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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tecto vorgesehen hatte?«
    »Er hat es an sich genommen, ebenso alle Kleider, die ihm paßten. Ich hatte den Eindruck, daß seine Flucht nicht die Folge eines plötzlichen Entschlusses war.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar«, sagte Doynschto düster.
    Das Problem war viel schwieriger, als er zunächst angenommen hatte. Schnell, unglaublich schnell, hatte sich das Ceynachgehirn auf die neue Situation eingestellt und entsprechend gehandelt. Doynschto hatte immer geahnt, daß ihm dieser Kauf noch Schwierigkeiten bringen würde, aber er hatte nicht damit gerechnet, daß sie so schnell eintreten könnten.
    Doynschto rätselte an den Motiven dieser Flucht, aber er fand keine Erklärung. Das Ceynachgehirn mußte unvorstellbar fremd sein. Seine wirkliche Mentalität konnte nur begreifen, wer sich lange Zeit damit beschäftigte. Doch dazu hatte der Fremde Doynschto bisher noch keine Gelegenheit gegeben.
    »Er ist intelligent und mutig«, sagte Doynschto mehr zu sich selbst. »Es erhebt sich die Frage, ob er auch harmlos ist.«
    »Woran denken Sie?« fragte Spercamon.
    »Ich habe schon früher oft überlegt, wie Gegner des Systems eine Invasion durchführen könnten«, sagte Doynschto. »Vielleicht ist dieser Ceynach ein Invasor, der sich auf Yaanzar eingeschlichen hat und nun mit seiner zerstörerischen Arbeit beginnt.«
    »Eine kühne Behauptung!«
    »Sie kann genauso zutreffen wie alle anderen Vermutungen«, orakelte Doynschto.
    Spercamon fühlte, daß der Groll des Wissenschaftlers gegen ihn bereits gewichen war. Er ergriff die Flucht nach vorn. »Was werden Sie tun, Doynschto?«
    »Ich werde ihn jagen und fangen«, versetzte der Wissenschaftler grimmig.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß er keine Chance haben würde, wenn er sich wie ein Flüchtling verhielt. Er war jetzt ein Bordin. Im Gebiet der Transplantationsklinik hielten sich Hunderte von Bordins auf. Sie lebten und arbeiteten hier. Rhodan war überzeugt davon, daß nur Doynschtos engste Mitarbeiter etwas von der Paratransplantation eines Ceynachgehirns in Tectos Körper erfahren hatten. Alle anderen Bewohner der Klinik würden in Tecto einen völlig normalen Bordin sehen.
    Rhodan verließ sich völlig auf das Wissen des Bordins. Es war nicht einfach, den Überresten eines kranken und wenig intelligenten Gehirns alle Informationen zu entnehmen, aber dank seiner ausgezeichneten Kombinationsgabe konnte Perry Rhodan auch unzureichende Angaben auswerten. Er war froh, daß ihm das Restgehirn Tectos keine Schwierigkeiten bereitete. Er hätte sonst diese Flucht nicht riskieren können.
    Allerdings konnte das Tectogehirn ihm innerhalb der Klinik nicht viel helfen. Tecto war als kranker Mann hierhergebracht worden und hatte nicht viel von der Klinik gesehen. Er hatte dieses Gebäude früher nie betreten, so daß seine Kenntnisse von den Räumlichkeiten nicht größer waren als die Perry Rhodans.
    Tecto kannte jedoch die yaanztronische Bauweise. Er wußte, wie man von einem Neben- in einen Hauptgang und von dort zu einem Ausgang gelangen konnte. Das genügte.
    Rhodan bewegte sich so schnell, wie es ein Bordin mit einem eiligen Auftrag getan hätte. Er mußte das Gebiet der Klinik verlassen haben, bevor man seine Flucht entdeckte. Nur dann hatte er eine Chance. Er mußte den Wunsch unterdrücken, in Richtung des Ausgangs davonzustürmen. Durch ein solches Verhalten wäre er sofort aufgefallen.
    Räume und Gänge in der Nähe des Labors waren verlassen. Rhodan nahm an, daß sich hier nur die führenden Mitarbeiter des Paratransplantators aufhalten durften. Durch eine schleusenähnliche Drehtür gelangte der Bordin in einen anderen Teil der Klinik. Rhodan stand am Anfang eines breiten Ganges, unter dessen gewölbter Decke kastenförmige Gleitfahrzeuge über Energieschienen glitten. Ab und zu scherte einer der Kästen aus der Reihe und glitt durch eine Öffnung über der Tür in ein Zimmer. Rhodan nahm an, daß es sich hierbei um ein ausgeklügeltes, vollrobotisches Versorgungssystem handelte, an das fast alle Räume der Klinik angeschlossen waren.
    Weiter hinten im Gang sah er ein paar Yaanztroner.
    Er nahm allen Mut zusammen und ging weiter. Jetzt würde sich seine Methode zum erstenmal bewähren müssen. Seine Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Er wurde von den Yaanztronern überhaupt nicht beachtet. Für diese Wesen schien es völlig normal zu sein, daß sich hier auch Bordins aufhielten.
    Die Reibungslosigkeit, mit der seine Flucht bisher vonstatten gegangen

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