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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer anderen Richtung weiter und ließ ihn unbehelligt. Oben auf dem flachen Gipfel des Felsens konnte er seinen Gleiter stehen sehen.
    Seine Hoffnung erfüllte sich nicht oder doch nur zum Teil.
    Plötzlich unterbrach der Saurier seine Beschäftigung. Er hatte insgesamt drei Bäume gefällt und die Kronen kahlgefressen. Als er den vierten gerade anging, stutzte er. Vielleicht hatte er ein Geräusch gehört, oder seine Nase war so gut, daß er Fellmers Witterung aufgenommen hatte. Jedenfalls stampfte er in seine Richtung und zertrat dabei achtlos das Unterholz.
    Fellmer zögerte keine Sekunde. Er richtete den Strahler auf das riesige Tier und zielte auf den verhältnismäßig kleinen Kopf. Das abgeschwächte Energiebündel tauchte den Kopf in einen regelrechten Heiligenschein, dann erlosch er wieder.
    Fellmer sah zu seiner Erleichterung, daß die Ladung stark genug war. Die gewaltige Masse der Echse durchlief ein konvulsivisches Zittern, dann brach sie urplötzlich wie von einer unsichtbaren Gigantenfaust getroffen zusammen, um sich nicht mehr zu rühren.
    Fellmer behielt den Strahler in der Hand, während er das Tier untersuchte. Es atmete langsam und gleichmäßig, war also nur bewußtlos. Aber für wie lange?
    Gedankenimpulse erreichten ihn: Du hast einen Feind getötet   – wir danken dir.
    Fellmer dachte sofort zurück: Nicht getötet, aber er wird für einige Zeit fest schlafen. Bring dich also rechtzeitig in Sicherheit!
    Kein gezielter Impuls kam zurück, aber ganz in der Nähe knackten Zweige. Das Geräusch entfernte sich allmählich.
    Fellmer verlor keine Zeit mehr. Hastig kletterte er an dem Felsen empor, bis er das kleine Plateau erreichte. Der schwere Beutel mit den Steinen behinderte ihn, aber um nichts in der Welt hätte er jetzt auch nur ein einziges Stück geopfert. Und in den Urwald würde er an dieser Stelle auch nicht mehr zurückkehren.
    In geringer Höhe flog er ein wenig später dem Gebirge entgegen, dessen flache Hänge der Sonne zugewendet waren. Er suchte einen sicheren Schlafplatz. Morgen   – was man auf dieser Welt der zwei Sonnen so ›morgen‹ nennen konnte   – würde er die klaren Bergseen untersuchen.
    Fellmer Lloyd war sicher, daß in ihnen ungeahnte Überraschungen auf ihn warteten.
    An den Raumhafen und an die dringende Depesche dachte er schon längst nicht mehr.
    Gucky, der von Eysbert alarmiert worden war, hatte Atlan gefunden und war mit ihm zur Erde zurückgekehrt. Zur Überraschung des Mausbibers war er wegen seiner Extratour mit dem Wissenschaftler von dem Arkoniden durchaus nicht unfreundlich empfangen worden, sondern ganz im Gegenteil mit sichtbarer Anerkennung. Nach dem ersten Gespräch stellte sich dann heraus, daß Professor Eysbert mit seinen Beobachtungen und seiner abschließenden Theorie absolut nicht allein war.
    Einige der USO-Spezialisten, die ebenfalls die Reise der MARCO POLO mitgemacht hatten, legten ein merkwürdiges und ungewohntes Benehmen an den Tag. Sie gingen zwar ihren Pflichten nach und erfüllten ihre Aufträge, aber sie taten es anders als früher. Zuerst hatte Atlan diese Veränderung seiner Leute als Ermüdungserscheinung gedeutet und nicht weiter darauf geachtet. Aber dann trafen immer mehr Berichte in dieser Hinsicht ein, und als sich eine der Psycho-Abteilungen mit Beobachtungen einschaltete und Atlan die Ergebnisse erhielt, stand für ihn fest, daß mit der menschlichen Besatzung der MARCO POLO etwas Unerklärliches geschehen sein mußte.
    Er selbst wurde nicht betroffen und alle anderen Nichtterraner ebenfalls nicht, wie er nun von Gucky erfuhr. Die beiden machten sich mit einem Kurierschiff auf den Weg und erreichten Ende November Terrania. Ohne sich vorher anzumelden, suchten sie Bully in seiner Privatwohnung auf, um ihm ordentlich einzuheizen, wie Gucky es ausdrückte.
    Aber das schien nicht mehr notwendig zu sein. Nach dem Austausch der ersten Informationen nickte Bully seinem Busenfreund zu.
    »Ich hätte Eysbert mehr Glauben schenken sollen. Seine Vermutung stimmte, das mußte ich inzwischen selbst erfahren. Es hat einige Zwischenfälle gegeben, die sich nur mit Eysberts Theorie erklären lassen. Besonders typisch dürfte der Fall Dr. Hung-Chuins sein, der uns eine wertvolle Forschungsstation und einen Asteroiden kostete. Menschenleben sind zum Glück keine zu beklagen.« Bully deutete auf einen Stoß Folienakten. »Du kannst dort alles nachlesen, Atlan.«
    »Ich habe mir nur Perry angesehen, das genügte«, erklärte Gucky.

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