Silberband 073 - Schach der Finsternis
Unbehagens darin nieder.
»Du sitzt auf deinem Schwanzstummel«, registrierte Callibso erstaunt. »War denn niemand in der Lage, einen vernünftigen Sitz für dich zu konstruieren?«
»Diese Sitze«, erklärte der Petraczer, »sind für Wesen wie Raytaner und Duynter gebaut. Obwohl wir Petraczer die besten Piloten von Naupaum sind, kam bisher noch niemand auf die Idee, an unsere Bedürfnisse zu denken.«
Callibso rieb sich die dürren Händchen. »Ich hoffe, daß du dich ordentlich quälst«, sagte er zufrieden.
Vor ihnen war ein schmaler Ausschnitt, der das Ende der Schlucht markierte, während der Rest dieser Welt hinter einer Wand aus Feuer und Rauch verschwunden war.
Diese tödliche Wand schob sich brüllend und tosend durch die Schlucht. Ungebändigte Energien suchten sich einen Ausweg. Pulverisierte Gesteinsmassen wurden von glühendheißen Aufwinden erfaßt und in die Höhe gerissen.
Tacgrosch blickte sich um und schrie. Er blieb wie gelähmt stehen.
Heltamosch riß ihn mit sich. »Antigravprojektoren einschalten!« rief der Raytscha. »In dieser energetischen Hölle kann uns kein Robotschiff orten.«
Sie schalteten die notdürftig um den Körper geschlungenen Aggregate ein und flogen davon.
Tacgrosch sagte irgend etwas, aber Heltamosch konnte ihn nicht verstehen, weil sein Begleiter ein paar Meter weit von ihm entfernt flog.
Trotz ihrer bedrohlichen Situation fühlte Heltamosch Anzeichen von Befriedigung. Die Androidenstation im Berg existierte nicht mehr. Es war undenkbar, daß sie diesen Angriff überstanden hatte. Wenn es keine weiteren Lager dieser Art auf Poikto gab, hatten sie es nur noch mit den tausend Verfolgern zu tun.
Ein absurder Gedanke! Auf Heltamoschs Gesicht erschien ein verbissenes Lächeln.
Am Ende der Schlucht erschien jetzt eine einsame Gestalt und begann zu winken. Es war Pergomonsch, der die beiden Männer von seinem Versteck aus entdeckt hatte und sich wahrscheinlich Sorgen wegen der Energieausbrüche machte.
Heltamosch sah, daß unter ihnen der Boden aufriß. »Sie versperren sich selbst den Weg!« rief er Tacgrosch zu.
Sie erreichten Pergomonsch, der ihnen durch Handzeichen verständlich machte, daß er die anderen Männer bereits vorausgeschickt hatte. Heltamosch hielt das für einen klugen Entschluß.
Er hoffte, daß sie nach diesem Zwischenfall endlich irgendwo ein paar Stunden Ruhe finden würden.
Als der Lärm nachließ, fragte der neben ihnen fliegende Pergomonsch: »Wo sind Ihre Schutzanzüge?«
Heltamosch deutete hinter sich. Eine Erklärung gab er nicht.
»Es ist besser, wenn wir jetzt wieder landen und zu Fuß weitergehen«, sagte er. »Die Energieentwicklung in der Schlucht läßt nach. Ich möchte vermeiden, daß wir doch noch von den Robotschiffen der Pehrtus entdeckt werden.«
Sie bewegten sich jetzt durch die scheinbar endlosen Geröllhalden des Vorgebirges auf die große Ebene im Westen zu. Heltamosch gestand sich ein, daß er bei der Festlegung eines neuen Fluchtziels ratlos war. Er konnte nur hoffen, daß sie nach der letzten Aktion einen größeren Vorsprung bekommen hatten.
Die drei Männer holten die Gruppe ein; die Raytaner quittierten das Erscheinen ihres Anführers mit Erleichterung. Heltamosch gab einen kurzen Bericht über die Ereignisse in der Schlucht, dann erteilte er den Befehl, Ausschau nach einem geeigneten Versteck zu halten.
Sie fanden eine geräumige Bodenhöhle. Pergomonsch und Heltamosch übernahmen die erste Wache.
Der Raytscha ließ seine Blicke über die Berghänge wandern. Von den Androiden war nichts zu sehen.
»Ich bin sicher, daß sie das zerstörte Lager gefunden haben«, sagte Heltamosch. »Sie werden das gesamte Gebiet abgrasen und nach Spuren unserer Leichen suchen.«
»Vielleicht glauben sie, daß sie uns erwischt haben«, hoffte Pergomonsch. »Dann können wir hierbleiben und auf Rettung warten.«
»Eine Zeitlang haben wir jetzt bestimmt Ruhe«, meinte Heltamosch. »Wenn die Goliaths jedoch nicht sicher sind, daß sie uns alle vernichtet haben, werden sie wieder mit der Suche beginnen. Dabei werden sie uns mit Sicherheit entdecken.«
»Unter diesen Umständen wäre es vielleicht besser, wenn wir unseren Vorsprung wieder vergrößerten«, schlug Pergomonsch vor.
Heltamosch deutete auf den Eingang der Höhle. »Die Männer sind viel zu erschöpft. Wir alle brauchen diese Pause.«
Pergomonsch räusperte sich verlegen. »Während Ihrer Abwesenheit wurde über die beiden Ceynachs und den Petraczer
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