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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entlang, so daß er der Öffnungen der Seitengänge gewahr wurde. Beim sechsten bog er nach links ab. Etwa zweihundert Meter hatte er zu laufen, dann erreichte er den Abstellplatz. Er zwängte sich zwischen den wahllos umherstehenden Karren hindurch, bis er die Wand erreichte, die den Platz nach hinten hin begrenzte. Dort verbarg er sich hinter einem der Fahrzeuge.
    Er wartete nicht untätig. Er zurrte und zerrte an den Fesseln und erkannte dabei, daß es nicht so leicht sein würde, sich ihrer zu entledigen. Sie bestanden aus glatter, starker Plastikfaser, und nichts außer einer überaus scharfen Klinge vermochte ihnen beizukommen. Den größten Erfolg erzielte er noch damit, daß er in regelmäßigem Rhythmus ein- und ausatmete, die Brust aufblähte und wieder kontrahierte. Auf diese Weise gelang es ihm allmählich, die Fesselung zu lockern – eines Augenblicks vielleicht sogar so weit, daß er die Arme einfach herausziehen konnte.
    Dann hörte er Geräusche, Schritte zunächst, danach eine Stimme: »Es hat keinen Zweck!«
    Das war Wilamesch. Und sein Begleiter fügte hinzu: »Wer weiß, wo der Kerl hingelaufen ist. Ist ja auch egal. Er wird auf jeden Fall der Nachhut in die Hände fallen!«
    Die Schritte entfernten sich. Mikul jedoch ließ sich Zeit. Es konnte sein, daß Wilamesch nur scheinbar die Suche aufgab, um ihn dadurch in Sicherheit zu wiegen. Auf jeden Fall hatte er eine wertvolle Information erhalten: Er befand sich zwischen zwei Feuern. Vor sich hatte er Wilamesch und dessen Begleiter, und hinter ihm kam die Nachhut der ›Aktion‹.
    So würdelos hatte das altehrwürdige Gebäude die Mitglieder der yaanztronischen Regierung noch nie gesehen. Schiebend und stoßend, mit den Armen wirbelnd und die steifen Beine schwingend, schoß die Menge der Transplan-Regulatoren, an ihrer Spitze der Tschatro, den Hauptgang hinab bis zum großen Antigravschacht. Dort ging es hinein, kopfüber oder mit den Füßen zuerst, seitwärts, im Hechtsprung oder auch per Salto. Es war ein heilloses Durcheinander, das Perry Rhodan und Torytrae, die die Szene aus dem Blickwinkel der Nachhut beobachteten, zum Lachen reizte.
    Rhodan, der neue Lagen blitzschnell zu beurteilen wußte, war sofort klargeworden, daß keine unmittelbare Gefahr bestand. Das Krachen und Dröhnen hatte aufgehört. Der Hypertransschirm war ruckweise erweitert worden, inzwischen jedoch wieder zum Stillstand gekommen. Wahrscheinlich hatte er einen Teil des Kuppelgebäudes beschädigt. Vielleicht war sogar das ganze Gebäude dadurch baufällig geworden. Aber so lange würde es noch halten, daß beim Rückzug aus dem gefährdeten Bauwerk die menschliche Würde gewahrt werden konnte.
    Auf dem großen Platz vor dem Kuppelbau sammelten sich die Hunderte von Menschen, die sich vor wenigen Minuten noch im Innern des Gebäudes befunden hatten. Aufgeregte Stimmen schwirrten. Dutzende von Armen zeigten in die Höhe auf die schimmernde Wand des Energiefeldes, das, während es sich ausbreitete, auch nach oben gewachsen war und mit seiner Rundung die Kuppel des Tschatro-Baus noch um einiges überragte.
    Der rückwärtige, nordöstliche Teil des Kuppelgebäudes war eingestürzt. Die Energiewand hatte ihn vom Rest des Mauerwerks abgetrennt und ihn seines Haltes beraubt. Unter den Trümmern lagen Menschen begraben. Aber niemand konnte ihnen zu Hilfe kommen. Der Feldschirm trennte sie von der Außenwelt. Rhodan und der Tuuhrt verständigten sich mit einem knappen Blick. Der Worte bedurfte es nicht mehr. Dem Treiben der versteinerten Gehirne mußte Einhalt geboten werden, bevor sie den Planeten entweder zerstörten oder ganz in ihre Gewalt brachten.
    Rhodan wandte sich an den Tschatro. »Ich brauche Truppen«, forderte er. »Einsatzfreudige, tüchtige Truppen. Poyferto und seine Leute vom GOK und der VASGA zum Beispiel.«
    Der Tschatro blickte ihn ratlos an. »Und was wollen Sie mit ihnen?« fragte er.
    Rhodan deutete auf den flimmernden Energieschirm. »Die feindliche Festung stürmen.«
    Des Tschatros Staunen wuchs. »Aber der Schirm wird Sie zerschmettern! Es ist ganz unmöglich, daß ein Mensch da …«
    »Wir haben Waffen«, schnitt ihm Rhodan das Wort ab. »Der Feldschirm wird uns nicht lange standhalten. Bitte rufen Sie Poyferto und seine Leute ab!«
    Es ging stetig in die Tiefe. Die unterirdische Stadt lag in undurchdringlicher Finsternis. Die Leute aus den oberen Bezirken hatten sich längst an die Oberfläche retten können. Die Gänge und Hallen waren leer. Durch

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