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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich kaum. Draymon mußte seinen Flugkörper um sie herumsteuern.
    Rhodan blieb wie erstarrt an seinem Platz stehen. Er stellte fest, daß er plötzlich nicht mehr die innere Kraft besaß, eine Entscheidung zu treffen. Irgend etwas beeinflußte sein Bewußtsein; eine unsichtbare Macht, die ganz in der Nähe war.
    Da richtete sich Draymon auf seiner Scheibe auf und deutete mit dem Leuchtstab auf Rhodan.
    »Komm!« rief er. Seine Stimme klang jetzt kraftvoll, und auch seine Bewegungen wirkten nicht mehr so schwerfällig. Es war, als könnte er aus dieser seltsamen Umgebung neue Energie schöpfen.
    Rhodan setzte sich in Bewegung. Seine Schritte wirkten mechanisch, und er wurde das Gefühl nicht los, daß ein anderer seine Beine lenkte.
    Er folgte dem Oberpriester. Der Boden unter seinen Füßen war nachgiebig. Pflanzen streiften ihn, schienen mit ihren Stengeln und Blüten gierig nach ihm zu greifen. Aber sie berührten ihn nur sanft. Das Wispern und Rascheln nahm an Intensität zu, ganz so, als hätte sich der hier versammelten Gewächse große Erregung bemächtigt. Rhodan begann die Männer zu verstehen, die draußen im Vorraum auf dem Boden lagen. Auch in seinem Bewußtsein breitete sich jetzt Furcht aus. Etwas zwang ihn, Draymon und der Antigravscheibe zu folgen, sonst hätte er sich umgedreht und wäre aus diesem unheimlichen Raum gestürmt. Draymon hockte wie ein Gespenst auf dem Polster und hielt den Leuchtstab umklammert. Seine Blicke waren starr geradeaus gerichtet.
    Die beiden Männer drangen immer tiefer in den Raum ein. Als Rhodan sich umdrehte, konnte er den Eingang nicht mehr sehen. Er war hinter einer Pflanzenmauer verschwunden. Auch von den Wänden war nichts mehr zu erkennen. Rhodan war von verschiedenen Gewächsen umzingelt, die nur widerstrebend eine Gasse für ihn bildeten.
    Er hatte jetzt keine andere Wahl mehr, als dem Oberpriester zu folgen. Entweder kannte Draymon den Weg genau, oder er wurde von seinem Stab geleitet.
    Das Geflecht der Wurzeln wurde immer dichter. Schließlich fand Draymons Scheibe keinen Durchlaß mehr. Erstaunlich geschmeidig glitt der Alte auf den Boden und ging zu Fuß weiter. Dabei blickte er sich nicht einmal nach Rhodan um. Er schien nicht daran zu zweifeln, daß der Gefangene ihm folgte.
    Der Pflanzenwuchs ließ im gleichen Maße nach, wie sich das Gewirr der Wurzeln verdichtete. Eigentlich hätte es umgekehrt sein müssen, doch Rhodan nahm an, daß ihm noch andere Überraschungen bevorstanden.
    Die Wurzeln waren in diesem Gebiet dünner und bildeten stellenweise ein netzartiges Geflecht.
    Dann blieb Draymon stehen. »Von nun an wirst du allein weitergehen!« befahl er. »Furloch erwartet dich.«
    Die Stimme des Oberpriesters brachte Rhodan in die Wirklichkeit zurück. Er konzentrierte sich auf die hagere Gestalt vor ihm.
    »Warum begleitest du mich nicht?«
    Draymon antwortete nicht.
    Rhodan starrte ihn noch einen Augenblick an, dann ging er allein weiter. Wieder hatte er das Gefühl, von einer fremden Macht gezwungen zu werden.
    Plötzlich hörte der Pflanzenwuchs völlig auf. Haarfeine Wurzeln, wie zu Kabelbündeln verflochten, hingen von der Decke herab. Rhodan blickte auf eine Art Lichtung.
    Und da war Furloch.
    Der Name des Priesters, der Zeno und Gayt-Coor zu der Opferstätte geführt hatte, war Germoys. Germoys schien nicht so mutig zu sein wie Cormor, denn er hatte bisher noch keinen ernsthaften Versuch gemacht, sich den beiden Eindringlingen zu widersetzen.
    Die Halle, in der sich die Kultstätte befand, war verlassen. Aber erloschene Feuerstellen und Vorratslager bewiesen, daß sich hier häufig Barbaren aufhielten.
    Gayt-Coor und Zeno lagen neben einem Eingang am Boden und spähten in die Halle. Der Petraczer zog Germoys zu sich heran. »Warum ist niemand hier?«
    »Wir versammeln uns nur in den Opferhallen, wenn ein Fest gefeiert wird«, antwortete der Priester.
    Gayt-Coor deutete auf den großen Stein inmitten der Halle, der die Form eines Gehirns besaß. Er unterschied sich kaum von dem Felsbrocken, den die Raumfahrer bereits in einer anderen Halle gesehen hatten.
    »Wie kommt der Opferstein hierher?«
    »Er ist schon immer hier«, sagte Germoys. »Furloch hat ihn beim Bau des Schiffes aufstellen lassen.«
    »Und warum hat dieser Furloch den Opferstein ausgerechnet wie ein großes Gehirn formen lassen?«
    Darauf wußte der Priester keine Antwort.
    Der Petraczer wandte sich an Zeno. »Hier wird in absehbarer Zeit keine Opferung stattfinden. Also werden wir

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