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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu bestrafen.«
    »Damit kaufen Sie mir den Mut nicht ab!« stieß der Rote Anatom hervor. »Die YGTRON mag Ihr Schiff sein, aber das Unternehmen ist unser gemeinsames Vorhaben, und ich habe das Recht, auf meine Interessen sorgfältig zu achten.«
    Er trat zur Seite in die kleine Kabine herein. Der Lauf des Nadlers machte die Bewegung mit und blieb ständig auf Perry Rhodan gerichtet. Von der Seite her konnte der Rote Anatom das kleine Stück Folie sehen, das neben der Tastatur lag.
    »Ah, da haben wir den Text der Meldung!« rief er höhnisch. »Geben Sie her, mächtiger Hactschyten, und lassen Sie mich sehen, was Sie da so heimlich zu funken hatten!«
    Perry Rhodans Entschluß war gefaßt. Es hatte keinen Zweck, die Entscheidung länger hinauszuzögern. Selbst wenn er den Roten Anatomen dazu hätte bewegen können, auf die Einsichtnahme in den Text der Meldung zu verzichten, wäre er doch von nun an nicht mehr in der Lage gewesen, einen einzigen Schritt zu tun, ohne daß der Rote Anatom oder einer seiner Häscher ihn dabei beobachtete. Es war sinnvoller, den Bruch jetzt gleich herbeizuführen und dadurch die uneingeschränkte Handlungsfreiheit zurückzuerhalten. Zwar hatte der Rote Anatom den Nadler in der Hand und offenbar nicht die Absicht, den verdächtigen Hactschyten auch nur eine Sekunde aus dem Auge zu lassen. Aber da würde sich Abhilfe schaffen lassen.
    Langsam wandte sich Rhodan zur Seite und hob das kleine Stück Folie auf. Er reichte es dem Roten Anatomen. Der hielt es so, daß er über die Kante des Folienstücks hinweg den Gegner im Auge behalten konnte. Der Lauf des Nadlers wich um keinen Millimeter zur Seite. Der Rote Anatom war ein vorsichtiger, erfahrener Mann.
    Während er las, veränderte sich sein Gesicht. Unter dem grellen Rot breitete sich das Grau des Entsetzens aus. Obwohl im Text der Botschaft außer dem des Absenders kein Name genannt war, wußte er doch, wem diese Meldung galt. Er ließ die Folie sinken und starrte Rhodan aus wutverzerrtem Gesicht an.
    »Sie … verraten das eigene Unternehmen?!« stieß er heiser vor Zorn hervor. »Sie warnen Heltamosch vor Selki-Loot? Sie … Sie … Verräter …«
    Der Rote Anatom war keines klaren Gedankens mehr fähig und hätte Hactschyten ohne Zögern getötet, wenn dieser nicht im kritischen Augenblick die Ruhe bewahrt und den Roten Anatomen mit einer raschen, befehlenden Geste wieder zur Vernunft gebracht hätte.
    »Hören Sie auf zu geifern!« fuhr er den kleinen Poynkorer an. »Ihre Erregung befähigt Sie wenig zu einer leitenden Rolle in diesem gefährlichen Unternehmen.«
    »Ein Unternehmen, das Sie zugrunde richten wollen!« keuchte der Rote Anatom.
    »Ich bin eben nicht der, für den Sie mich halten«, sagte Rhodan gelassen. »Sie haben sich in mir getäuscht.«
    Der Rote Anatom wich einen Schritt zurück. Mit ungläubigem Blick bohrten sich die großen Augen in das Gesicht des Gegners. Kein Muskel zuckte in Rhodans Miene. Jetzt kam der Augenblick, in dem sich beweisen würde, ob seine Taktik erfolgreich war. Er würde sich dem Roten Anatomen zu erkennen geben. Durch eine Bemerkung, die er gemacht hatte, als er im Tempel der Klagenden Gehirne auf den Roten Anatomen traf.
    »Wer … wer sind Sie …?« stieß der Rote Anatom entsetzt hervor.
    Rhodan hob die Hand und ahmte mit ausgestrecktem Zeigefinger eine Waffe nach, deren Lauf er auf den Poynkorer richtete. »Schön ruhig bleiben«, sagte er lächelnd, »oder du gehst den langen Weg!«
    Die Wirkung dieser Worte war erstaunlich. Der Rote Anatom schien in sich zusammenzusinken. Seine Haut nahm eine schmutziggraue Färbung an, während die Augen aus ihren Höhlen quellen wollten. Die Hand mit dem Nadler zitterte.
    »Tecto …«, hauchte der entsetzte Poynkorer. »Tecto … der Bordin!«
    Perry Rhodan stand auf. Willenlos ließ der Rote Anatom sich die Waffe abnehmen. Rhodan schaltete die Wahltaste von tödlichem auf lähmendes Gift und richtete den Lauf auf den Poynkorer.
    »An dieser Stelle trennen sich unsere Wege«, sagte er spöttisch. »Ich sehe mich gezwungen, mein Raumfahrzeug zu verlassen, um mir größere Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Sie begleiten mich zum Beiboot-Hangar.«
    Der Rote Anatom wagte nicht zu protestieren. Vor Rhodan her schritt er den Gang entlang, der zu dem nächstliegenden Hangar führte. Niemand begegnete ihnen. Wenn der Rote Anatom den Schritt verlangsamen wollte, stieß Rhodan ihm die Mündung des Nadlers in den Rücken und brachte ihn wieder auf

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