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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ader erzeugten, explodierten die Zehntausende von Roboterkämpfern, die den Raytanern so hart zugesetzt hatten. Hoch über der Oberfläche des Planeten begann das leuchtend blaue Gebilde des Verdichtungsfeldes zu flackern und zu wanken. Schließlich verging es in einem Blitz von ungeheurer Leuchtkraft. Die Raumboote stiegen schräg in den Himmel hinauf. Sie verließen die atmosphärische Hülle des Planeten Payntec und erkannten, daß nicht nur der blaue, zwiebelförmige Ballen des Verdichtungsfeldes verschwunden war, sondern auch der rotleuchtende Trichter am Rande des Gromo-Moth-Systems, der nach einhelliger Ansicht der Wissenschaftler ein Gebiet energetischer Instabilität gewesen war, innerhalb dessen Normal- und Hyperraum ineinander übergingen.
    Aber noch waren die Kräfte des alten Pehrtus-Stützpunkts Payntec nicht erschöpft. Robotraumschiffe nahmen die Verfolgung der flüchtenden Boote auf. An Bewaffnung waren ihnen die Raytaner hoffnungslos unterlegen, jedoch besaßen sie die größere Manövrierfähigkeit. Heltamosch entschloß sich, aufs Ganze zu gehen. Er begann, die Oberfläche des Planeten Payntec systematisch zu verwüsten. Bomben schwersten Kalibers regneten auf die uralten technischen Installationen der Pehrtus. Eines nach dem anderen gaben die Robotraumschiffe die Verfolgung auf, als die positronischen Kommandogeber aufhörten zu funktionieren, als sie keine Anweisungen für das weitere Vorgehen mehr erhielten.
    Und schließlich erlosch sogar der riesige Hypertrans-Energieschirm, der das Gromo-Moth-System in seiner Gesamtheit umgeben hatte.
    Danach wurde es ruhig im Gromo-Moth-System. Heltamosch war Herr der Lage. Er hatte einen Sieg errungen; aber es war ein Pyrrhussieg. Siebenundsechzig Mann waren dem Raytaner noch verblieben. Darunter befanden sich das Echsenwesen Gayt-Coor und Zeno. Die Catron-Ader existierte nicht mehr. Sie konnte weder zur Rückkehr nach Naupaum verwendet werden, noch durfte man mehr darauf hoffen, daß Torytrae und Rhodan auf diesem Wege in umgekehrter Richtung reisen würden. Und dann erhoben sich abermals tausende Robotschiffe aus ihren versteckten Basen. Heltamosch und seinen Leuten blieben nur die Flucht aus dem Gromo-Moth-System und die Hoffnung auf Pynkschtons Entsatzflotte.
    Naupaum
    Es gelang Mikul schließlich, die Arme freizubekommen. Die Fesselung um den Leib allerdings konnte er vorläufig nicht beseitigen. Dazu war keine Zeit. Er hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was er als nächstes tun solle. Die Temperatur war stetig im Steigen begriffen. Es war drückend heiß, und bei seinen Bemühungen, freizukommen, troff Mikul der Schweiß in Strömen von der Stirn. Er dachte an Ranu und den Jungen. Wie mußte ihnen zumute sein! Er war jedoch beruhigt, daß sie nicht zu ersticken brauchten – weder sie noch irgendein anderer Bewohner des angeblich eingeschlossenen Stadtteils. Es gab einen Durchgang nach oben, durch den frische Luft herabdringen konnte.
    Zwei Überlegungen waren es, die Mikul davon abhielten, zu den Seinen zurückzukehren. Erstens wäre er dabei auf Wilameschs Nachhut gestoßen, und da er nicht wußte, wo sie sich aufhielt, bestand die Gefahr, daß er ihr in die Arme gelaufen wäre. Und zweitens – und das gab den Ausschlag – befand sich vor ihm, immer noch in Wilameschs Händen, Tembalan, dem dasselbe Schicksal drohte, das auch ihm bestimmt gewesen war: an irgendeinem abgelegenen Ort erschossen und liegengelassen zu werden. Tembalan brauchte seine Hilfe weitaus notwendiger als Ranu und Takku. Er durfte keine Zeit verlieren.
    Er kehrte zur Rampe zurück. Es war totenstill ringsum, kein Laut war zu hören, auch nicht von oben. Verbissen nahm Mikul die lange Steigung in Angriff. Er mußte die Stelle, an der er Wilamesch entkommen war, längst passiert haben, da stolperte er über eine Unebenheit. Er tastete seine Umgebung ab und hatte plötzlich Staub und Schutt unter den Fingern. An dieser Stelle war die Rampe eingestürzt. Panik stieg in Mikul auf. Dann fiel ihm ein, daß Wilamesch ebenfalls diesen Weg gegangen war. Es gab keine Abzweigungen von der Rampe. Also mußte es hier einen Ausweg geben. Er suchte weiter und fand schließlich einen engen Stollen, der quer durch den Trümmerberg führte. Er kroch hinein. Die Enge bedrückte ihn. Er bekam es mit der Angst zu tun. Er zitterte, wollte schreien, da hatte er auf einmal wieder Platz. Der Stollen war zu Ende. Er hatte den Schutthaufen durchquert.
    Wenige Meter weiter war die Rampe zu Ende.

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