Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Zeichen, die ihn in die Nähe der Aufnahmestudios bringen sollten.
»Im Augenblick bin ich durchaus optimistisch«, gab Rhodan zurück.
Er war alles andere als voller Optimismus. Er befand sich hier im Innern eines heftig umkämpften Gebäudes, das sich wie ein Termitenbau tief in die Kruste dieses Planeten erstreckte. Vermutlich verirrten sie sich.
»Es sind zuwenig Männer hier!« rief Zeno, der neben Heltamosch dahinrannte und seine Waffe in alle Richtungen drehte. Rhodan hatte gegen diesen Mann gekämpft und wußte, daß es Zeno mit zweien oder dreien aufnehmen konnte.
»Mich interessiert nur die Menge der Extremisten«, meinte Gayt-Coor und rückte um einige Handbreit auf. »Dort vorn scheint ein Lift zu sein.«
Weit vor ihnen, vielleicht hundertfünfzig Schritte, blinkte eine Lampe dreimal auf. Gleichzeitig meldete sich jemand auf der eingestellten Geheimwelle. Nur die Reformer und die VASGA-Leute konnten diese Welle benutzen.
»Hierher, bitte. Es ist alles bewacht!«
»Danke!«
Sie rannten weiter. Der Posten hob grüßend die Hand und deutete auf den Eingang des Liftschachts. Die Männer stürzten sich hinein, und als sie absanken, sich langsam drehend, sahen sie noch, wie ihnen eine Gruppe von Raumlandesoldaten folgte.
Der Schacht lag in einem ruhigen, dunkelgelb leuchtenden Lichtschein. Langsam sanken sie abwärts. Die Außenmikrophone übertrugen den Lärm ferner Auseinandersetzungen. Rhodan hatte das bange Gefühl, als ob sie dreihundert oder vierhundert Meter tiefer von einer wütenden Menge Extremisten erwartet werden würden. Über ihnen erschienen jetzt die Soldaten und schwebten ebenfalls langsam abwärts.
»Verdammt zu ruhig hier«, murmelte Gayt-Coor verdrossen.
Zeno wandte den Kopf und warf ihm einen Blick zu. »Ich glaube fast, du sehnst dich nach Kampf und Tod«, meinte er sarkastisch.
»Das nicht. Aber Ruhe im Zentrum eines Schlachtfeldes hat mich schon immer nervös gemacht!«
Rhodans Gedanken waren bereits weit voraus. Er dachte an den hartnäckigen Jäger, der ebenfalls ein Teil seines persönlichen Schicksals war. Würde der Tuuhrt sein Wort halten und ebenfalls vor die Fernsehkameras treten? Sicher würde er sein Versprechen einlösen wollen. Aber konnte er es auch? Schließlich unterstützte ihn niemand, weil ihn niemand kannte, abgesehen von ein paar wenigen Wesen dieses Planeten.
»Wir sind gleich da«, sagte Heltamosch. »Ich sehe dort unten einen Posten winken.«
»Viel zuviel Aufregung um einen einzigen Auftritt!« meinte Zeno.
Sie glitten die letzten zwanzig oder vierzig Meter schweigend abwärts. Ihre Hände krampften sich um die Kolben der Waffen. Die Schutzfelder um ihre Körper leuchteten fahl. Sie wußten nicht, welche Schwierigkeiten noch vor ihnen lagen, und diese Überlegungen ließen die Spannung in ihnen ansteigen. Ein Schuß oder jede andere Art von Aktion würde diese Spannung brechen – aber sie baute sich mehr und mehr auf und wurde schließlich unerträglich. Als sie nach den Haltegriffen langten, um sich aus dem betreffenden Eingang hinauszuschwingen, sahen sie sich einer riesigen Verteileranlage gegenüber.
Noch herrschte hier Ruhe. Der Posten grüßte nachlässig und deutete nach geradeaus.
»Dort entlang, Mato Pravt!« sagte er. »Akolte-Tun will aus einer anderen Richtung mit einer Elitegruppe zu Ihnen stoßen. Sie haben noch Zeit. Ich höre, was unsere Leute zu sagen haben. Die Sendung wird planmäßig vorbereitet.«
»Danke.«
Sie befanden sich auf einer zungenförmigen Terrasse aus einem Material, das aussah, als sei es flüssig in eine nachgiebige Form gegossen worden und dort erstarrt. Unter ihnen schoben sich aus allen Richtungen Rampen und Ausgänge heran, Korridore und Treppen. Sie alle mündeten auf diese annähernd runde Plattform.
»Und in welche Richtung geht es jetzt?« wollte Zeno wissen.
»Keine Ahnung!«
Aus vielen Richtungen kamen bewaffnete Männer her angelaufen. Es war von hier aus nicht zu sehen, welcher der streitenden Parteien sie angehörten.
Rhodan drehte die Kapazität des Funkgeräts höher und rief: »Hier ist Heltamosch! Helft uns!«
Die Reaktion war verblüffend. Rund die Hälfte der Männer hielten an und bewegten sich unruhig und suchten nach dem, der sie gerufen hatte. Die andere Hälfte hob die Waffen und griff an.
Torytrae öffnete langsam die Tür. Er steckte in der Kleidung eines Wartungstechnikers. Inmitten der Kämpfe hatte er, seine Verbindungen und Kenntnisse ausnutzend, einen Eingang in dieses
Weitere Kostenlose Bücher