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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hactschyten hatte versprochen, sich wieder zu melden. War dies seine zweite Botschaft? Der Bildschirm flammte auf. Reihen von Buchstaben erschienen, glitten nach oben und wurden durch neue ersetzt.
    Heltamosch las mit: »Ich werde im Laufe der nächsten Stunden selbst auf Yrvytom eintreffen. Unternehmen Sie einstweilen nichts gegen Selki-Loot. Man hat den Agenten Ihres Sicherheitsdienstes Nachrichten zugeschoben, wonach Selki-Loot an der Spitze einer Empörung gegen die rechtmäßige Regierung von Yrvytom stehen soll. Die Empörung ist fingiert. Der ganze Plan zielt darauf ab, daß Sie sich veranlaßt fühlen sollen, eigenhändig auf Yrvytom einzugreifen. Man erwartet, daß Sie sich zuallererst um Selki-Loot selbst kümmern. Aber gerade das ist die Falle. Selki-Loot hat eine kleine Armee tüchtiger Agenten um sich geschart. Sobald Sie sich sehen lassen, werden Sie gefaßt. Alles ist zur Bewußtseinstransplantation auf Yaanzar vorbereitet. Innerhalb weniger Minuten wird dort Ihr Gehirn gegen das präparierte Organ ausgetauscht werden. Danach läßt man Sie frei, und Ihre Leute werden nicht ahnen, daß Sie inzwischen ein anderer geworden sind. Beachten Sie daher meine Warnung: Lassen Sie die Finger von Selki-Loot, bis ich mit Ihnen direkte Verbindung aufgenommen …«
    Ein zuckendes Flimmern lief über den Bildschirm. Heltamosch beugte sich nach vorne. »Warum ist die Übertragung gestört?« rief er ärgerlich.
    »Sie ist nicht gestört, Mato Pravt«, antwortete der Kopilot. »Sie ist zu Ende!«
    Der Bildschirm leuchtete jetzt in einheitlichem Grau. Priatosch legte die Hand auf den Arm des Mato Pravt.
    »Er wurde gestört«, sagte er halblaut. »Erinnern Sie sich, daß er sagte, er sei selbst von Feinden umgeben.«
    Zwei Stunden nach Beginn der Nachtperiode machte Perry Rhodan sich auf den Weg. Es war ruhig und dunkel in den Gängen des Raumschiffs. Niemand begegnete ihm auf dem Weg zu der kleinen Funkkabine, die zur Peripherie des Kommandostands gehörte und von der er auch seine erste Botschaft abgesandt hatte. Die Kabine war nur spärlich ausgestattet. Sie verfügte zum Beispiel nicht über ein Gerät zur Fernbildübertragung. Aber darin sah Rhodan keinen Mangel. Hyperfunk-Bildübertragung war eine aufwendige Angelegenheit. Gegenüber einer rein akustischen Sendung erforderte sie das Tausendfache an Energie, und es war möglich, daß an einem der Meßaggregate im Kommandostand ein Warnlicht aufleuchtete, wenn von den Generatoren plötzlich soviel Leistung abgerufen wurde. Rhodan verzichtete sogar auf die akustische Übertragung: Seine Botschaft bestand aus Buchstabenreihen, die er von der Hand in die kleine Konsole tippte.
    Er erreichte sein Ziel ohne Zwischenfall. Den Text der Funkmeldung hatte er sich auf ein kleines Stück Folie geschrieben, das er neben die Konsole legte. Er schaltete das Aggregat ein und erhielt nach wenigen Sekunden das Blauzeichen, das die Bereitschaft des Senders anzeigte.
    Er begann, die Tasten zu drücken. Das Alphabet der Sprache Nauparo, die in dieser Galaxis dieselbe Bedeutung besaß wie das Interkosmo in der heimatlichen Milchstraße, war ebenfalls ein Buchstabenalphabet. Es gab zweiunddreißig verschiedene Zeichen. Das Tippen ging langsam vonstatten, denn der reiche Kaufmann Hactschyten war nicht gewohnt, eine Schreibmaschinenkonsole selbst zu bedienen. Von der Konsole aus ging die Botschaft nicht direkt zum Sender. Sie wurde in einem kleinen Speicher aufbewahrt und erst, wenn der Sendende das Stop-Zeichen drückte, an das Sendeaggregat weitergeleitet.
    Etwa eine Viertelstunde lang war Perry Rhodan bei der Arbeit, da hörte er, wie sich hinter ihm das Schott öffnete. Seine Botschaft war noch nicht beendet; aber die Hand fiel dennoch auf die rote Stop-Taste, so daß wenigstens der bereits geschriebene Teil der Meldung vom Sender ausgestrahlt werden konnte. Erst dann drehte Rhodan sich um – gemächlich und beiläufig wie einer, der nichts zu befürchten hat.
    Unter der Schottöffnung stand der Rote Anatom. Seine großen Augen funkelten böse, und in der Hand hielt er einen Nadler.
    »Sie sehen, wie sehr mein Mißtrauen gerechtfertigt war«, zischte er gehässig. »Warum schleichen Sie mitten in der Nacht einher, um insgeheim Botschaften über den Hypersender abzustrahlen?«
    Perry Rhodan alias Hactschyten setzte ein überlegenes Lächeln auf. »Dies ist mein Raumschiff, nicht wahr? Ich kann tun und lassen, was mir beliebt. Und jeden, der mich daran zu hindern sucht, verstehe ich

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