Silberband 073 - Schach der Finsternis
Robotgehirn unmißverständlich klarmachen, daß ich zwar seine Ziele unterstütze, aber mir deshalb noch lange keine Vorschriften von ihm machen lasse.«
»Das sagen Sie nur, um sich Mut zu machen – oder uns!« erkannte Torytrae.
In diesem Augenblick empfingen die Anlagen der NAPOSCH Funkimpulse, die nicht von Payntec kamen, sondern aus einem Pulk pehrtusischer Robotschiffe.
Pynkschton trat an das Funkgerät und starrte ungläubig auf die Instrumente.
»Ein Signal im raytanischen Flottenkode!« stieß er überrascht hervor. »Ausgestrahlt von Robotschiffen der Pehrtus.« Seine Überraschung wich schnell völliger Ratlosigkeit. »Wie sollen wir darauf reagieren?« Er wandte sich an Rhodan. »Was halten Sie davon?«
»Es könnte ein Trick des Robotgehirns sein«, sagte Rhodan. »Wir können nicht ausschließen, daß es den raytanischen Kode in Erfahrung gebracht hat und nun für seine eigenen Zwecke benutzt.«
Die Antwort befriedigte den Kommandanten nicht.
»Was haben Sie zu sagen?« fuhr er den Yuloc an. »Sie wissen doch sonst immer etwas.«
Torytrae reagierte auf diesen Ausfall völlig gelassen. »Ich rede, sobald es mir angebracht erscheint.«
»Ich kann doch nicht antworten, wenn ich von gegnerischen Schiffen in unserem eigenen Geheimkode angefunkt werde!« rief der Flottenchef verzweifelt aus. »Das ist eine absurde Situation.«
»Antworten Sie trotzdem!« riet Perry Rhodan. »Geben Sie Ihre Identifikation.«
Nach einigem Zögern befolgte dann Pynkschton den Vorschlag. Wie gebannt blickte er auf die Funkanlage und wartete auf das Resultat seines ungewöhnlichen Vorgehens.
»Kommandant Pynkschton!« kam eine vertraute Stimme aus den Lautsprechern. »Ich gehe sicher nicht fehl in der Annahme, daß Sie soeben mit einer Expeditionsflotte aus Naupaum im Gromo-Moth-System eingetroffen sind.«
»Nicht soeben!« brachte Pynkschton verdattert hervor. »Unser Eintreffen liegt schon eine gewisse Zeit zurück.«
»Gayt!« rief Rhodan. »Das ist Gayt-Coor!«
Pynkschton fand zu seiner würdevollen Haltung zurück. »Wie kommen Sie an Bord eines pehrtusischen Robotschiffs?« rief er empört. »Muß ich Sie daran erinnern, daß Sie zu den Spezialeinheiten der raytanischen Flotte gehören und damit dem Befehl ihrer Kommandanten unterstellt sind?«
Sie hörten den Petraczer geringschätzig lachen. »Ich unterstehe niemandem!«
Pynkschton wandte sich verärgert an Perry Rhodan. »Sprechen Sie mit ihm. Ich habe mich mit diesen petraczischen Sturköpfen noch nie richtig verstanden.«
Rhodan trat an die Funkanlage, auf der die Verbindung zu Gayt-Coor hergestellt worden war. »Hallo, Gayt!« rief er. »Wo befindest du dich?«
»An Bord des letzten Beiboots, das noch von der ROTAP existiert«, lautete die prompte Antwort. »Ich bin allerdings nicht allein. Der andere Ceynach ist bei mir.«
»Zeno!« rief Rhodan erfreut. Gleichzeitig verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. »Und was ist mit Heltamosch und den anderen?«
»Der Raytscha und eine Handvoll Männer kämpfen in einem vier Lichtjahre entfernten Sonnensystem um ihr Leben. Ich hoffe, daß wir sie noch retten können.«
»Und wie kommen Sie mit dem Beiboot mitten in eine gegnerische Flotte?« platzte Pynkschton heraus.
»Sie wissen doch, daß ich mir den unter den gegebenen Umständen sichersten Platz zu suchen pflege«, antwortete Gayt-Coor gedehnt.
Nachdem Gayt-Coor den Angekommenen einen kurzen Bericht erstattet hatte, erfuhren er und Zeno von den Gesprächen, die Perry Rhodan mit dem Robotgehirn auf Payntec geführt hatte.
Was er hörte, zerstörte Zenos Hoffnungen, daß die Gruppe Heltamosch auf Poikto gerettet werden konnte. Der Roboter hatte den Entschluß gefaßt, die Bestrafung auf eigene Faust zu beenden. Es war kaum anzunehmen, daß er sich von dieser Entscheidung abbringen ließ.
Gayt-Coor schien sich über diese Probleme noch keine Sorgen zu machen.
»Sorgen Sie dafür, daß wir an Bord der NAPOSCH kommen können!« forderte er Rhodan auf. »Ich habe dem Robotgehirn versprochen, daß Sie uns bei Ihrer Ankunft rehabilitieren würden.«
»Das werde ich sofort tun!« versprach Rhodan.
Es dauerte nicht lange, dann erhielten Gayt-Coor und der Accalaurie die Genehmigung, das Flaggschiff der zweiten Expeditionsflotte anzufliegen.
Gayt-Coor war offenbar vom Gelingen seines Planes so überzeugt gewesen, daß er nicht einmal Anzeichen von Triumph zeigte. Als wäre es eine Selbstverständlichkeit, steuerte er das Beiboot aus dem Verband der
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