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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterdrückte eine Verwünschung, als auf der Leuchtplatte über der Tür das Zeichen für die Abwesenheit des Bewohners erschien.
    Nun durfte ich zu allem Überfluß das rotäugige Scheusal auch noch suchen.
    Ich bebte vor Zorn, dann entschied ich mich dafür, mich einfach dumm zu stellen und allein zum Konferenzraum zu gehen. Wenn ich gefragt wurde, wo Rorvic sei, wollte ich erklären, daß er unauffindbar wäre. Als ich den Konferenzraum betrat, stellte ich als erstes erfreut fest, daß die Beleuchtung auf Dämmerstufe geschaltet war. Für einen Marsianer der a-Klasse, wie ich es war, stellte das eine Wohltat dar. Terraner begriffen oftmals nicht, daß mir ihre grelle Beleuchtung Kopfweh verursachte.
    Aber im nächsten Augenblick wurde diese Wohltat grausam zerstört, denn aus einem Sessel in der gegenüberliegenden Ecke des relativ kleinen Raumes erhob sich eine massige Gestalt und sagte lethargisch: »Ich habe schon auf Sie gewartet, Captain Hainu. Wo steckten Sie denn nur?«
    »Vor Ihrer Unterkunft, Sir«, antwortete ich. »Ich wollte Sie abholen.«
    »So, Sie wollten mich abholen?« meinte Dalaimoc Rorvic höhnisch. »Dachten Sie, ich könnte den Weg nicht allein finden, Sie marsianische Sandtulpenzwiebel?«
    Der Eintritt einer weiteren Person enthob mich glücklicherweise einer Antwort. Ich kannte den hageren Mann mit dem aristokratischen Gesicht und der Haltung eines Zaunpfahls, wenn auch nur flüchtig. Er hieß Hubert Selvin Maurice und war Chef des Sicherungskommandos Großadministrator im Range eines Obersten. Er sollte eine echte Nervensäge sein.
    Maurice blieb in der Nähe der Tür stehen, salutierte und sagte mit schnarrender Stimme: »Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle, meine Herren!«
    »Nicht nötig, Oberst!« fuhr Rorvic dazwischen. »Wir kennen Sie einigermaßen. Wie geht es Ihnen?«
    »Äh, danke, gut!« antwortete Maurice. »Der Großadministrator schickt mich. Sie sollen mir bei den Ermittlungen nach dem Saboteur helfen, der wichtige Daten manipuliert hat. Sind Sie mit dem Fall vertraut?«
    »Ich nicht, Oberst«, sagte ich.
    »Das ist auch nicht nötig«, versetzte der Tibeter. »Es genügt, wenn ich Bescheid weiß.« Er wandte sich an Maurice. »Ich habe bereits meine parapsychischen Fühler ausgestreckt, Oberst Maurice. Leider bisher erfolglos. Entweder befindet sich der Saboteur nicht in Imperium-Alpha, oder er ist mentalstabilisiert.«
    »Das wäre peinlich«, erwiderte Maurice. »Ich schlage vor, wir suchen zuerst das Team auf, das die Manipulation entdeckte. Aber wir erwähnen den Vorfall nicht, sondern sprechen unter einem Vorwand mit den Wissenschaftlern.«
    »Unter welchem Vorwand?« warf ich ein.
    »Sie können vielleicht dumme Fragen stellen, Hainu«, sagte Rorvic. »Warten Sie doch ab, bis Oberst Maurice seinen Vorwand aus dem Hut zaubert.«
    »Ich, äh, besitze leider keinen Hut, Sonderoffizier Rorvic«, erklärte der Oberst. »Und ich zaubere nie, sondern verlasse mich lieber auf meinen logisch arbeitenden Verstand. Wir werden vorgeben, uns mit der Arbeit an den Rechnern vertraut machen zu wollen, da wir diese Kenntnisse bei einem Sondereinsatz benötigen.«
    Er sagte nichts weiter, sondern verließ den Konferenzraum. Rorvic und mir blieb gar nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Ich hoffte, daß Maurice genau wußte, was er wollte. Ich wußte es nämlich noch immer nicht.
    Nach einer Fahrt über verschiedene Transportbänder schwebten wir einen Antigravschacht hinab und betraten schließlich eine kleine Rechnerhalle, in der drei Personen arbeiteten. Hubert Selvin Maurice machte uns bekannt. Ich erfuhr, daß es sich um die drei Hyperphysiker Professor Dr. Mato Kelaua, Dr. Gorda Nelson und Dr. Snug Rubin handelte   – und ich spürte sofort, daß zwischen den dreien eine untergründige Spannung herrschte.
    Nachdem Oberst Maurice seinen Vorwand vorgetragen hatte, beauftragte Professor Kelaua Dr. Gorda Nelson damit, uns mit der Arbeit an den Rechnern vertraut zu machen. Sie absolvierte ihre Aufgabe mit jener Routine, die erfahrenen Menschen eigen ist. Zwischendurch sprachen wir abwechselnd mit Professor Kelaua und Dr. Rubin.
    Als wir drei Stunden später die Rechnerhalle wieder verließen, sagte Dalaimoc Rorvic auf dem Korridor: »Von den drei Hyperphysikern hat keiner etwas mit der Datenmanipulation zu tun. Aber zwischen ihnen gibt es Spannungen, die wahrscheinlich auf die Frau zurückzuführen sind. Sie findet es amüsant, die beiden Männer gegenseitig auszuspielen, und

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