Was zu dieser Zeit innerhalb der Raumschiffe geschah, das konnten die beiden Freunde nur ahnen.
    »Unter diesen Umständen zur MADRID zu fliegen wäre Selbstmord«, sagte Sebas.
    »Ich fürchte, daß du recht hast«, entgegnete Pedral. »Die Haluter sind geistig hochstehende Geschöpfe. Daß sie die Landebeine zerstören, hat eigentlich nur symbolischen Wert. Wenn sie uns die Möglichkeit versperren wollen, nach Terra zu fliegen, dann müssen sie sich schon mit den Antriebsaggregaten und der positronischen Ausstattung beschäftigen.«
    Plötzlich beschleunigte der Gleiter wieder. Sebas schrie auf. Er wollte den Freund daran hindern, das Aussichtslose zu versuchen, doch Pedral stieß ihn energisch zurück. Dicht über die Köpfe einiger Haluter hinweg flogen sie auf die MADRID zu. Zwei, drei Energiestrahlen fauchten an ihnen vorbei. Der Kommandant änderte den Kurs so hart, wie er eben konnte, entging auf diese Weise einem weiteren Angriff und setzte dann bereits zur Landung vor dem Raumschiff an. Da schlug es gleißend hell hinter ihnen ein. Die Motoren fielen aus. Die Maschine schlitterte über den Betonboden und prallte dann gegen ein unversehrtes Landebein. Die beiden Freunde sprangen aus der Kabine und rannten eine Rampe zu einer offenen Schleuse hinauf. Sebas sah sich dabei mehrfach um.
    Zwei Haluter näherten sich ihnen. Sie rannten unglaublich schnell auf sie zu. Sebas stolperte. Pedral riß ihn mit sich. Sie taumelten in die Schleusenkammer. Die Schotte fuhren hinter ihnen zu, während sie durch die offenen inneren Tore weiterlaufen konnten. Die beiden Haluter prallten gegen die Terkonitwand, die mit einem ohrenbetäubenden Krach zersplitterte. Sebas sah sich bereits verloren, als er merkte, daß die beiden Kolosse zu einem zweiten Ansturm ausholten, obwohl sie es mit einiger Mühe schon jetzt geschafft hätten, ins Schiff zu kommen.
    Das gab den beiden jungen Männern einen geringen Vorsprung. Er genügte. Sie sprangen in einen Liftschacht und ließen sich nach oben tragen.
    »Das Schiff scheint leer zu sein«, sagte Sebas leise.
    Pedral schüttelte den Kopf. »Nein, die Passagiere sind alle in ihren Kabinen. Ich erinnere mich daran, Anweisung gegeben zu haben, nur die zugelassene Zahl von Menschen an Bord zu lassen. Ich wollte niemand auf den Gängen und in den Hangars haben. Offensichtlich haben sich meine Offiziere an die Befehle gehalten.«
    Sie verließen den Schacht. Pedral eilte zu einem Schrank in dem kleinen Vorraum zur Hauptleitzentrale, in dem sie herausgekommen waren. Er öffnete ihn und nahm einen schweren Paralysator heraus: Allein konnte er ihn kaum tragen. Ächzend richtete er ihn auf den Lift.
    Als der Kopf des ersten Haluters darin erschien, löste er die Waffe aus. Der Koloß zuckte zusammen   – und schwebte reaktionslos weiter nach oben. Ebenso erging es dem zweiten, der ihm folgte.
    Der Kommandant lachte. »Na also«, rief er. »Ich wußte doch, daß man mit ihnen fertig werden kann.«
    Der Durchgang zur Zentrale glitt auf. Sebas und Pedral drehten sich um. Vor ihnen stand ein Haluter, der sie mit flammenden Augen anstarrte. In der Hand hielt er einen Energiestrahler. Er schoß sofort und traf Pedral.
    Sebas rettete sich mit einem verzweifelten Sprung in den Antigravschacht. Das tragende Feld erfaßte ihn und sog ihn nach oben.
    Der Schuß, der ihm zugedacht war, strich knapp an seiner Hüfte vorbei.
    Er überschlug sich, weil er ausweichen wollte. Dabei konnte er noch einmal zurücksehen. Der Kommandant lag auf dem Boden. Er war tot.
    Sebas merkte, daß seine Augen feucht wurden. Er konnte nicht verstehen, was hier geschah. Er konnte nicht begreifen, daß die Haluter sich nicht auf die gleiche Weise von der PAD-Seuche unabhängig machen konnten, wie es die Menschen taten.
    Bisher waren sie seine Freunde gewesen. Er hatte sie verehrt, namentlich, seitdem er den im Solaren Imperium ansässigen Haluter kennengelernt hatte. Er wußte, daß ihre geistige Kapazität weit über der eines Menschen lag. Um so unerklärlicher war ihm, wie sie sich jetzt verhielten.
    Er fragte sich, was aus Foktor-Pural werden würde, wenn die Giganten nicht vernünftig wurden. Bald würde es ihnen nicht mehr genügen, nur den Raumhafen zu zerstören.

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