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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abgehalten, das zu tun, wozu ihn sein Körper zwang. In der Folge war er zusammengebrochen.
    »Es muß doch möglich sein, diese Krise zu überwinden«, sagte Rhodan ruhig. »Vielleicht sollte man in etwas ungewöhnlichen Bahnen denken. Die besonderen Umstände zwingen dazu.«
    Er blickte sich um. Poyferto, Alysch und die anderen machten einen betretenen Eindruck. Sie wirkten verlegen und hilflos. »Weshalb geben Sie dem Mann nicht die Chance, das zu tun, was er offenbar tun muß?« fragte Rhodan.
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Sehr einfach, Poyferto. Bringen Sie Tekmahlschee mit einer Schönen zusammen. Alles andere wird sich dann schon ergeben.«
    Die Augen des VASGA-Chefs weiteten sich. »Was halten Sie von mir?« fragte er empört.
    »Nun – keine Aufregung. Moralische Erwägungen habe ich überhaupt nicht getroffen. Sie interessieren mich auch nicht. Mir geht es um das Leben dieses für uns so wichtigen Mannes.«
    Poyferto streckte die Hände abwehrend aus. »Ich werde auf gar keinen Fall zulassen, daß die beiden zusammenkommen«, sagte er heftig.
    »Warum nicht?«
    »Weil sie dann unbewacht wären. Tekmahlschee könnte Unheil anrichten.«
    »Das ist doch kein Problem. Man könnte ihn dennoch bewachen.«
    »Soll ich ihn von einer Wache begleiten lassen?« fragte Poyferto entsetzt.
    »Es gibt Roboter«, entgegnete Rhodan.
    Poyferto wich zurück. Seine Lippen bebten. »Ich weiß nicht, wer Sie wirklich sind, Toraschtyn. Es geht mich auch nichts an. Ihre Ansichten aber erschrecken mich wirklich. Niemand kann eine Robotwache bei … bei so etwas dulden.«
    Rhodan erkannte, daß er noch viel zuwenig von der Mentalität der Yaanztroner wußte. Er sah ein, daß es wenig Sinn hatte, noch weiter zu dem Thema Stellung zu nehmen.
    »Ich habe mich lediglich bemüht, eine Lösung für unser Problem zu finden«, sagte er gelassen. »Wollen Sie Tekmahlschee sterben lassen?«
    »Es gibt noch eine Möglichkeit, die vertretbar ist.«
    »Bitte sagen Sie sie mir.«
    Poyferto schlug die Augen nieder. Seine Hände verkrampften sich. »Der Arzt soll Tekmahlschee das Präparat Talgyschyn geben«, befahl er.
    Rhodan sah, daß Alysch und der Arzt zusammenzuckten. »Damit würden Sie den Paarungsdrang für mehr als ein Jahr beseitigen!« rief der Mediziner. »Das ist nur bei Seuchen und Schwerkranken erlaubt.«
    »Zum Teufel!« schrie Poyferto, der sichtlich die Fassung verlor. »Führen Sie den Befehl aus. Ich kann Tekmahlschee nicht sterben lassen.«
    Er stürmte aus dem Operationsraum. Alysch folgte ihm. Auch er wirkte verstört und verlegen. Rhodan lächelte. Auf ihn machten die Überlegungen der VASGA-Agenten einen seltsamen Eindruck, obwohl er wußte, daß sie nur so und nicht anders denken konnten. Schon die Tatsache, daß in dieser Galaxis eine Empfängnisverhütung verboten war, obwohl Naupaum an einer unvergleichlichen Überbevölkerung litt, hatte ihm gewisse Hinweise auf die seltsamen Moralvorstellungen gegeben.
    »Tun Sie, was Poyferto befohlen hat«, sagte er zu dem Arzt.
    Er wartete, bis der Mediziner die Ampulle mit dem genannten Präparat geholt und ihren Inhalt injiziert hatte. Es dauerte nicht mehr lange, bis das Gesicht Tekmahlschees sich entspannte und der Kreislauf sich wieder normalisierte.
    Dafür sah der VASGA-Arzt jetzt verkrampft aus. Als Rhodan ihn fragend ansah, sagte er: »Ich weiß nicht, ob ich das so schnell verwinden werde. Mein medizinischer Eid verbietet mir, so etwas zu tun.«
    »Dann wäre es nach Ihrer Ansicht besser, Tekmahlschee sterben zu lassen?«
    »Das wäre es.«
    Rhodan ging hinaus. Er war betroffen. Er begriff, daß er von dem Leben und Denken der naupaumschen Wesen erst sehr wenig wußte, obwohl ihm stets ein Gehirnfragment als Informationsquelle zur Verfügung stand.
    Damit wurde ihm zugleich auch bewußt, wie gefährlich sein Aufenthalt in dieser Galaxis war. Er blieb ein Fremdkörper. Je länger er hierbleiben mußte, desto mehr würde er gegen Tabus verstoßen und mit fremden Mentalitäten in Konflikt geraten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er ungewollt und unverschuldet einen Fehler beging, den ihm niemand mehr verzeihen konnte.
    Poyferto hatte sich wieder gefangen, als Rhodan zehn Minuten später in den Salon Tekmahlschees kam. Er bot das Bild eines harten Mannes, der kompromißlos zu handeln verstand.
    »Poyferto«, begann Rhodan. »Tekmahlschee wird …«
    »Vergessen wir diese Frage, Toraschtyn«, sagte der VASGA-Chef kühl. »Sie gehört der Vergangenheit

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