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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Raytscha tot ist?«
    »Vollkommen«, bestätigte Heltamosch.
    Rhodan musterte ihn. Der Kronprinz machte einen eigenartigen Eindruck auf ihn. Er schien betroffen und verletzt zu sein. Rhodan wollte ihn fragen, ob etwas nicht in Ordnung sei, doch zugleich beschäftigte er sich mit seinen eigenen Problemen, die ihm übermächtig zu werden schienen.
    Natürlich hatte er schon lange damit gerechnet, daß Offpanokat sterben würde. Dennoch hatte er die Frage vor sich her geschoben, was nach dem Tod des Herrschers werden sollte.
    Bisher hatte Heltamosch ihm geholfen, wo er nur konnte. Niemand hätte derart viel für ihn tun können außer ihm. Jetzt änderte sich schlagartig die Situation.
    Ein Mann, der die Nachfolge Offpanokats anzutreten hatte, konnte sich auf gar keinen Fall mehr um Rhodans Belange kümmern. Im Gegenteil: Heltamosch hatte sich schon in der Vergangenheit viel zuwenig mit den Aufgaben beschäftigt, die er als Mato Pravt eigentlich zu bewältigen gehabt hätte. Tatsächlich hatte er die Frage des Machtwechsels grob vernachlässigt. Jetzt mußte sich zwangsläufig alles ändern. Heltamosch konnte ihm nicht mehr länger behilflich sein, die heimatliche Milchstraße wiederzufinden.
    Rhodan überlegte und kombinierte blitzschnell. Zugleich zog er die einzig richtigen Schlüsse aus dem Verhalten des Mato Pravt.
    »Was ist nicht in Ordnung an dieser Botschaft?« fragte er.
    Heltamosch blickte ihn überrascht an. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, daß der Mann aus der fremden Galaxis entdecken würde, daß die Nachricht vom Tode Offpanokats anders verfaßt war als vorgeschrieben.
    »Mein Name muß den Abschluß der Worte bilden«, antwortete er. »Nach den seit Jahrzehntausenden festgelegten Richtlinien muß es abschließend heißen: Ihre Augen richten sich auf jenen, der sie wieder hoffen läßt – auf den Mato Pravt Heltamosch.«
    Rhodan erhob sich. Er ging in der luxuriösen Kabine des Mato Pravt auf und ab. Sie befanden sich an Bord des Schlachtschiffes PRYHNT in der Nähe des Planeten Horntol. Heltamosch beobachtete ihn. Er wirkte unentschlossen.
    Rhodan sprach offen aus, was Heltamosch kaum zu denken wagte: »Ein anderer fühlt sich berufen, Raytscha zu werden. Er riskiert es aber noch nicht, seinen Namen preiszugeben. Es wird also zu einem Machtkampf kommen.«
    Der Mato Pravt zuckte zusammen. »Das ist undenkbar«, erwiderte er tonlos.
    »Aus der Sicht eines Duynters vielleicht, nicht aber aus der eines Terraners. Außerdem gibt es die Extremisten, die sich wenig um Tradition scheren.«
    Heltamosch setzte sich. »Kein Extremist wird es wagen, einem Mato Pravt die Macht streitig zu machen.«
    »Vielleicht«, entgegnete Rhodan vorsichtig. »Sicherlich ist es verfrüht, sich jetzt schon auf die Extremisten als Gegner festzulegen. Überlegt man sich jedoch, wie die Ideologien der drei großen Parteien aussehen, dann bleiben eigentlich nur die Extremisten als jene übrig, die völlig anders denken als andere Raytaner.«
    »Wir werden sofort nach Rayt fliegen und die Sache klären«, sagte Heltamosch und sprang auf. Seine Gestalt straffte sich. »Ich bin davon überzeugt, daß sich der Fehler im Funkspruch als Nachlässigkeit erweisen wird.«
    Er öffnete die Tür und wartete, bis Rhodan bei ihm war. Zusammen gingen sie zur Hauptleitzentrale.
    Heltamosch hatte den Schock noch nicht überwunden. Rhodan spürte es deutlich. Der Mato Pravt des Eveltaat-Systems war ein Reformer, wenngleich er sich noch niemals nach außen hin zu dieser Partei bekannt hatte. Auch er plante, benachbarte Galaxien anzufliegen, sie zu erforschen und dort neuen Lebensraum zu erschließen.
    Den Extremisten stand er scharf ablehnend gegenüber, zumal sie die Naupaumsche Galaxis nicht verlassen wollten. Sie verfolgten die Absicht, sich den notwendigen Lebensraum durch Vernichtungskriege zu beschaffen. Darüber hinaus hatten sie erklärt, daß sie eine allgemeine Geburtenkontrolle in der Naupaumschen Galaxis einführen würden, wenn sie an die Macht kämen. Für einen Terraner hatte dieser Gedanke nichts Schreckliches an sich. Er war vielmehr der vernünftigste und wirtschaftlichste Vorschlag zur Lösung der Probleme dieser Galaxis.
    Für ein naupaumsches Wesen aber war allein der Gedanke an eine solche Möglichkeit schockierend und beleidigend.
    Aus der Sicht Rhodans mischten sich also bei den Extremisten wirtschaftlich, sozial und moralisch durchaus positive Ideen mit verwerflichen und unverantwortlichen Vorschlägen. Wer

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