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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Atlan und für uns.«
    »Ich weiß«, stimmte Rhodan zu. »Ich fühle mich auch nicht sehr glücklich dabei.«
    Bully stürmte wie ein gereiztes Tier durch den Raum und blieb unter den Monitoren stehen. Daß er zur Tatenlosigkeit verurteilt war, machte ihm mehr zu schaffen als alles andere.
    »Kayndell schleift diesen Magier, daß ihm Hören und Sehen vergeht«, sagte Reginald Bull. »Goronkon hat drei Kilo verloren, seit er mit Kayndell zusammenarbeitet. Er ist schlanker geworden, aber keine Spur intelligenter. Unter diesen Umständen habe ich wenig Hoffnung, daß er Erfolg haben wird. Wir sollten an einen konzentrierten Einsatz der Mutanten denken.«
    »Gerade daran sollten wir nicht denken!« widersprach Rhodan. »Ich kann diesen Vorschlag nicht mehr hören. Er geht mir auf die Nerven.« Seine Stimme war lauter geworden. »Jeder rät mir dazu, die Mutanten einzusetzen, obwohl doch offensichtlich ist, daß dabei nichts herauskommen kann.«
    Bully blieb stehen. »Aber dieser Goronkon, der wird uns helfen?«
    Rhodan antwortete nicht. Er wußte genau, daß Goronkon keine überragende Persönlichkeit war. Kayndell beschäftigte sich jetzt mit dem Magier, obwohl der Kosmopsychologe sich mehr um die Laren hätte kümmern müssen. Aber gerade die Tatsache, daß der Zauberer unbedeutend und nicht kalkulierbar war, machte Rhodan Hoffnung. Die Laren konnten mit dem Einsatz einer derartig ›verrückten Waffe‹ nicht rechnen.
    Die verrückte Waffe! Fellmer Lloyd hatte diesen Namen geprägt, und er hatte sich schnell eingebürgert. Nur Goronkon wußte nicht, daß man ihn so nannte.
    Rhodan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Bildschirme. Wie er nicht anders erwartet hatte, fungierte Hotrenor-Taak als öffentlicher Ankläger. Rhodan erkannte immer mehr, daß der Verkünder der Hetosonen weitgehend über das Vorgehen der Laren bestimmen konnte. Hotrenor-Taak gehörte wahrscheinlich zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Konzils der Sieben.
    Endlich war Bull seines ruhelosen Umherirrens überdrüssig geworden. Er ließ sich in einen Sessel fallen. Breitbeinig saß er da, den Kopf zwischen die massiven Schultern gezogen. »Wir stecken ziemlich in der Klemme, Alter!« sagte Bull.
    »Mhm!« machte Rhodan.
    »Manchmal«, sinnierte Bull, »überlege ich, wie es wäre, wenn wir wieder losschlagen würden. Nur du und ich, so, wie es früher war.«
    »Es wird nie wieder sein wie früher. Die Vergangenheit ist eine Sentimentalität, und die Zukunft ist eine Ungewißheit.«
    Bully strich sich über sein rotes Borstenhaar. »Müde?«
    »Du weißt, daß Zellaktivatorträger nicht müde werden«, sagte Rhodan nicht ohne Ironie. »Manchmal frage ich mich jedoch, ob es nicht besser für uns wäre, wenn wir endlich schlafen würden. Einen langen Schlaf.«
    »Und unsere Aufgaben?«
    Rhodan schloß die Augen. »Manchmal glaube ich, daß wir einen schweren Fehler machen, weil wir an eine Bestimmung der Menschheit glauben, an ihre kosmische Bedeutung.«
    Bull richtete sich auf. Er schien geradezu erschrocken. »Glaubst du nicht mehr daran, trotz ES und Anti-ES?«
    »Es kann nur eine Bestimmung geben, das ist die Bestimmung zur Existenz. Davon leiten sich alle unsere Handlungen ab. Wie jetzt wieder.«
    Bully grinste breit. »Soll ich mich damit abfinden, daß ich nichts Außergewöhnliches bin?«
    »Du bist außergewöhnlich, schon durch deine Existenz. Ich nehme jedoch an, daß wir untergeordnete Existenzeinheiten sind. Wir gehören zu einer größeren Ordnung, ohne uns über sie im klaren zu sein. Am besten läßt sich das mit den Mikroorganismen in unseren Körpern vergleichen. Sie existieren und sind daher außergewöhnlich. Aber neben ihrer Existenz haben sie keine Bestimmung. Sie sind einfach da, ohne sich über ihre Aufgabe im klaren zu sein.«
    Der Staatsmarschall rümpfte die Nase. »Ich soll also ein Teil eines großen Körpers sein?«
    »Wäre das keine gute Erklärung?«
    »Jedesmal, wenn wir ein unlösbar erscheinendes Problem zu bewältigen haben, wirst du philosophisch«, warf ihm Bully vor. »Das ist Flucht vor der Wirklichkeit.«
    »Ich wünschte, ich könnte vor dieser Wirklichkeit tatsächlich fliehen«, sagte Rhodan.
    Rhodan sah den vor Angst schlotternden Mann an seiner Seite unbehaglich an. Sie standen vor dem Gleiter, der sie zu Terrania Hall fliegen würde. In einem Videogespräch mit Hotrenor-Taak hatte Rhodan erreicht, daß er vor seinem Auftritt im Gericht noch einmal mit Atlan sprechen durfte. »Reißen Sie

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