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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wohnbezirks sind restlos vernichtet, und die Frauen und Männer, die dort von den Flammen und Schüssen der Energiewaffen überrascht worden sind, konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Wir versuchen, weiter abwärts zu kommen …«, sagte der Sprecher.
    Nach einem Rundblick, der Feuerspuren, Asche und Rauch zeigte, geborstene Mauern und viele Tote, die gerade abtransportiert wurden, stellte sich die Kamera wieder gerade und glitt in den schrägen Schacht hinunter.
    Hundert und mehr Stockwerke faßte ein solches Bauwerk, das seinerseits zweihundert Ebenen weit in den Himmel von Rayt hinaufragte. Die Überbevölkerung hatte stellenweise groteske Methoden erfordert.
    Das ökologische Gleichgewicht war bedroht. Also mußte man versuchen, Sauerstoff und Temperaturen sorgfältig in den Griff zu bekommen. Jeder Fleck war bepflanzt. Die riesigen Wohnmaschinen sahen aus wie gewaltige, von Flechten und Schmarotzerpflanzen behangene Bäume. Auch im Rasen, in den Büschen und an den Stämmen der Bäume gab es die Spuren von Einschüssen und Bränden. Schläuche ringelten sich durch das Bild. Überall lief Wasser über den Boden und in Form schmaler Rinnsale über Stufen und schräge Ebenen.
    »Wie wir inzwischen erfahren konnten, entzündete sich die Diskussion an dem Vorschlag, der aus den Kreisen der Extremistenpartei vertreten wird. Wie hinreichend bekannt, wollen die Extremisten mit der überlegenen Gewalt der Waffentechnik, die gerade die Flotte des Planeten Rayt betrifft, andere naupaumsche Planeten entvölkern. Diese von jedem intelligenten Lebewesen befreiten Planeten sollen anschließend im Rahmen der Neukolonisation von den Angehörigen unseres Volkes besiedelt werden. Wie weiterhin als bekannt vorausgesetzt, lehnt sowohl die Partei der Reformer als auch jede andere politische Gruppierung diesen Vorschlag ab.
    Wie wir erfahren haben, entzündete sich der Streit an dem Versuch eines Extremisten, der es allen zeigen wollte, daß es doch durchzuführen sei, wie er sich ausdrückte. Er begann, mit einer Waffe auf andere Teilnehmer der Unterhaltung zu feuern. Dies löste Gegenwehr und schließlich das Debakel aus. Wir befinden uns jetzt in der vierten Ebene. Hier tobten die Kämpfe noch im Morgengrauen …«
    Während die Linsen der Kamera die verkohlten Körper ins Bild brachten, die Verwüstungen an den Wänden, die geplatzten und verschmorten Versorgungsleitungen, hörte Maytschetan eine Durchsage aus einem anderen Gerät.
    Vorübergehend konzentrierte er sein Interesse auf diese Meldung.
    »… etwa zehntausend Einheiten der Heimatflotte des Raytschats von Naupaum sind ebenfalls aus ihren Stellungen und Bezugspunkten abgeflogen. Über das Ziel war nichts zu erfahren. Die einzelnen Kommandanten schienen geheimnisvolle Direktiven erhalten zu haben, jedenfalls verweigerten sie jeglichen Kommentar und flogen mit Höchstwerten das noch unbekannte Zielgebiet an. Unter den verschwundenen Einheiten sind sämtliche Typen; vom kleinen Raumboot bis zu Raumfahrzeugen der obersten Größenklasse. Gewöhnlich sehr gut unterrichtete Kreise haben der Vermutung Ausdruck gegeben, daß dieser Massenstart in Verbindung zu bringen ist mit den Ereignissen um den Tod des Herrschers. Wie allgemein bekannt …«
    »Harte Zeiten brechen an«, sagte sich Maytschetan.
    Was er sah und hörte, waren direkte Herausforderungen an ihn.
    Er schaltete, indem er die Finger über den Kontakten der Fernsteuerung bewegte, die drei Geräte leiser. Dann lehnte er sich zurück und aß und trank in Ruhe weiter. Während er den Blick ins Leere richtete, rasten seine Gedanken. Die allgemeine politische Entwicklung strebte unaufhaltsam einer direkten Konfrontierung entgegen. Es würde zu einem Machtkampf kommen.
    »Wir sind gerüstet«, sagte er sich leise. Der alte Kampfgeist, der ihn bis in diese Position getragen hatte, erwachte wieder. Sorgfältig kalkulierte Maytschetan die Möglichkeiten durch, die seine Partei besaß.
    »Wir müssen Heltamosch in die Defensive drängen und ihn isolieren!« murmelte er.
    Das Gesetz war gegen sie – aber es ließ sich innerhalb bestimmter Grenzen beugen. Das Gesetz besagte seit Urzeiten: Schon immer wurde derjenige Mann von Rayt zum neuen Raytscha ernannt, zum Thronfolger und Herrscher, der vom bisherigen Herrscher nominell zum Mato Pravt bestimmt worden war. Dieses Gesetz war heilig und unverletzlich. Bisher war es immer und ohne die geringsten Widerstände befolgt worden – niemand dachte daran, daß es

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