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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an den Ohrspitzen, Schilnitins Haarpelz wuchs ihm so tief ins Gesicht, daß er fast Kinn und Stirn überwucherte und seitlich bis an Augen und Mund heranreichte. Sie hatten beide rötlich leuchtende Augen, aus denen überragende Intelligenz sprach.
    Im übrigen waren sie große und beharrliche Schweiger. Von sich aus redeten sie fast nie, und wenn man sie fragte, gaben sie knapp formulierte Antworten, die aber zumeist noch dazu unbefriedigend ausfielen.
    Ständig war einer von ihnen in Rhodans Nähe. Als Heltamosch von Bord des Schiffes ging und Rhodan ihn bis zur Luftschleuse begleitete, wich Gleynschor nicht von seiner Seite.
    Rhodan bemerkte erstaunt, daß, nachdem Heltamosch die Luftschleuse betreten hatte, die Armaturen erst das Öffnen des Außenschotts anzeigten, als das Innenschott hermetisch abgeriegelt war.
    »Wozu diese umständliche Methode, die man nur auf Welten mit giftiger Atmosphäre anwendet, um diese am Eindringen zu hindern?« fragte Rhodan. »Rayt ist meines Wissens jedoch eine sauerstoffreiche Welt.«
    »Das Gesetz verlangt es so«, antwortete Gleynschor höflich.
    »Welches Gesetz?« fragte Rhodan weiter. »Das Bordgesetz …?«
    »Das Gesetz von Rayt«, antwortete Gleynschor.
    »Wozu dient diese Bestimmung?« forschte Rhodan weiter.
    Gleynschor warf ihm einen seltsamen Blick zu, als verwundere ihn Rhodans Unwissenheit.
    »Man sagt, Rayt sei eine sauerstoffreiche Welt – das trifft aber nicht für die dichtbesiedelten Gebiete zu. In Maczadosch gibt es Bezirke, wo man mit Atemluft ebensolchen Wucher wie mit Wasser treibt. Der Raumhafen ist zwar kein solches Notstandsgebiet, aber man will verhindern, daß sich die Raumschiffe mit der kostbaren Atemluft volltanken. Deshalb die strengen Bestimmungen.«
    Rhodan verstand. Es ging nicht darum, die Atemluft am Entweichen zu hindern, sondern darum, daß keine Planetenatmosphäre ins Raumschiff strömte. Eine Maßnahme, die Rhodan zum erstenmal ahnen ließ, in welcher Lebensnot sich der Großteil der Bewohner dieser Welt befand.
    Es war nicht leicht vorstellbar, daß die Atemluft auf einer sauerstoffreichen Welt rationiert wurde. Aber wenn man wußte, daß 480 Millionen Wesen auf engstem Raum zusammengepfercht waren, so war es auch wieder nicht so absurd, daß Sauerstoffmangel herrschte.
    Vielleicht konnte man einige hundert Kilometer von Maczadosch entfernt würzige Luft atmen, im Herzen der Stadt aber war Sauerstoff so kostbar wie Wasser.
    Rhodan verstand jedoch in diesem Zusammenhang eine andere Bestimmung der Behörden von Rayt nicht. Sie führte eigentlich jene zum Schutz der Atemluft ad absurdum und besagte, daß an Bord der auf den Raumhäfen abgestellten Schiffe keine Passagiere und nur jener Teil der Mannschaft verbleiben dürften, der für die Wartung und andere anfallenden Tätigkeiten nötig war.
    Seit Heltamosch sein Schiff verlassen hatte, waren etwa zehn Stunden vergangen. Rhodan befand sich gerade in der Kommandozentrale. Bei ihm war Schilnitin, der Gleynschor abgelöst hatte.
    Rhodan vertrieb sich die Zeit, indem er am Hauptbildschirm hantierte und Szenen einfing, die sich auf dem Raumhafen abspielten.
    Schiffe verschiedenster Größenordnungen und unterschiedlicher Bauart standen auf den Landequadraten dicht nebeneinander. Durch die teleoptische Wirkung entstand der Eindruck, als würde zwischen den hauptsächlich eiförmigen Schiffskörpern nicht einmal mehr Platz für ein mittelgroßes Beiboot sein.
    Dennoch kamen immer wieder neue Schiffe, die mittels unsichtbarer Leitstrahlen sicher in den Lücken gelandet wurden; wenn irgendwo ein Schiff startete, konnte man sicher sein, daß spätestens nach ein oder zwei Minuten sein Platz von einem anderen eingenommen wurde.
    Rhodan hatte immer geglaubt, daß es keinen stärker frequentierten Raumhafen als den von Terrania geben könnte. Aber verglichen mit diesem hier mutete der von Terrania direkt provinziell an.
    Ständig waren Hunderte von Bodenfahrzeugen unterwegs, die sich kreuz und quer durch das Gewirr der Raumschiffe und der Verladeanlagen ihren Weg bahnten. Lebewesen waren kaum zu sehen. Wenn sie aus einem Schiff stiegen, wurden sie sofort von den Bodenfahrzeugen aufgenommen, oder sie verschwanden in den Passagierschächten, die zu dem subplanetaren Straßen und den Massenbeförderungsmitteln führten.
    Deshalb wurde Rhodan sofort auf die Gruppe Uniformierter aufmerksam, die sich dem Flaggschiff Heltamoschs näherten.
    Es waren offenbar Raytaner, obwohl sie sich aussehensmäßig

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