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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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oder vierzig Meter unter der Oberfläche aufhielten. Sie begegneten keinen Monstren mehr, sahen aber mehrmals dunkle Schatten eilig davonhuschen.
    Der Rote Anatom blieb plötzlich stehen.
    Rhodan folgte erstaunt seinem Beispiel, denn es gab nichts zu sehen, was besonders auffällig gewesen wäre. Der Gang war nicht zu Ende, die Wände waren relativ glatt und die Beleuchtung mehr als mangelhaft. Von der rohen Felsendecke tropfte Wasser.
    »Was ist?« fragte er leise.
    »Wir sind da.« Er zeigte auf die Wand, und indem er das tat, zog der Rote Anatom mit der anderen Hand seinen Zauberschlüssel aus der Tasche, der überall zu passen schien. »Dies ist mein Eingang, und hinter der Wand liegt meine Behausung – und natürlich mein Warenlager. Mein Haus ist vierzig Meter hoch, aber nur die beiden obersten Etagen stehen im Sonnenlicht, der Rest liegt unter der Oberfläche.«
    Eine schmale Tür glitt zur Seite, dahinter flammte automatisch Licht auf. Rhodan gehorchte dem Handzeichen des Roten Anatomen und sprang durch die Öffnung, ehe sich diese wieder schließen konnte. Er stand in einem mit bunten Teppichen behangenen Raum, dessen Decke aus Kunststoff von innen her Licht spendete. Um einen runden Tisch waren bequeme Sessel gruppiert, deren unterschiedliche Größe und Form darauf schließen ließen, daß der Rote Anatom hier seine Kunden empfing.
    Der Rote Anatom nahm Rhodan den Nadler ab und schob ihn in seine Tasche.
    »Hier brauchst du ihn nicht mehr, Danro, du bekommst später eine andere Waffe. Doch jetzt betrachte dich erst einmal als mein Gast. Morgen werden wir mit der Arbeit beginnen, nachdem wir uns ausgeschlafen haben. Hier bist du sicher, denn noch niemals hat jemand mein Haus ohne meine Erlaubnis betreten – es würde ihm auch schlecht bekommen.«
    Sie gelangten zu einem altmodischen Kabinenlift, der sie in langsamer Fahrt nach oben brachte. Die Räume an der Oberfläche waren mit jedem erdenklichen Luxus ausgestattet, es gab eine reichhaltige Bibliothek, Fernsehgeräte und eine automatische Küche mit riesigen Schränken voll eingefrorener Lebensmittel.
    Der Rote Anatom bemerkte nebenbei, daß Rhodan das ganze Haus zur Verfügung stehe, solange er zu bleiben wünsche. Morgen würde ihm ein Diener zugeteilt werden, der auch die ID-Marken auswechseln könne. Dann zeigte er ihm sein Zimmer, gut eingerichtet mit Bad und allen sanitären Anlagen, für jede erdenkliche Lebensform passend.
    »Schlaf dich aus, es wird draußen bald hell. Laß dich nicht zu oft am Fenster sehen. Wenn du mich brauchst, drück auf diesen Knopf hier. Ich wünsche dir eine gute Ruhe, mein Freund. Wir sehen uns morgen …«
    Rhodan setzte sich aufs Bett. Zum erstenmal seit langer Zeit fühlte er sich wieder als Mensch, obwohl er den unförmigen Körper eines Bordins hatte. Gleichzeitig mit dem Gefühl der Sicherheit stellte sich jedoch die Erschöpfung ein. Er raffte sich noch einmal auf, ging in den Baderaum und zog sich aus. Dann erst streckte er sich auf dem riesigen Bett aus und löschte das Licht.
    Innerhalb von wenigen Minuten war er eingeschlafen.
    Als er wieder erwachte, schien die Sonne ins Zimmer. Jemand mußte inzwischen die Vorhänge zurückgezogen haben. Er richtete sich im Bett auf und sah nach draußen.
    Ein Vorgarten trennte das Haus von der Straße, die recht belebt zu sein schien. Rhodan sah Fahrzeuge und Fußgänger vorbeihasten, einmal auch eine Polizeistreife, die jedoch ohne Aufenthalt vorbeimarschierte.
    Rhodan stand auf, badete und zog sich an. Dann kehrte er in sein Zimmer zurück und drückte auf den Knopf neben der Tür. Wenig später erschien ein Bordin.
    Noch während er sich stumm verneigte, erkannte Rhodan an seiner Identifikationsmarke, daß auch er ein entflohener Diener war. Der Rote Anatom verstand es, sich mit Geschöpfen zu umgeben, die ihm stets zu Dank verpflichtet waren.
    »Ist dein Herr schon wach?«
    Der Bordin nickte.
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
    Diesmal schüttelte der Diener den Kopf.
    Ungeduldig fragte Rhodan: »Warum sprichst du nicht? Bist du stumm?«
    Der Bordin nickte.
    Nun, immerhin konnte er wenigstens hören und ihn verstehen, das war schon etwas. Vielleicht hatte der Rote Anatom das Haus verlassen und war in Sachen Geschäfte unterwegs. Einmal würde er auch wieder zurückkommen. Bis dahin mußte er sich eben die Zeit vertreiben.
    »Ich habe Hunger, kann ich essen?«
    Der stumme Bordin ging voran.
    Das Frühstück wurde in der Bibliothek serviert, und abermals erhielt Rhodan

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