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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in etwa die gleiche Körperform und die gleichen Merkmale wie die Yaanztroner, Duynter und Raytaner, nur war sein Körperflaum von gelblicher Farbe. Das war der einzige Unterschied, wenn man von dem zu großen Kopf des Kleinen und dem zu kleinen Kopf des Großen absah.
    »In dem großen Körper wurde ich geboren«, erklärte der Kleine Oynbraschto. »Aber als ich mich auf meiner Heimatwelt eines schweren Vergehens schuldig machte, wurde ich nach Yaanzar geschickt, wo man meinen Körper sterilisierte, was soviel heißt, daß man das Gehirn bis auf einige Fragmente daraus entfernte. Der Große Oynbraschto besaß gerade noch soviel Gehirn, um am Leben bleiben zu können, aber er besitzt kaum mehr Intelligenz, ja er kann nicht einmal sinnvolle Worte von sich geben. Sein Gehirnfragment hat aber eine besondere Eigenheit – es kann mit dem Hauptgehirn in Gedankenverbindung treten. Auf diese Weise kann ich den Großen Oynbraschto lenken und ihm sogar meine Intelligenz verleihen.
    Nachdem ich als freiliegendes Gehirn auf Yaanzar in Gewahrsam genommen war, leitete ich über den Großen Oynbraschto meine Befreiung ein. Alles Weitere war einfach. Der Große zwang einen Wissenschaftler, mich in einen Körper zu transplantieren – und seit damals gibt es uns beide. Da dieses Verbrechen in ganz Naupaum bekannt wurde, blieb mir keine andere Wahl, als in Maczadosch unterzutauchen. Ich habe mir in vielen Jahren diese Position erarbeitet, und jetzt kann ich sagen, daß ich der souveräne Herrscher der Sub-Stadt bin. Was könnte meine Macht besser demonstrieren als dieser Springbrunnen?«
    »Ich bin beeindruckt«, gestand Rhodan.
    »Der Große Oynbraschto ist das ausführende Organ, ich bin der Denker und Fädenzieher im Hintergrund«, erläuterte der Kleine Oynbraschto. »Es gibt nur wenige, die mein Geheimnis kennen, und die meisten sind nicht mehr am Leben. Das sage ich Ihnen, damit Sie sehen, welches Vertrauen ich zu Ihnen habe.«
    »Sie scheinen gut über mich Bescheid zu wissen«, sagte Rhodan.
    »Ich habe viel über Sie gehört, Hactschyten«, meinte der Kleine Oynbraschto. »Dinge, die dazu angetan sind, mich Hochachtung für Sie empfinden zu lassen. Ich verehre und beneide Sie, Hactschyten. Ich beneide Sie vor allem deshalb, weil Ihr Betätigungsfeld die ganze Galaxis ist, während ich mich auf die Sub-Stadt von Maczadosch beschränken muß, obwohl ich fühle, daß ich zu Größerem geboren bin.«
    Rhodan konnte sich vorstellen, worauf der Kleine Oynbraschto hinauswollte. Er hatte nichts dagegen, auf dessen Spiel einzugehen – und so reifte der Gedanke in ihm, dieses kleinwüchsige Wesen mit dem großen Verbrechergehirn für seine Pläne einzuspannen.
    »Ich habe versagt, Oynbraschto«, gestand Rhodan zerknirscht. »Ich habe versagt, weil ich von dem Grundsatz, wichtige Dinge im Alleingang durchzuführen, abgegangen bin und mit einem Partner zusammengearbeitet habe.«
    »Vielleicht hatten Sie nicht den richtigen Partner?« meinte der Kleine Oynbraschto.
    »Ich war überzeugt, mich auf den Roten Anatomen verlassen zu können«, sagte Rhodan. »Aber das war ein Irrtum. Jetzt ist mein Traum von der Macht über die Galaxis ausgeträumt.«
    Rhodan sah es in den purpurnen Augen des kleinen Wesens aufblitzen, und er fuhr fort: »Ich wäre nie in diese verteufelte Lage gekommen, wenn ich mich nicht auf andere verlassen hätte. Der Rote Anatom hat Verrat begangen, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich als Lebensretter des Mato Pravt hinzustellen und mich als dessen Verbündeten auszugeben. Wäre ich dazu nicht gezwungen gewesen, würden mich jetzt nicht die Konservativen und die Extremisten jagen. Ich bin zu stark in den Vordergrund getreten – und das ist gerade das, was ich vermeiden wollte.«
    »Das Schicksal führt einen auf seltsame Wege«, meinte der Kleine Oynbraschto mitfühlend. »Aber ich kann nicht glauben, daß nur das Schicksal Sie mit dem Mato Pravt zusammengeführt hat. Dahinter muß mehr stecken. Was haben Sie mit Heltamosch zu schaffen, Hactschyten?«
    »Einiges und nichts«, wich Rhodan aus, fügte aber dann hinzu: »Heltamosch als Person ist für mich nicht interessant, nur seine Stellung als Mato Pravt war für mich ausschlaggebend.«
    »Jetzt wird es langsam auch für mich interessant«, meinte der Kleine Oynbraschto.
    Rhodan machte ein verkniffenes Gesicht. »Ich habe nichts mehr zu sagen.«
    Oynbraschto schüttelte seinen riesigen Schädel. »Es ist bestimmt nicht vorteilhaft für Sie, wenn Sie

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