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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und etwa vier Meter durchmaß. Es schwebte auf Antigravfeldern und bestand aus Kettengliedern, so daß es wie eine überdimensionale Raupe anmutete.
    Das Schott war aufgegangen, und die Ycras brachten ihre Geräte an Bord. Zehn Mann hatten mit schußbereiten Waffen Aufstellung genommen; die vier Waffentürme des Panzerfahrzeuges rotierten drohend. Rhodan konnte sich nicht vorstellen, daß eine Gruppe einen Überfall wagen würde. Dennoch kam es dazu.
    Einer der Ycras brach plötzlich ohne ersichtlichen Grund zusammen.
    »Giftgas!«
    Rhodan stellte mit grimmiger Genugtuung fest, daß die Ycras an alles gedacht hatten, nur daran nicht, daß sie noch kurz vor ihrem Rückzug in eine Giftgaswolke geraten könnten.
    Die Männer, die mit schußbereiten Waffen Posten standen, brachen wie vom Blitz gefällt zusammen. Einer wollte sich gerade in das Panzerfahrzeug retten, aber da glitt das Schott zu und klemmte ihn ein – so konnte das Giftgas auch in das Fahrzeug eindringen.
    Rhodan wurde von den Ycras nicht mehr beachtet, die nur noch an sich selbst dachten. Einer von ihnen hatte eine der von Rhodan und seinen Gefährten benutzten Sauerstoffflaschen entdeckt und an sich genommen. Gerade als er die Atemmaske in den Mund klemmen wollte, traf ihn Rhodans Faustschlag. Rhodan gelang es, die Atemmaske anzulegen, bevor ihn der Giftstrom erreichte.
    Er erinnerte sich der beiden Duynter, die immer noch paralysiert waren, und wollte ihnen zu Hilfe eilen. Aber er kam nicht weit.
    Plötzlich tauchten verwilderte Gestalten mit Gasmasken auf, drangen in den Panzerwagen und in den provisorischen Stützpunkt der Ycras ein.
    »Da ist der Yaanztroner!« vernahm Rhodan einen gedämpften Ruf.
    Sofort warfen sich einige der vermummten Raytaner auf ihn und rissen ihm die Atemmaske vom Mund. Rhodan verlor das Bewußtsein. Der Raytaner, der auf ihm kniete und ihm die Atemmaske abgenommen hatte, besaß auf seiner Stirn ein eingebranntes Mal: eine Schale, aus der Wasser floß und aus der eine Faust mit überkreuzten Daumen ragte.
    Als Rhodan aufwachte, traute er seinen Augen nicht.
    Er befand sich in einer gut fünfzig Meter durchmessenden Kuppel, in deren Mitte ein Springbrunnen aus einem grünen, marmorisierten Stein stand. Die Form des Springbrunnens war Rhodan bekannt: eine flache Schale, zehn Meter durchmessend, über deren Rand glasklares Wasser rann; aus dem Wasser ragte in der Mitte der Schale eine riesige Faust mit überkreuzten Daumen. Und auf der Faust stand ein thronähnlicher Sessel, in dem ein zierliches humanoides Wesen mit einem riesigen Kopf saß, der ein Drittel seiner Körpergröße ausmachte.
    »Sind Sie Oynbraschto?« fragte Rhodan unbeeindruckt.
    »Ich bin der Kleine Oynbraschto«, erklärte das Wesen mit dem überdimensionalen Kopf; seine Stimme war überraschend tief und voll – selbstsicher und befehlsgewohnt. »Sie sind mir kein Unbekannter. Es ist mir eine große Ehre, dem berüchtigten Hactschyten persönlich gegenüberzustehen.«
    Rhodan zweifelte daran, daß dies alles Realität war, was er hier erlebte. Entweder er träumte – oder er befand sich nicht mehr auf Rayt und in Maczadosch. Diese mächtige Kuppel war eine Platzverschwendung für eine Stadt, die unter permanenter Raumnot litt. Und der Springbrunnen, der etliche Hektoliter Wasser faßte, war nicht minder verschwenderisch. Wenn sich diesen Luxus jemand in Maczadosch leisten konnte, dann höchstens der Raytscha.
    »Haben Sie Durst, Hactschyten?« erkundigte sich der Kleine Oynbraschto. »Dann laben Sie sich an meinem Brunnen. Haben Sie nur keine Scheu. Wasser gibt es für mich im Überfluß. Trinken Sie, baden Sie nach Belieben darin! Ich werde zu Ihnen hinunterkommen …«
    Rhodan wagte es nicht, in dem kristallklaren Naß zu baden, obwohl es ihn gereizt hätte. Aber die Tage in Maczadosch hatten ihn die Kostbarkeit des Wassers erkennen lassen, und es war für ihn beinahe zu etwas Heiligem geworden.
    Aber er ging an den Rand der Schale, der sich in Kopfhöhe befand, und trank nach Herzenslust. Als er seinen brennenden Durst gestillt hatte und sich umdrehte, stand der Kleine Oynbraschto hinter ihm. Neben ihm stand ein fast doppelt so großes Wesen, das das gleiche Aussehen, aber nur einen halb so großen Kopf besaß.
    »Das ist der Große Oynbraschto«, sagte das kleinere Wesen. »Fangen Sie nicht erst zu grübeln an, Hactschyten, ich will Ihnen erklären, wie es mich in doppelter Ausführung geben kann, einmal groß und einmal klein.«
    Oynbraschto besaß

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