Silberband 074 - Konzil der Sieben
schwankte nur leicht.
Nachdem die Energieentladung zusammengefallen war, kam Toronar Kasom wieder aus seinem Versteck. Der Spezialist starrte ungläubig zu der Stelle hinüber, wo der SVE-Gleiter explodiert war.
»Dieser Gleiter hat aus purer Energie bestanden«, sagte er. »Und wir haben ihn vernichtet. Wer hätte das für möglich gehalten!«
»Das zeigt, daß terranische Waffen auch gegen die Technik der Laren etwas ausrichten können«, erklärte Harl Dephin über die Außensprechanlage des Paladin-Roboters. »Nun dürfen wir wenigstens hoffen, daß wir den Laren nicht völlig hilflos ausgeliefert sind.«
»Gucky telepathiert, daß es gelungen ist, den Energiegleiter des Streifenkommandos abzuschießen«, berichtete Fellmer Lloyd.
Rhodan atmete hörbar auf. »Es ist gut zu hören, daß die Technik der Laren nicht unüberwindbar ist«, sagte er. Aber dann runzelte er die Stirn. »Wenn es der Besatzung des Gleiters gelungen ist, noch einen Funkspruch abzugeben und die Identifizierung Icho Tolots zu melden, dann haben wir nur einen Scheinerfolg erzielt. Der Abschuß des Gleiters ändert dann nichts daran, daß Hotrenor-Taak über unsere Manipulationen Bescheid weiß. Das könnte ins Auge gehen.«
»Gucky ist überzeugt, daß die Besatzung des Gleiters keine Zeit mehr hatte zu funken«, entgegnete Fellmer Lloyd. »Icho Tolot hat sofort das Feuer eröffnet und wurde vom Thunderbolt-Team und Toronar Kasom und Zwiebus unterstützt. Während des konzentrierten Beschusses war ein Funkverkehr unmöglich.«
»Das wollen wir auch hoffen«, meinte Rhodan erleichtert. »Dann tragen Sie Gucky auf, daß er und Ras sofort mit den anderen hierherteleportieren sollen, Fellmer. Ich möchte nicht, daß sie sich noch einmal der Gefahr einer Entdeckung aussetzen.«
»Gucky meint, daß sie jetzt Wichtigeres zu tun hätten, als ins Quartier zurückzukommen«, sagte Fellmer Lloyd nach einer Weile. »Das Thunderbolt-Team ist überzeugt, daß nach diesem Zwischenfall eine großangelegte Suchaktion der Laren gestartet wird. Deshalb soll mit Hilfe der Teleporter das Depot geräumt und die Ausrüstung in einem anderen Versteck untergebracht werden.«
Rhodan wollte etwas einwenden, verstummte aber, als sich seine Blicke mit denen Atlans kreuzten. Der Arkonide sagte: »Daran ist etwas Wahres. Wenn die Laren dieses Gebiet durchkämmen und auf unser Ausrüstungsdepot stoßen, könnten sie den Abschuß des Gleiters richtig interpretieren. Ich kann es nur befürworten, daß das Depot woanders untergebracht wird.«
Rhodan nickte. »Darin stimme ich mit dir überein. Fellmer, richten Sie Gucky aus, daß er meinen Segen hat! Mir tun nur die Teleporter leid. Sie müssen nach diesen Strapazen ohnehin total fertig sein …«
»Sie werden schon selbst wissen, was sie sich zutrauen können«, beruhigte Atlan ihn. »Aber etwas anderes: Was willst du wegen der Zerstörung der MC-8 unternehmen?«
Rhodan schnippte mit den Fingern. »Ich werde gehörig protestieren, etwas anderes erwartet Hotrenor-Taak auch nicht von mir«, meinte er grinsend. »Und zwar werde ich es sofort tun. Vielleicht kann ich dadurch Gucky und den anderen eine Atempause verschaffen.«
Rhodan begab sich zu einem der Bildsprechgeräte, die den Terranern und ihren Freunden auch die Möglichkeit gaben, jederzeit Kontakt zu den Laren aufzunehmen. Allerdings hatten sie feststellen müssen, daß die Leitung nach draußen überwacht wurde – zum Schutz der Terraner, wie die Laren behaupteten. Doch das störte Rhodan nicht. Sie trugen jeder eine spezielle Mikro-Ausrüstung der USO bei sich, die sie vom Kommunikationssystem der Laren unabhängig machte. Aber das wollte Rhodan Hotrenor-Taak verständlicherweise nicht auf die Nase binden.
Rhodan tastete die Fernverbindung des Visiphons ein, und sofort erschien auf dem Bildschirm ein Lare.
»Womit kann ich dienen, Erster Hetran der Milchstraße?« fragte der Lare in gönnerhafter Distanziertheit.
»Ich muß sofort mit Hotrenor-Taak sprechen«, forderte Rhodan in gutgespieltem Zorn; keine Frage, die Laren, die Kontaktpersonen zu den Terranern waren, mußten auch darin geschult sein, deren Gefühlsstimmungen zu erkennen. Ein Volk, das alles, selbst die Unterdrückung des Individuums, mit solcher Perfektion betrieb, mußte auch die Fremdwesenpsychologie hervorragend beherrschen.
Rhodan fügte hinzu: »Aber machen Sie schnell, sonst höre ich mir Hotrenor-Taaks Rechtfertigung erst gar nicht an und werde auf seinen Vertrauensbruch mit
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