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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stellung.
    Das Jahr 3460 begann auf dem USO-Stützpunkt ›Basis Potari-Pano‹ nicht gerade gut. Am Horizont zeichneten sich bereits düstere Wolken ab. Aber zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, daß dies die ersten Vorzeichen für eine furchtbare Katastrophe waren.
    Leutnant Terft Nemetz war ein Terrageborener   – also ein waschechter Terraner. Er gehörte aber zu jenem schon ziemlich selten gewordenen Typ von Terraner, der auf alle Menschen, die von anderen Planeten stammten, herabsah, als seien es Wesen zweiter Garnitur. Wenn er Kompromisse einging, dann höchstens bei jenen, die wenigstens auf einem der anderen Planeten des Solsystems geboren waren.
    Für Oberst Muszo Hetschic konnte sich Leutnant Terft Nemetz allerdings nicht erwärmen. Er war sein Vorgesetzter, schön, und Nemetz gehorchte ihm auch im Rahmen der Dienstvorschriften. Aber darüber hinaus lagen zwischen den beiden Welten. Nemetz hatte gegenüber dem Kommandanten des Stützpunkts einen Wall aufgebaut, der zwischenmenschliche Beziehungen nicht zuließ. Dazu kam noch, daß Nemetz auch ganz andere politische Ansichten hatte als der Epsaler Muszo Hetschic   – und das betraf nicht nur die Kolonisationspolitik Terras.
    So gesehen war es nicht weiter verwunderlich, daß Leutnant Terft Nemetz abfällig die Mundwinkel verzog, als Oberst Muszo Hetschic seine Neujahrsansprache beendet hatte. Anstatt das Sektglas an die Lippen zu führen, schleuderte es Nemetz demonstrativ zu Boden.
    »Perry Rhodan, stürz die Menschheit nur ins Verderben   – wir werden dir blindlings folgen!« rief er dann spöttisch, und die ihn umgebende Schar seiner Anhänger pflichtete ihm bei.
    »Hetschic ist ein sturer Befehlsempfänger«, sagte einer. »Er macht alles, was die Oberen befehlen. Er versucht nicht einmal, hinter die Kulissen zu blicken.«
    »Ihm kann es auch egal sein, was aus Terra und dem Solsystem wird«, sagte ein anderer. »Wetten, daß er so denkt wie alle Pioniere und Umweltangepaßten und sogar froh wäre, wenn Terra seine Vormachtstellung im Imperium verlieren würde?«
    »Natürlich«, stimmte ein dritter zu, »sonst würde er erkennen, was Perry Rhodan damit anrichtet, wenn er den neuen Sol-Transmitter dazu benutzt, alle Industrieanlagen und sonstigen technischen Anlagen aus dem Solsystem fortzuschaffen. Diese Maßnahme heißt nichts anderes, als daß Rhodan das Solsystem aufgibt.«
    »Hetschic ist sicher nicht so dumm, um das nicht zu erkennen«, erwiderte ein anderer aus Leutnant Nemetz' Gefolge. »Aber er würde nie etwas dagegen unternehmen, weil ihm als Epsaler nichts an der Erde liegt.«
    »Was könnte er denn unternehmen?« fragte ein Techniker, der treu zum Kommandanten des Stützpunktes stand. »Wir sind hier 38.419 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Abgesehen davon, daß es uns aus dieser Distanz nicht möglich ist, die Geschehnisse in der Heimat zu beurteilen, können wir gar nicht in sie eingreifen.«
    »Wenn Hetschic wollte, könnte er schon etwas tun«, meinte Leutnant Nemetz. Er blickte auf die Uhr und seufzte. »Für mich wird es jetzt Zeit. Ich hätte um Mitternacht meinen Dienst antreten sollen und habe bereits um zehn Minuten überzogen.« Er verabschiedete sich und verließ die Offiziersmesse.
    Im Korridor wandte er sich nach links, zum nächsten Antigravschacht. Aber er legte dabei keine besondere Eile an den Tag. Er ließ sich absichtlich Zeit. Denn verspäteter Dienstantritt, die Verzögerung bei der Ausführung von Befehlen und das Polemisieren gegen die Maßnahmen der terranischen Regierung gehörten zu dem passiven Widerstand, den er seit einiger Zeit gegen Oberst Hetschic führte. Es hatte eigentlich mit dem Eintreffen eines Kuriers von Quinto-Center begonnen: ein ziemlich unbedeutender USO-Captain, der aber einen wichtigen Befehl überbrachte. So nebenbei hatte der Geheimkurier auch ein Gerücht in Umlauf gebracht, das der Grund dafür war, daß sich in der Basis Potari-Pano eine Oppositionsgruppe bildete.
    Das Gerücht besagte, Perry Rhodan habe einen Weißen Zwerg von kaum zweihundert Kilometern Durchmesser nur zu dem Zweck ins Solsystem transportiert, um damit anhand lemurischer Unterlagen einen Sonnentransmitter zu schaffen. So weit, so gut. Aber es wurde noch bunter. Der Kurier deutete nämlich an, daß Rhodan den Sol-Transmitter unter Umständen dazu benutzen wolle, die solare Menschheit und alle technischen Errungenschaften aus dem Solsystem zu evakuieren   – also die Urheimat aufzugeben!
    Natürlich sollte

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