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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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riegelte alle Eingänge ab.
    Dann begab er sich wieder zum Lager des Bordins. Tectos Arme zuckten, doch das waren nur Reflexe.
    Nachdenklich sah der Wissenschaftler auf das Lager hinab. Nach einer Weile zog er einen Fesselfeldprojektor heran und schaltete ihn ein. Er justierte ihn so, daß das Energiefeld Tecto auf dem Bett halten würde, sobald er sich bewegen wollte.
    Auch das war ungewöhnlich. Doynschto folgte dabei einer inneren Eingebung.
    Er gestand sich ein, daß ihm Tectos Nähe unheimlich war. Das hätte ihm als erfahrenem Transplantator nicht passieren dürfen.
    Seine Augen brannten, als er auf den Bordinkörper blickte. »Ich gab dir einen Körper, Fremder«, sagte er leise. »Gib du mir nun Antworten auf meine Fragen!«
    Das zweite Erwachen in Naupaum verlief anders als das erste. Es war von Schmerzen begleitet, von einem unerträglichen Druck auf das Gehirn und von dem Gefühl, irgendwo gefangen zu sein. Der Prozeß logischen Denkens setzte nur langsam ein, er war begleitet von Wahnvorstellungen und unklaren Empfindungen.
    Allmählich sickerte die Erkenntnis in Rhodans Bewußtsein, daß er wieder einen Körper besaß. Gleichzeitig stieg die Erinnerung an den Anblick dieses Körpers in ihm auf, aber das alte Entsetzen stellte sich nicht mehr ein. Die Ähnlichkeit dieses Wesens mit einem irdischen Riesenaffen bestand nur entfernt. Dieser fremde Körper wirkte wesentlich eleganter und besaß auch eine andere Kopfform. Vor allem das Gesicht unterschied sich deutlich von dem eines Affen.
    Der Schock, den Rhodan empfunden hatte, ließ an Wirkung nach. An seine Stelle trat ein Gefühl des Unbehagens.
    Denn da war nicht nur dieser behaarte Körper. Rhodan fühlte die Nähe eines fremden Gehirnfragments, das ihn zögernd, aber voller Erwartung begrüßte. Die Impulse waren sehr schwach. Das Restgehirn des Bordins schien nicht besonders leistungsfähig zu sein. Rhodan ignorierte es einfach. Er wollte von Anfang an diesen Körper beherrschen. Dabei durfte er sich auf keine Kompromisse einlassen.
    Er überlegte, ob er diesen mächtigen Körper mit Denkimpulsen manipulieren konnte. Öffne die Augen!
    Helligkeit blendete ihn. Er sah eine verschwommene Gestalt neben sich stehen, die auf ihn herabblickte. Es dauerte einige Zeit, bis die Bordinaugen sich an das Licht gewöhnt hatten. Rhodan sah Doynschto den Sanften.
    »Sie sind erwacht«, stellte der Wissenschaftler fest. »Ich sehe Erkenntnis in Ihren Augen. Sie heißen jetzt Tecto und befinden sich im Körper eines Bordins.«
    Wieder arbeitete das Gehirn mit dem ungewohnten Körper. Es bezog alle wichtigen Informationen aus den Restfragmenten von Tectos Gehirn. Rhodan wunderte sich nicht, daß er diesmal Nauparo ohne Translator verstanden hatte. Wahrscheinlich konnte er jetzt sogar Nauparo sprechen. Die Gehirnüberreste des Bordins waren also wertvoller, als er zunächst angenommen hatte. Vielleicht erfuhr er aus dem Wissensgut des Bordins alles, was er über diese Galaxis und ihre Bewohner wissen wollte.
    »Ich nehme an, daß Ihre ursprüngliche Furcht sich inzwischen gelegt hat«, fuhr Doynschto fort. »Für mich waren Ihre Reaktionen ausgesprochen interessant. Solange ich als Paratransplantator arbeite, ist mir das noch nicht passiert. Ihr Sträuben vor der Transplantation muß einen besonderen Grund gehabt haben. Ich nehme an, es hing mit dem Körper des Bordins zusammen.«
    Er kicherte greisenhaft.
    »Ihre Furcht vor diesem Körper ist völlig unbegründet. Die Bordins stehen in ihrer Entwicklung erst an der Grenze absoluter Intelligenz. Sie sind überall in Naupaum als Diener hoch begehrt. Niemand kann sich erinnern, daß ein Bordin jemals eine Anweisung ignoriert oder die Treue zu seinem Herrn verweigert hätte.«
    Rhodans Gehirn gab dem Körper einen neuen Befehl. Sprich!
    »Ich bin also ein Sklave«, sagte Rhodan schwerfällig.
    »Nein, Tecto! Es hat bisher noch nie einen bordinschen Sklaven gegeben. Es gibt nur vertraglich gebundene Diener mit bestimmten Pflichten. Dazu gehört in erster Linie eine große Opferbereitschaft für den jeweiligen Herrn.«
    »Hat dieser Körper einen gültigen Vertrag?« fragte Rhodan.
    Doynschto schüttelte den Kopf.
    »Ich kann Ihre Befürchtungen erahnen, Fremder. Selbst wenn Tecto laufende Verträge zu erfüllen hätte, wären sie mit dem Zeitpunkt der Transplantation ungültig geworden. Sie werden erst dann als Diener arbeiten müssen, wenn Sie einen neuen Vertrag abschließen.«
    Rhodan vergewisserte sich bei den

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